HOK - Grüne Architektur

Es ist eines der weltweit größten Architekturbüros: HOK zählt heute 25 Niederlassungen und behauptet seine Führungsrolle in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Seit Kurzem spielt auch die Bionik, die Nachahmung der Natur, bei HOK eine große Rolle.

Bereits 1955 gründeten George Hellmuth, Gyo Obata und George Kassabaum in St. Lousie (US) ihr gemeinsames Architekturbüro, kurz HOK genannt. Aus dem kleinen Unternehmen mit „nur“ 26 Mitarbeitern ist inzwischen eines der weltweit größten Büros geworden – und zählt heute über 1.800 Mitarbeiter und 25 internationale Niederlassungen. Und längst sind auch die Projekte zu einer unüberschaubaren Menge angewachsen.

Seit rund zwei Jahrzehnten stehen sie aber unter einem gemeinsamen Nenner, der Nachhaltigkeit. Erst kürzlich wurde HOK abermals zum Modellunternehmen für Nachhaltigkeit und Hochleistungsdesign gekürt.

Die Führungsrolle in Sachen Nachhaltigkeit auf die Fahnen geheftet, kann HOK inzwischen auf weit über 100 nach dem Ökolabel Leed zertifizierte Gebäude verweisen. Schon früh beschäftigten sich die rund 900 ebenfalls Leed-zertifizierten Architekten und Ingenieure mit dem Thema Energieeffizienz, etliche errichtete „net-zero buildings“ gaben schon vor Jahren der Branche die Richtung vor.

Mit dem „Guildbook to Sustainable Design“ beeinflusste das Unternehmen die gesamte Industrie im wahrsten Sinne nachhaltig. 2008 ging HOK noch einen Schritt weiter und gründete eine Allianz mit der Biomimicry Group. Damit sollen künftige Projekte verstärkt unter dem Konzept der Bionik, dem Kopieren von umweltgerechten Konzepten aus der Natur in Architektur und Design, realisiert werden.

Modellprojekt Kaust

Passend dazu plante HOK unter anderem die King Abdullah University of Science and Technology, kurz Kaust. In der 36 Quadratkilometer großen und 12,5 Milliarden teuren Anlage in Saudi Arabien werden die großen Themen erforscht: Photovoltaik und unterirdische CO2-Speicherung, Bio- und Nanotechnologie, Computer- und IT-Wissenschaften.

Selbstverständlich gilt auch dieses 2009 abgeschlossene Projekt als vorbildlich: Eine 16.567 Quadratmeter große Photovoltaikanlage produzieren vier Megawatt an erneuerbarer Energie, 4.134 Quadratmeter solarthermische Kollektoren dienen zur Warmwassererzeugung, hocheffiziente MEP-Systeme reduzieren den gesamten Energiebedarf des Campus, die Abwässer werden zu 100 Prozent zur Bewässerung verwendet, 20 Prozent der gesamten Baumaterialien wurden aus Recycling-Material hergestellt und großteils lokal beschafft, um nur einiges zu nennen.

(Helmut Melzer)

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Datum: 10.04.2012

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