Grüne Fassaden verbessern die Lebensqualität

Im Wiener "Viertel Zwei“ entsteht das erste "Vertical Green Building" Österreichs. Die begrünte Fassade dient dabei nicht nur der Ästhetik: Neben der Energieeffizienz des Gebäudes verbessern die Pflanzen auch die Lebensqualität der Bewohner. Im Frühjahr 2017 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen werden.

Pflanzen auf der Fassade, Gärten am Dach – die moderne Stadt ist lebendig und grün. Die Konzepte "Nachhaltigkeit“ und "Energieeffizienz“ dominieren den globalen Immobilienmarkt, der aus diesem Momentum heraus entstandene Trend zu Vertical Green Buildings hält sich seit gut einem Jahrzehnt. Mittlerweile ist die Gebäudebegrünung in städtischen Ballungsräumen fest als Kernkonzepte der modernen, urbanen Architektur etabliert. Ob als "living walls“, vertikale Gärten oder grüne Fassaden, innovative Ableger und kreative Interpretationen dieses "Green Building“-Konzeptes sind mittlerweile in fast allen Großstädten zu finden. Bald wird es auch in Wien soweit sein: Das erste Vertical Green Building Österreichs befindet sich gerade im Viertel Zwei in Bau; es soll im Frühjahr 2017 eröffnet werden.

Nicht nur schön, sondern auch funktionell

Das "Studio Zwei“, so der Name des Objektes, wird 91 funktionelle Kleinwohnungen mit jeweils 32m² Wohnfläche beherbergen. Das Highlight des Projektes bildet die Gebäudefront: Durch eine zusätzliche, vor der eigentlichen Fassade liegende Pflanzenebene wird ein erlebbarer grüner Freiraum für die BewohnerInnen geschaffen. Die Natur soll so quasi in das Haus hereingeholt werden, die intensive Begrünung der Fassade ist dabei nicht nur schön, sondern auch zweckmäßig: In den Sommermonaten blühen die Pflanzen, sorgen so für Schatten und Kühlung der Fassade. Im Winter sind die Pflanzen lichtdurchlässiger und lassen dadurch ein Erwärmen der Fassade zu und sorgen dennoch für eine zusätzliche Isolierung. Das spart Energie und steigert die Lebensqualität der BewohnerInnen. Zusätzlich soll das "vertikale Grün“ fast keine Arbeit machen: Einmal gepflanzt, erhalten sich die Pflanzen selbst und müssen dem Konzept nach so gut wie nie gepflegt werden.

Weniger Kosten, bessere Luft

Gesundheitlich profitiert der Mensch enorm von der Nähe zur Natur: So haben Studien an bestehenden Vertical Green Buildings ergeben, dass die Bepflanzung der Fassade Straßenlärm reduziert und ab einer gewissen Pflanzendichte konnte eine signifikante Verbesserung der Luftqualität für die BewohnerInnen gemessen werden. Auch die Gebäudestruktur selbst profitiert erfahrungsgemäß von den vertikalen Gärten: Sie schützten die Fassade vor Wind und Wetter und reduzieren so Renovierungsbedarf und -kosten.

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Archivmeldung: 28.01.2016

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