Verleihung des Staatspreises Architektur 2016
Zwei große Sieger – aus Ober- und Niederösterreich: Das Wirtschaftsministerium hat am Abend des 4. Oktobers an der Technischen Universität Wien den Staatspreis Architektur 2016 für Industrie und Gewerbe verliehen.
Eine Expertenjury hatte zuvor aus den eingereichten Arbeiten 16 Projekte auf die Shortlist gesetzt, die vor Ort unter die Lupe genommen worden sind. Neben den Spitzenplätzen wurden vier weiter Projekte mit einer Nominierungsurkunde prämiert.
Preisträger Industrie
In der Kategorie "Industrie" (Bild oben) wurde der neue Standort der Steinbauer Performance Austria in Wartberg ob der Aist (OÖ), geplant vom Haslacher Architekturbüro Arkade ZT, ausgezeichnet.
Die Jury würdigte in ihrer Begründung das architektonische Grundlayout – angelehnt an regionaltypischen Mühlviertler Vierkanthöfe. Ebenso überzeugten sie „Details im Hinblick auf Raumkonfiguration und verwendete Materialien“. Insgesamt sei die Gesamtkomposition ein Beispiel dafür, wie Bedürfnisse nutzungsgerecht, „wie ein Maßanzug“, geschneidert werden können, so die Expertenrunde.
Preisträger Gewerbe
In der Kategorie "Gewerbe" setzte sich das Wachauer Weingut Högl aus Spitz an der Donau durch. Verantwortlich zeichnen hier die Vorarlberger Architekten Ludescher und Lutz.
Für die Jury ist der Neubau ein schlüssiges Ensemble aus Alt und Neu. „Die prägenden Elemente der Außenansicht sind die ineinandergefügten steilen Satteldächer mit minimalem Dachüberstand, die charakteristische Hausform, der handgearbeitete Außenputz sowie die Holzlamellen, die vor die Glasflächen des Gebäudes gesetzt wurden." Obwohl das Haus durch seine unverschnörkelte Klarheit auffällt, füge es sich dennoch ausgezeichnet in die Landschaft der Wachau ein. Nachsatz: "Ein Beispiel für neues Bauen in alter Kulturlandschaft und für die Weitsicht der Bauherren, nicht auf ortsübliche Klischees, sondern auf gute Architektur zu setzen“.
Die Staatspreisträger:
Steinbauer Performance Austria in Wartberg ob der Aist (Oberösterreich) – geplant durch Architekturbüro Arkade ZT GmbH; Bauherr: Steinbauer Performance Austria GmbH.
Weingut Högl in Spitz an der Donau in der Wachau (Niederösterreich) – geplant durch Ludescher und Lutz Architekten; Bauherr: Josef und Georg Högl GesbR
Die Nominierungen:
Neben den zwei Staatspreisträgern würdigte die Jury vier Projekte mit Nominierungen.
- Kamp - Firmengebäude in Theresienfeld in Niederösterreich – geplant durch gerner°gerner plus - architekten gerner und partner zt gmbh; Bauherr: Ing. Josef Kampichler
- Panzerhalle Salzburg in Salzburg – geplant durch ARGE Panzerhalle - LP architektur, CS-architektur, Strobl Architekten, hobby a., 3:0 Landschaftsarchitektur; Bauherr: Panzerhalle Betriebs-GmbH
- Omicron Campus in Klaus in Vorarlberg – geplant durch Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH; Bauherr: Omicron electronics GmbH
- Neuer Hoerbiger Standort Wien in Wien – geplant durch querkraft architekten zt gmbH, Bauherr: Hoerbiger Wien Immobilien GmbH
Der Staatspreis Architektur
Der Staatspreis Architektur wird alle zwei Jahre mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten verliehen. Ausgelobt wird der Staatspreis vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Mitauslober 2016 sind die Wirtschaftskammer Österreich, die Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, die Architekturstiftung Österreich Gemeinnützige Privatstiftung sowie die Industriellenvereinigung. Der nächste Staatspreis Architektur wird 2018 zum Thema "Verwaltung und Handel" ausgelobt.