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"Urban Heat Islands" - Wien will Vorreiterrolle

Etwa vier bis fünf Grad kann der Temperaturunterschied zwischen Stadt und Land ausmachen. Die Hitze in der Großstadt belastet nicht nur unsere Nerven, sondern auch die Gesundheit. Deshalb setzt die Stadt Wien nun verstärkt Maßnahmen entgegen dem "Backofen Großstadt".

"Urban Heat Islands" heißt das Phänomen: Asphalt, Beton und Dächer sorgen für deutlich höhere Temperaturen als am Stadtrand oder draußen auf dem Land. Außerdem verhindert dichte Bebauung eine konstante Luftzirkulation, was nebenbei auch angesichts der erhöhten Feinstaubbelastung im Sommer die Gesundheit belastet.

Keine Straße ohne Baum

In Wien werden jetzt mehr und mehr Gegenmaßnahmen eingeleitet, um diesen Effekt zu mindern. „Als einer der ersten Städte Europas“, wie Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima stolz betont. Die besten Mittel gegen Hitzestauungen seien Parks, offene Wasserflächen aber auch Alleen oder begrünte Gebäudefassaden. Aktuell entstehen in der Hauptstadt der sieben Hektar große Helmut-Zilk-Park am Hauptbahnof, die drei acht Hektar großen Parks in der Seestadt Aspern oder auch das 240 Hektar große Erholungsgebiet "Neue Lobau". Rund 90 Maßnahmen zählt die Umweltschutzabteilung - MA 22 in ihrem Urban Heat Strategieplan Wien, um den Bürgern den Hochsommer in der Stadt erträglicher zu machen. So ist auch eines der Ziele bei der Errichtung der Seestadt Aspern, dass es nach entgültiger Fertigstellung möglichst keine Straße ohne Baum geben soll.

Jede Pflanze zählt

Zusätzlich können auch Fassaden- oder Dachbegrünungen – wie sie etwa am Gebäude der MA 48-Zentrale am Margaretengürtel zum Einsatz kommen - die Hitzeentwicklung reduzieren und sorgen für sauberere Luft. Besonders geeignet sind dafür ein einfacher Efeu oder wilder Wein.

Grundsätzlich können aber alle BewohnerInnen Wiens mithelfen, das lokale Klima der Stadt zu verbessern, davon sind die Verantwortlichen in den Wiener Behörden überzeugt, wie unter anderem regelmäßige Aktionen zur Förderung der Begrünung der Stadt zeigen. Schließlich arbeitet jeder einzelne Pflanzentrog und jedes „Blümerl auf dem Fensterbankl“ wie eine kleine Klimaanlage.

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Archivmeldung: 31.07.2015

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