es wird asphaltiert: gelbe kleine Straßenwalze planiert frische, tiefschwarze Schwarzdecke, links daneben noch geschotterter Unterboden zu sehen

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Schwarzdecken: Bituminöse Fahrbahnoberflächen

Bituminösen Fahrbahnoberflächen (auch Schwarzdecken genannt) bestehen aus Schotter, Splitt oder Sand, die mit bituminösen Bindemittel wie Teer oder Bitumen gemischt werden. Die Herstellung geschieht vorwiegend in Mischwerken.

Bituminöse Fahrbahnoberflächen (auch Schwarzdecken genannt) bestehen aus Schotter, Splitt oder Sand, die mit bituminösen Bindemitteln wie Teer oder Bitumen gemischt werden. Die Herstellung geschieht vorwiegend in Mischwerken. Das Material kann kalt (mit kaltflüssigen Bindemittel), warm oder heiß aufgebracht werden. Für die Durchführung von Asphaltierungsarbeiten (für bituminösen Tragschichten sowie für die Walz- und Gussasphalte) sind die technischen Vertragsbestimmungen für den Straßenbau (RVS), maßgebend und als Grundlage anzusehen.

Ausführung von bituminösen Fahrbahnoberflächen

Ausgleichsschichten unebene Oberflächen müssen bei Gussasphaltbelägen mit Ausgleichsschichten (z. B. Sand) egalisiert werden.
Dämmschichten in Innenbereichen können unter den Gussasphaltbelägen auch Dämmschichten (z. B. aus
Korkschrotplatten, Holzwolle-Leichtbauplatten, diffusionsoffenen Perlit-Dämmplatten,
Beschüttung aus bitumengetränkten Hanfschoten oder dergleichen Pflanzenteilen) angeordnet werden. Bei Dämmschichten ist eine Gussasphalt-Mindestdicke von 2,5 cm erforderlich.
Trennschichten um das Vermischen einzelner Schichten im Aufbau zu verhindern werden Trennschichten (z. B. trockener Feinsand, Rohglasvlies, Bitumenfilz, Krepp-Papier,
Rotationspapier, wasserabweisender Wellpappe etc.) aufgebracht
Oberflächenschutzschicht werden zur Erhaltung und zur Verbesserung der Oberfläche aufgetragen und sind 1 bis 2 cm dick.
Einbauten Einbauten, Randeinfassungen, Wände, Geländer und dergleichen werden durch bituminöses Material stark verschmutzt und durch die Hitze beschädigt, daher müssen Schutzmaßnahmen getroffen werden.


Welche Arten von Schwarzdecken gibt es?

Gussasphalt ist ein Asphalt-Feinbeton der durch erhöhte Füller- und Bindemittelzusatz gussfähig ist. Für das Aufbringen muss das Material mit stationären Kochern heiß gemacht werden. Gussasphalt wird vorwiegen auf Gehwegen, Fahrradwegen und PKW-befahrenen Flächen aufgebracht. Dieser Belag wird auch als Bodenbelag in Gebäuden im Keller- und im Garagenbereich eingesetzt. Als Untergrund dienen Betontragschichten, Bodenplatten, Betondecken etc.

Die aus dem Untergrund resultierenden Fugen, aber auch Fugen in Anschlussbereichen werden mit einer bituminösen Vergussmasse geschlossen. Gussasphalt Typ GA4 wird auf Gehwegen und dergleichen ein- oder zweilagig verwendet. Die Oberfläche wird mit Sand abgestreut. Gussasphalt Typ GA8 wird für Fahrbahnen und Straßen verwendet und hat 2,5 % Naturasphalt als Zusatz. Die Oberfläche wird mit Kantkorn abgestreut.

In Garagen wird ein Gussasphalt mit einem Anteil an mineralischen Stoffen von mindestens 90 Prozent eingesetzt. Gussasphaltflächen in Gebäuden werden als Gussasphaltestrich bezeichnet. Geneigte Flächen werden zur Erhöhung der Bodenhaftung vor dem Erkalten mit einer Stachelwalze geriffelt wobei geriffelte Beläge mind. 2,5 cm dick sein müssen. Werden im Sommer Gussasphaltflächen, die nicht Fahrbahnqualität besitzen, mit Fahrzeugen befahren oder PKW darauf abgestellt, können Sie am Abdruck in der Oberfläche gleich die Profiltiefe der Reifen kontrollieren.

Asphaltmastixbeläge bestehen aus einer kompakten Mischung aus Sand, feinem Gesteinsmehl und Bitumen, welche bei Hitze fließfähig wird. Mit diesen Belägen lassen sich lückenlose Abdichtungen herstellen, die ihre ursprünglichen Eigenschaften langfristig bewahrt, ohne zu härten. Asphaltmastix ist 1 bis 2 cm dick und eignet sich für den Einsatz im Freien und im Innenbereich, als provisorische Abdichtung auf Trennschichten.

Makadamschichten besteht aus Schotter, Splitt und Bindemittel. Bei Streumakadam wird nach dem Aufbringen mit Bindemittel versehener Splitt aufgestreut und eingewalzt. Der Splitt kann aber auch schon im Mischverfahren vorherzugesetzt werden (Mischmakadam). Da das Material hohlraumreich ist, erfolgt durch den Verkehr eine Nachverdichtung. Auf Makadambelägen werden zu späteren Zeitpunkten Oberflächenschutzschichten oder Asphaltbetonbeläge aufgebracht. Makadamschichten sind im allgemeinen 5 – 10 cm dick.

Asphaltbeton ist Beton, welcher Bitumen als Bindemittel besitzt. Der Asphaltbeton benötigt als Unterlage auf der Tragschicht eine 2 bis 5 cm dicke Binderschicht ähnlichen Aufbaues wie der Asphaltbeton. Je nach Korndicke und Zusammensetzung wird von Asphalt- und Teerasphalt-Grobbeton oder –Feinbeton jeweils mit hohen oder geringen Splittanteil gesprochen.

Vor dem Aufbringen des Asphaltbetons muss der Untergrund gereinigt und mit einer Bitumenemulsion vorgespritzt werden. Asphaltbeton Typ AB4 (Kantkorn bis zur Korngröße von 4 mm) wird für Gehwege und Gehsteige verwendet, Asphaltbeton Typ A88 (Edelkantkorn bis zur Korngröße von 8 mm) wird für Fahrbahnen und Straßen verwendet. Asphaltbeton ist im allgemeinen 2 bis 5 cm dick.

AutorIn:
Datum: 05.02.2024
Kompetenz: Dachdeckung und Dachausbau

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