v.l.n.r.: Gerald Sabath (Umwelt & Energie, Team Facility Management, Helvetia), Thomas Neusiedler (Vorstand Schaden-Unfall, Helvetia), Peter Engert (Geschäftsführer ÖGNI) und Siegfried Sotular (Geschäftsführer energieeffizienz GmbH und Energieauditor). © ÖGNI/Martinez-Flener

„blueCARD“-Zertifikat der ÖGNI für Helvetia Generaldirektion

Zertifiziert als nachhaltig bewirtschaftetes Gebäude: Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) verleiht die „blueCARD“ an die Helvetia Generaldirektion am Hohen Markt in Wien. Das Qualitätssiegel geht damit erst zum dritten Mal an ein historisches Gebäude in Österreich.

Helvetia hat dafür laut eigener Aussage in den letzten Jahren gezielt in Energieeffizienz und Nachhaltigkeit investiert: So setzte man in der Generaldirektion beispielsweise auf Strom aus Erneuerbaren Energien, LED-Beleuchtung und Sonnenenergie aus der hauseigenen Photovoltaikanlage. Thomas Neusiedler (im Bild: Zweiter von links), Vorstand für Schaden-Unfall, über die Auszeichnung: „Die ökologische Betriebsführung in Einklang mit Umwelt und Gesellschaft sehen wir nicht nur als unternehmerische Verantwortung, sondern auch als Bekenntnis zur Förderung des Wohlbefindens unserer Mitarbeiter, Kunden und Partner.“

Historisches Gebäude als nachhaltige Herausforderung

Für das betriebliche Umweltmanagement war und ist Gerald Sabath (Erster von links) verantwortlich, der auch den Prozess zur ÖGNI-Zertifizierung inhouse begleitet hat. Dieser hatte die über hundertjährige Baugeschichte und die damals gültigen Bauvorschriften in den Prozess einzubeziehen – mitunter kein leichtes Unterfangen, den Sicherheitsfragen, etwa beim Brandschutz, waren zur Zeit der Errichtung erst in rudimentären Ansätzen in die Bauordnung eingeflossen. Auch was Arbeitsnehmerschutz und Hausinfrastruktur betrifft, war man im monarchistischen Wien noch weit von nachhaltigen Gedanken moderner Prägung entfernt. Erschwerend sei hinzugekommen, dass bei einem Großband 1945 beinahe alle Unterlagen zur Dokumentation des Gebäudes als Informationsquelle verloren gingen, wie es vom Hohen Markt heißt.  

„Wenn historische Gebäude mit aktuellen Maßstäben zur Nachhaltigkeit bewertet werden, stellt dies naturgemäß eine hohe Anforderung an alle Beteiligten dar“, sagt auch Siegfried Sotular (Erster von rechts) von der energieeffizienz Gmbh, der als ÖGNI-Experte den Zertifizierungsprozess für Helvetia betreut hat. Das Bewertungssystem sei eng ausgelegt und lasse folglich keinen Spielraum für Interpretationen.

Kriterienkatalog fürs Qualitätssiegel

Die blueCARD der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) ist eine ganzheitliche Auszeichnung, die Gebäude umfassend auf ihre Nachhaltigkeit bewertet. Das Qualitätssiegel gibt Aufschluss darüber, inwieweit Immobilien intelligent, effizient und nachhaltig genutzt werden. "blueCARD"-Immobilien müssen nicht nur ressourcenschonend, energieeffizient und umweltfreundlich, sondern auch dem soziokulturellen Umfeld entsprechend behaglich und gesund für die Nutzer gestaltet sein. Die Helvetia Generaldirektion in Wien wurde nun als eines von drei historischen unter insgesamt 19 Gebäuden österreichweit prämiert.

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Datum: 03.10.2017

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