Baukultur - Online Report über österreichische Baukultur
Dass wir ein Volk von Häuselbauern sind, beweist ein Blick auf die Zahlen: 70 Prozent des Anlagenvermögens werden für Bauten und Immobilien ausgegeben, und 90 Prozent unseres Lebens verbringen wir in Gebäuden. Doch scheinbar baut jeder für sich allein.
Dass die Österreicher ein Volk von Häuselbauern sind, beweist ein Blick auf die Zahlen: 70 Prozent des Anlagenvermögens werden für Bauten und Immobilien ausgegeben, und 90 Prozent unseres Lebens verbringen wir in Gebäuden. Doch scheinbar baut jeder für sich allein. Von Architektur und Raumplanung sind alle betroffen, doch das Bewusstsein dafür ist gering, lautet das Ergebnis des jetzt veröffentlichten ersten Österreichischen Baukulturreports.
Baukultur in Österreich
"Baukultur schafft Lebensqualität", betonte Hartwig Chromy, der mit Volker Dienst (Geschäftsführer der ARGE Baukulturreport) das neue Werk präsentierte. Selbst in Österreichs Ministerien gibt es keine ressortübergreifende Instanz, die sich damit beschäftigt - dabei könnte sich der Staat Milliarden sparen, rechnet der Report vor. Der Report steht als online-Nachschlagewerk unter www.baukulturreport.at zur Verfügung.
Der Report ist in sechs Schwerpunkt-Themen gegliedert und so auch als Prontversion (500 Seiten) erhältlich:
1: Empfehlungen
Darin finden Sie Begriffsdefinitionen, die zusammenfassenden Empfehlungen, ein Glossar, Abstracts zu allen Beiträgen, Stellungnahmen der Arbeiterkammer, der Landwirschaftskammer und der Wirtschaftskammer.
2: Verantwortung
Dieser Teil betrachtet Baukultur aus der Perspektive der BauherrInnen. Untersucht wird, durch welche Abläufe und Prozesse eine entsprechende Quaität sichergestellt werden kann. Wie findet baukulturelle Beratung und Entscheidungsfindung, insbesondere bei BürgermeisterInnen statt?
3: Öffentlichkeit
Wie ist Architekturpolitik in Österreich und Europa organisiert? Welche politischen Maßnahmen schaffen für die Bevölkerung einen Mehrwert durch Baukultur und damit Lebensqualität. Weiters widmet sich dieser Teil der Architekturvermittlung, d.h. wie durch Informationen über gestaltete Umwelt die BenutzerInnen sich aktiv an der Entwicklung ihres Lebensumfeldes beteiligen können.
4: Nachhaltigkeit
Hier werden ökologische, ökonomische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit untersucht. Themen wie Klimaschutz, energieeffiziente Bauweisen, Landschaftsarchitektur sowie Aspekte der Raumordnung, insbesondere der Siedlungsentwicklung, werden aufgegriffen.
5: Wirtschaft
In das Bauen und Wohnen werden die meisten Gelder eines Lebenseinkommens investiert. Auch bei Betrieben stellen Immobilien einen großen Anteil des Anlagevermögens dar. Es wird die volkswirtschaftliche Bedeutung von Baukultur anhand bestehender Daten und Statistiken untersucht. Weiters wird der unmittelbare Zusammenhang zwischen Baukultur und Wirtschaft dargestellt, beispielsweise im Tourismus aber auch als Imageträger (z.B. für Supermarkt-Ketten). Einsparungspotentiale durch einheitliche Baunormen werden thematisiert sowie Anregungen für steuerliche Verbesserungen gegeben.
6: Produktion
Hier werden die Rahmenbedingungen untersucht, unter welchen Baukultur entsteht. Dazu zählen die (zum Teil prekären) Arbeitsbedingungen, die Aus- und Weiterbildung im Bereich Planen und Bauen, der Berufszugang aber auch die Wettbewerbs- und Vergabekultur.