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So planen Sie Ihr barrierefreies Bad

Das Badezimmer ist ein wichtiger Faktor für barrierefreies Wohnen - gute Planung ist daher ein Muss. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten, um Ihr Bad so zugänglich wie möglich zu gestalten.

Das Badezimmer ist ein Schlüsselbereich in Sachen barrierefreies Wohnen und stellt hohe Ansprüche an die Badplanung. Nässe und hohe Luftfeuchtigkeit schaffen ein Klima, in dem man sich mit körperlichen Einschränkungen besonders schwertun kann. Dabei kann es jeden treffen – und selbst vorübergehende Gebrechen können zum Problem werden, wenn das Bad nicht für alle Eventualitäten ausgestattet ist. Ein barrierefreies Badezimmer ist eine Investition in die Zukunft – daher sollte schon bei der Planung an alle Fälle gedacht werden. Barrierefrei bedeutet dabei nicht langweilig. Das barrierefreie Badezimmer bedient sich vieler Designelemente, die in der modernen Badezimmerplanung fest verankert sind.

 

Barrierefrei planen von Anfang an

Für ein vollständig barrierefreies Badezimmer, das auch mit dem Rollstuhl oder dem Rollator zugänglich ist, ist genügend Fläche das Um und Auf. Neben der ausreichenden Türbreite kommt es vor allem darauf an, dass im Raum selbst genug Platz ist, um sich frei und ohne Hindernisse bewegen zu können.

Damit Sanitärräume für alle Herausforderungen gerüstet sind, müssen bereits in der Planung eventuell später notwendige Umbaumaßnahmen berücksichtigt werden. So kann etwa ein WC neben einem Abstellraum und/oder Bad geplant werden, abgeteilt nur durch eine leicht zu entfernende Trennwand ohne Installationen und statische Funktion. Im Bedarfsfall wird die nicht tragende Wand entfernt und der Zugang erleichtert.

Wenn Ihr Bad mit einem herkömmlichen Rollstuhl schwierig zu manövrieren ist, kann ein spezieller Duschrollstuhl oder Toilettenstuhl zum Einsatz kommen.

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Unsere Tipps für Ihr barrierefreies Bad

  • Montieren Sie die WC-Schüssel schon vorab etwas höher. Dies ist im Alter eine Erleichterung und auch schon zuvor bequemer.
  • Wählen Sie einen rutschfesten Bodenbelag sowie Fliesen.
  • Entscheiden Sie sich für eine schwellenfreie, bodengleiche Dusche! So vermeiden Sie Stolperfallen und liegen außerdem voll im Trend!
  • Berührungslose Armaturen ohne manuelle Bedienung sind schick. Durch eine Thermostat-Armatur vermeiden Sie Verbrühungen!
  • Planen Sie neben einer Badewanne auch eine Dusche ein.

Vorgeschriebene Mindestmaße

Für einen barrierefreien Zugang sollte die Türbreite innen mindestens 80 cm betragen. Ebenfalls ist es wichtig, dass die Badtür nach außen aufschlägt, um eine Blockierung bei Notfällen wie einem Sturz zu vermeiden. Bedenken Sie in puncto Raumgröße, dass ein Rollstuhl oder Rollator mehr Manövrierraum benötigt. Je größer das Bad, desto besser!

Duschsitz & Duschhocker

Ein sogenannter Duschsitz erleichtert es Menschen mit körperlichen Einschränkungen, eigenständig zu duschen. Er wird fix in der Dusche montiert und ist klappbar oder zum Einhängen. Wichtig ist hierbei, einen Transferbereich von 90cm einzuplanen, in dem der Duschende vom Rollstuhl auf den Duschsitz - und zurück - wechseln kann.

Sollte zu wenig Platz vorhanden oder die Montage eines Duschsitzes aus anderen Gründen nicht möglich sein, empfiehlt es sich, auf einen Duschhocker oder -sessel zurückzugreifen. Diese können jederzeit aus dem Duschbereich entfernt werden. Beim Duschen geben sie durch Arm- und Rückenlehnen zusätzliche Stabilität.

Die richtige Duschtür

Auch die Wahl der Duschtür sollte bei einem barrierefreien Bad gut überlegt sein. Wählen Sie am besten ein Modell aus Sicherheitsglas, das nach innen und außen klappbar ist. Für Personen mit Sehbehinderungen sollten Sie sich für eine Duschtür in einem milchigen oder getönten Glas entscheiden, da diese nicht so leicht übersehen werden kann.

Badewanne mit Einstieg - hürdenlos und ebenerdig

Das Aufrichten beziehungsweise Aufstehen auf nassen, seifigen Oberflächen kann sowohl für Personen mit Behinderungen als auch für Senioren gefährlich sein. Mit einer schwellenlosen und ebenerdigen Badewanne muss nicht auf das gesunde Vollbad verzichtet werden. Auch Badewannen mit Tür sind eine gute Option.

Der Waschtisch: höhenverstellbar und mit Beinfreiheit

Bei einem nicht höhenverstellbaren Waschtisch ist besonders auf die Montagehöhe zu achten, sodass bei Bedarf ein Rollstuhl darunter fahren kann. Gleichermaßen sollte die nötige Beinfreiheit unter dem Waschtisch beachtet werden. Ein höhenverstellbarer Waschtisch bietet große Vorteile - so kann seine Höhe jederzeit individuell von den Benutzern angepasst werden. Wählen Sie außerdem einen Spiegel, dessen Position man verändern kann.

Wichtiges zum barrierefreien WC

Ohne Wendemöglichkeit für einen Rollstuhl betragen die Mindestmaße für ein WC 1,55 x 1,55 m. Um ein vollständig behindertenfreundliches WC zu erhalten, benötigt es eine Raumtiefe von 2,15 m. Hänge-WCs mit Vorwandinstallation können grundsätzlich gleich in einer Höhe montiert werden, von der man sich auch später noch bequem wieder erheben kann (46 bis 48 cm).

Licht und Beleuchtung im barrierefreien Bad

Die richtige Beleuchtung macht Ihr Badezimmer sicher. Sie erleichtert nicht nur alltägliche Abläufe wie Schminken, Waschen und Rasieren, sondern vermeidet ebenfalls gefährliche Unfälle. Personen mit eingeschränkter Sehkraft können bei guter Beleuchtung Kontraste besser wahrnehmen. Als Richtwert empfehlen wir 300 LUX Beleuchtungsstärke.

Was kostet ein barrierefreies Bad?

Grundsätzlich sind die Kosten von der Größe des Badezimmers und der Wahl der Materialien abhängig. Wenn lediglich Halte- und Stützgriffe sowie ein Duschsitz erforderlich sind, sollten sie um die 1000 Euro einplanen. Einen Badewannenlift können Sie ab ca 200 Euro bis ca 1.000 Euro kaufen. Bei einer Badrenovierung fallen meist 60 Prozent der Kosten auf die Materialien und in etwa 40 Prozent auf Handwerker- und Installationsarbeiten.

Gibt es Förderungen und Zuschüsse?

Derzeit gibt es für Österreich keine bundesweiten Regelungen, was Förderungen und Zuschüsse für barrierefreies Bauen und Wohnen betrifft. Allerdings können Sie in den jeweiligen Bundesländern meist eine Wohnbauförderung für Neubau oder Sanierung anfordern, wenn Sie Ihr Haus barrierefrei gestalten möchten.


Ihr professioneller Partner in Niederösterreich!
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Ahornstraße 24
2003 Leitzersdorf
T: +43 660 5281091

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AutorIn:
Datum: 09.10.2023
Kompetenz: Bäder und Fliesen

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