Wärme: Dämmung, Speicherung & HWB
Das Empfinden von Wärme und Kälte ist immer subjektiv. Optimale Klimawerte sind abhängig vom Alter, Geschlecht, Bekleidung und Tätigkeit. Als Richtwerte gelten Temperaturen zwischen 18 und 23°C bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 60%.
Die Wärmedämmung hat die Aufgabe, den Wärmefluss zwischen Innenraum und Außenraum zu verringern. Durch einen guten Wärmeschutz werden Heizkosten gespart, Bauschäden vermieden, Spannungen bei tragenden Bauteilen vermieden, Kondensation innerhalb der Wände vermieden, etc. Durch all diese Faktoren wird das Raumklima in den vier Wänden verbessert.
Transport von Wärme
Von den drei Arten des Wärmetransports - Wärmestrahlung, Wärmemitführung (Konvektion) und Wärmeleitung - ist die Wärmeleitung für den Wärmeschutz des Gebäudes am wichtigsten.
Speicherung von Wärme
Wärmespeicherung darf nicht mit Wärmedämmung verwechselt werden. Eine gute Wärmespeicherfähigkeit bewirkt ein langsames Aufheizen von Räumen und ein langsames Auskühlen von Räumen (z. B. bei Heizungsunterbrechung), eine verzögerte Wärmeabgabe bei Sonneneinstrahlung sowie geringere Temperaturschwankungen im Raum.
Sämtliche Stoffe dehnen sich bei zunehmender Wärme aus und ziehen sich bei Abkühlung zusammen. Um innere Spannungen (bis zur Zerstörung des Baustoffes) zu verhindern, ist die Materialdehnung bei der Planung zu berücksichtigen und nur Stoffe mit fast gleichem Ausdehnungskoeffizient fest miteinander zu verbinden. Bei größeren Gebäuden und extremen Lufttemperaturen sollten die Fugengrößen und Abstände der Fugen immer rechnerisch nachgewiesen werden. Aus Erfahrungswerten können nachfolgende Abstände zwischen Fugen angenommen werden, bei Verwendung von Vollwärmeschutz mit großen Dämmstärken können diese Abstände erhöht werden:
Wärmematerial | Dehnungsfugenabstand |
Betonwände | 10 bis 20 m |
Leichtbetonwände |
35 m |
Stahlbetonwände |
40 m |
Geschoßdecke Ortbeton | 40 m |
Estrich auf Dämmschicht | 5 m |
Welcher Heizwärmebedarf ergibt sich?
Der Heizwärmebedarf gibt die durch Berechnung ermittelte Wärmemenge an, die im langjährigen Durchschnitt während einer Heizsaison den Räumen des Hauses zugeführt werden muss, um die Einhaltung von vorgegebenen Innentemperaturen sicherzustellen. Damit lässt sich einerseits der Jahresbrennstoffbedarf errechnen und andererseits aus dem Wärmeleistungsbedarf die Bemessung der Kesselleistung ableiten.