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Luftwärmepumpe: Beliebt, aber auch gut?

Die Luftwärmepumpe ist im Einfamilienhaus wohl die gefragteste Art der Wärmepumpe. Warum sie sich hier so gut eignet, welche Vor- und Nachteile sie hat und ob sie auch im Altbestand zum Einsatz kommen kann.

Die Außenluft als Wärmequelle? Selbst im Winter bei Minusgraden? Für eine moderne Luftwärmepumpe kein Problem. Im Vergleich zur Wasser- oder Erdwärmepumpe arbeitet sie zwar bei Kälte weniger effizient, dafür ist die Luftwärmepumpe für Häuslbauer meist die kostengünstigste und einfachste Variante.

Wo Sie eine Luftwärmepumpe installieren können

Luftwärmepumpen sind universell einsetzbar. Das heißt, sie kommen für das neugebaute Einfamilienhaus genauso in Frage wie für das Sanierungsobjekt. In beiden Fällen kann die Wärmepumpe im Inneren des Gebäudes wie auch im Außenbereich aufgestellt werden. Wird die Luftwärmepumpe drinnen aufgestellt, z. B. im Keller, müssen Zu- und Abluft mittels zweier separater Schläuche gewährleistet werden. Zu beachten ist außerdem, dass die Luftwärmepumpe nicht direkt an einer Wand oder in einer Ecke aufgestellt wird. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich der Schall über die Wände überträgt.

Geräuschpegel: Mythos oder echter Nachteil?

Luftwärmepumpen sind nicht ganz geräuschlos. Werden sie aber fachgerecht aufgestellt, arbeiten sie flüsterleise und stören weder Nachbar noch Bewohner. Stellen Sie Ihre Wärmepumpe im Freien auf, sollten Sie "Sicherheitsabstände" einhalten. Es sollten sich keine Schlafräume in unmittelbarer Nähedes Aufstellungsortes befinden und auch das Nachbargrundstück sollte nicht zu nahe sein - mindestens drei Meter weit weg. Die Luftwärmepumpe sollte also in einer geräuschunempfindliche Zone stehen, am besten mit Rasen als Untergrund, denn er dämpft den Schall. Wer ganz sicher gehen möchte, kann die Wärmepumpe mit Hilfe einer Schallschutzhaube einfassen. Soll die Pumpe draußen montiert werden, muss außerdem darauf geachtet werden, dass die Heizungsleitungen (Vor- und Rücklauf) frostsicher von der Wärmepumpe in das Gebäude geführt werden.

Was ist besser: Luft-Luft- oder Luft-Wasser-Wärmepumpe?

Beide Arten der Luftwärmepumpe gewinnen Wärme aus der Umgebungsluft. Im Gegensatz zur Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Luft-Luft-Wärmepumpe die Umgebungsluft nicht zum Erwärmen des Heizwassers, sondern erwärmt damit die Frischluft, die in die Wohnräume strömt. Man spricht auch von "Lüftungswärmesystem". Mit einem solchen kommt ein Gebäude ganz ohne Heizkörper oder Fußbodenheizung aus. Stattdessen wird die Wärme über Lüftungsschlitze an den Wänden, der Decke oder im Fußboden in die Räume geleitet. Im Prinzip handelt es sich somit um ein Lüftungssystem mit integrierter Wärmepumpe.

 

Wie viel kostet die Luftwärmepumpe?

Mit Anschaffungskosten zwischen 4000 und 12000 Euro ist die Luftwärmepumpe die günstigste Wärmepumpenart. Da rund 25 Prozent der Energie in Form von elektrischem Strom für den Betrieb der Wärmepumpe eingesetzt werden muss, fallen außerdem Kosten für den Strom an. Im Vergleich zu den anderen Pumpen sind die Betriebs- bzw. Stromkosten der Luftwärmepumpe etwas höher.

 

Wie hoch ist der Stromverbrauch?

Ist es kalt, benötigt die Luftwärmepumpe mehr Strom als Erd- oder Wasser-Wärmepumpen. Denn die Umgebungsluft ist nicht so konstant wie die Temperaturen im Erdreich oder die Grundwasser-Temperatur. Die jährlichen Stromkosten einer Luftwärmepumpe in einem Neubau mit 130 m2 belaufen sich auf ungefähr 450 Euro und damit etwas mehr als bei einer Erdwärmepumpe (400 Euro) oder einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe (350 Euro). Dazu kommen weitere Faktoren, die den Stromverbrauch höher oder niedriger ausfallen lassen, darunter Gebäudegröße, Gebäudedämmung und Wärmeverteilsystem (Radiatoren, Fußbodenheizung etc.).

Luftwärmepumpe für die Sanierung

Weil sie im Vergleich mit anderen Wärmepumpenarten niedrige Investitionskosten haben, werden Luft-Wasser-Wärmepumpen häufig bei der Sanierung eingesetzt. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie nur wenig Platz benötigen - je nach Ausführung zwei bis fünf Quadratmeter. Im Gegensatz zur Gas-, Öl- oder Holzheizung braucht man auch keinen eigenen Heizraum oder ein Brennstofflager.

Apropos Gas und Öl: Wie groß die Luftwärmepumpe sein sollte, orientiert sich unter anderem am bisherigen Öl- oder Gasverbrauch. Anhand diesem kann ein Fachbetrieb die benötigte Heizenergie feststellen. Kommt dabei heraus, dass die Heizlast zu hoch ist, muss die Dämmung verbessert werden und eine hybride Wärmepumpenlösung eingesetzt werden, das heißt, eine zweite Heizung zur Unterstützung der Wärmepumpe hinzugezogen werden.

Was ist effizienter: Luftwärmepumpe oder Erdwärmepumpe?

Was den Stromverbauch betrifft, schneidet die Erdwärmepumpe besser ab. Bei niedrigen Außentemperaturen braucht eine Luftwärmepumpe mehr Strom und ist deshalb weniger effizient. In puncto Kosten und Installations-Aufwand überwiegen aber die Vorteile der Luftwärmepumpe: keine Bohrung, keine Kollektoren, keine besonderen behördlichen Auflagen und Genehmigungen. Zu beachten sind lediglich die baurechtliche Vorschriften hinsichtlich des Lärmschutzes.


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Datum: 26.05.2023
Kompetenz: Heizung

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