© Lukas Göbl

Symbol fürs Stromzeitalter

Visionäre Leuchttürme der Stadt? Tankstellen zählen definitiv nicht dazu. Doch der „Tower of Power“ ragt heraus - aus vielerlei Gründen.

Photovoltaik aufs Dach gepackt, darüber türmt sich eine adaptierbare Kleinwindtestanlage in den Himmel von Wien-Brigittenau: Mit dem „Tower of Power“ macht sich die Ära der Stromtankstelle im Stadtbild breit. Die hier errichtete energieautarke Ladestation für Elektroautos und E-Bikes tankt nicht nur architektonisch auf; der Initiatorenkreis – bestehend aus einem Wiener Bildungsinstitut und seinen Partnern aus Politik und Wirtschaft – hat mit ihr in der praktischen Berufsausbildung Neuland betreten. Hunderte Schulungsteilnehmer des Berufsausbildungszentrums (BAZ) des BFI Wien konnten im Zuge ihrer Facharbeiter-Intensivausbildung mit Unterstützung namhafter Vertreter der heimischen Elektromobilitätswirtschaft am realen Objekt ihr erworbenes Wissen austesten: Baupläne wurden gezeichnet, Modelle entworfen, Fundamente gegossen, Kabel verlegt und über 4000 Einzelteile angefertigt. Heute wird dort, in der symbolträchtigen, auffälligen und vor allem technisch aufwendigen Charching Station, weitergelehrt.

© explicit architecture

E-Innovation, archaisch verpackt

Dachfläche und Turm sind eng miteinander verbunden, erklärt Lukas Göbl, der mit seinem Büro das Design der 350 Quadratmeter großen Stromtankstelle konzipiert hat. „Die Kombination dieser beiden archaischen Bauformen schafft einen Bautypus, der funktional, inhaltlich und symbolisch dem innovativen Projekt eine explizite und markante Form zuweist.“

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Datum: 27.06.2017

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