Von Art Deco bis Zen - Begriffslexikon Einrichtung
Viele Begriffe zum Thema Einrichtung und Wohnstile sind uns geläufig, oft wissen wir aber nicht was diese bedeuten und woher sie kommen. Eine Übersicht über Renaissance Romanik und viels mehr finden Sie hier.
Art Deco
Kurzbezeichnung für frz. "art décorative" (Dekorative Kunst) und Abkürzung für die erste internationale Ausstellung von Objekten des neuen Kunstgewerbes. Art Déco war ein schöpferischer, internationaler Modestil, der alle Bereiche des Lebens erfasste: Kunst und Kunsthandwerk, Film und Technik, Werbung und Mode.
Nach dem eher überladen wirkenden Jugendstil war Art Déco mit einem geometrischen, linearen und funktionalen Stil der Geist der Moderne, der das Neue suchte. Einer der bedeutendsten Vertreter der Handwerkskunst im Möbelbau war Èmile Jacques Ruhlmann.
Antike
Mit dem Wort Antike ist kein festumrissener Zeitabschnitt zu verstehen. Meist wird damit die griechische und römische Epoche zusammengefasst. In der Renaissance verstand man unter Antike die griechische und römische Kunst und die anschließende frühchristliche und die byzantinische Epoche. Seit dem späten 18. Jahrhundert wurde die Antike als die Zeit zwischen dem 5. Jahrhundert vor Beginn der (christlichen) Zeitrechnung bis 610 nach Beginn der Zeitrechnung (Tod des römischen Kaisers Phokas) verstanden.
Im heutigen Kunst- und Antiquitätenhandel werden viele Gegenstände als "antik" bezeichnet, die lediglich "alt" erscheinen. Diese Zuordnungen machen auf die Problematik der Einteilung der Baugeschichte, der Architektur-, Kunst- und Technikgeschichte in bestimmte Perioden aufmerksam, da sie Missverständnisse hervorrufen können.
Ästhetik
Ästhetik (griechisch): Die Lehre vom Schönen, von der Gesetzmäßigkeit, von Harmonie in Kunst, Natur, Architektur und in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Ästhetik unterliegt einer subjektiven Interpretation.
Barock
Kunststil, der in Europa nach 1580/1590 den Manierismus ablöste und um 1725 mit dem Einsetzen des Rokoko sein Ende fand. Hauptmerkmale sind u.a. kraftvoll bewegte Formen mit kreisenden oder kurvigen Linienführungen. Vielfältige Vor- und Rücksprünge, Wandkrümmungen unter Mitwirkung von Plastik und Malerei bestärken eine bewegtere Gestaltung.
Eklektizismus
Richtungen der Kunst, die sich an bereits existierende Stile anlehnen bzw. Stile mischen, ohne dadurch eine eigenständige Leistung zu erbringen (Die Neubelebung von historischen Stilen wird als Historismus bezeichnet).
Funktionalismus
Moderner Architekturstil, bei dem versucht wird, die Gestalt eines Bauwerks ganz aus seinen Funktionen zu entwickeln.
Gotik
Architekturstil, der in Westeuropa vom 12. Jhdt. bis zum Anfang der Renaissance mit Beginn des 15. Jhdt. hauptsächlich bei religiösen Bauten vorherrschte. Typische Merkmale sind Spitzbögen und Kreuzrippengewölbe, lang gezogene oder kreuzförmige Grundrisse sowie hohe geräumige helle Seitenschiffe mit Fenstern am Mittelschiff oberhalb der Seitenschiffe (Lichtgaden).
Historismus
Aufgreifen von historischen Baustilen (z.B. Gotik, Renaissance, Barock ...) und Neubelebung. Bei vielen Zweckbauten für den Verkehr aus dem 19. Jahrhundert bestimmt der Historismus die Architektur.
Jugendstil
Dekorativer Kunststil der Jahrhundertwende, entwickelte sich in Europa ab 1890 und verbreitete sich bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Kennzeichnend ist die stilisierte Übernahme von Pflanzen- und Blumenformen in Linienmustern sowie breite, bunte Farbflächen.
Klassizismus
Europäische Stilrichtung um die Jahrhundertwende, die im letzten Viertel des 19. und im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts durch die klassische römische Architektur angeregt wurde (vgl. Historismus).
Proportion
Maßverhältnisse von Bauteilen untereinander und zum ganzen Gebäude. Die Maßverhältnisse können Grundmaß, Grundformen (z.B. dem Kreis beim Maßwerk) und auf festen Proportionsregeln beruhen.
Renaissance
Eine kulturelle und gesellschaftliche Bewegung, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts in der Toskana begann. In der Architektur fand diese Bewegung ihren Ausdruck in einer Kombination von bautechnischen Leistungen und dem wachsenden Einfluss klassischer Architekturprinzipien, die sich am Ende des 15. Jahrhunderts über Mittel- und Oberitalien hinaus auch nördlich der Alpen verbreitete.
Rokoko
Dekorativer Architekturstil, der in den Pariser Stadthäusern des 18. Jahrhunderts seinen Ursprung hat und sich schnell in Europa auch in der Malerei und beim Möbelbau verbreitete. Kennzeichnend sind Grundmotive, die den fließenden asymmetrischen Formen von Pflanzen, Muscheln, Korallen und Girlanden entstammen. Typisch sind gold bemalter Stuck oder dekorative Schnitzereien.
Romanik
Mittelalterlicher Baustil vor der Gotik vom 10. Jahrhundert mit einer Blütezeit bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts. Kennzeichnend für den romanischen Stil sind viereckige Grundrissmodule und Rundbögen, Tonnengewölbe und Kreuzgratgewölbe sowie lang gezogene kreuzförmige Grundrisse mit Apsiden als Abschlüssen.
Zen
Eine Schule der buddhistischen Lehre, also eine Geisteshaltung, die in China ihren Ursprung hat. Im Zen gilt die Erleuchtung als Quell tiefen Friedens. Im Lauf der Jahrhunderte wurde Zen zu einem Bestandteil der japanischen Kultur und prägte eine Fülle von Kunstformen.