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Wiener Wohnbaupreis verliehen

Der Wiener Wohnbaupreis wird an geförderte Wohnprojekte, die über herausragende innovative Qualitäten verfügen, vergeben. Bewertet wird in erster Linie eine sehr hohe, bedarfsgerechte Wohnqualität.

Knapp 50 Projekte wurden für den 2. Wiener Wohnbaupreis, ausgelobt vom wohnfonds_wien, eingereicht. So haben sich 50 Teams aus insgesamt 29 Bauträgern, 44 Architekten und 14 Landschaftsplanern sowie Sonderfachleuten aus den Themenbereichen Ökologie und Soziale Nachhaltigkeit für die Auszeichnung beworben. Neun Projekte wurden schließlich von der Jury in die finale Runde gewählt.

"Wohnbau-Oscar" für Projekt im Sonnwendviertel

Mit der Übergabe des "Wohnbau-Oscar", zweier Anerkennungspreise sowie eines großen Publikumspreises – über den die Wienerinnen und Wiener im Rahmen eines Online-Votings entscheiden konnten – wurden die herausragendsten Wohnbauprojekte der letzten Jahre prämiert. Der große Gewinner des "Wohnbau-Oscars" ist das Projekt "so.vie.so mitbestimmt ‒ Sonnwendviertel solidarisch", das von den s & s Architekten geplant und vom Bauträger BWS im neuen Stadtviertel beim Hauptbahnhof realisiert wurde. Auböck + Kárász wurden für die Landschaftsplanung hinzugezogen. Das Passivhaus umfasst 111 Wohneinheiten, die ab November 2013 bezogen worden sind. Das mit dem Wohnbaupreis 2015 ausgezeichnete Projekt zeichnet sich "insbesondere durch die frühzeitige Einbindung der BewohnerInnen sowie die gelebte Solidarität und Mitbestimmung aus", so die Jury. So initiierten die Architekten gemeinsam mit dem Bauträger einen von der wohnbund:consult unterstützten Beteiligungsprozess, wodurch die erste "Bewohnergeneration" bereits in die Planung des Wohnbaus eingebunden wurde.

 
 

Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, der den Wiener Wohnbaupreis überreichte: "Soziale Nachhaltigkeit, die seit dem Jahr 2009 ein verpflichtendes Kriterium im geförderten Wohnbau in Wien darstellt, ist längst nicht mehr nur ein Schlagwort. Wohnen wird grundlegend von sozialen und gesellschaftlichen Faktoren bestimmt. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind diejenigen, die im Wohnbau im Mittelpunkt stehen. Und gerade das zeichnet den geförderten Wiener Wohnbau auch aus. Die prämierten Projekte belegen dies eindrucksvoll."

Anerkennung Quartiersentwicklung

Einen Anerkennungspreis für Quartiersentwicklung vergab die Jury an gleich drei unabhängig voneinander eingereichte, gleichzeitig jedoch gemeinsam miteinander verbundene Projekte. Die drei Bauteile „Time Out ‒ Aktives Wohnen“ (Bauträger: ÖSW, Architektur: g.o.y.a. architekten) „BOA“ (Bauträger: BUWOG, Architektur: ARGE Köb & Pollak ‒ Schmoeger Architektur) und Adelheid-Popp-Gasse 5 (Bauträger: GESIBA, Architektur: studio uek ‒ Pesendorfer) bilden das Quartier „OASE 22“. Besonders hervorgestrichen wird von der Jury, dass "die drei Bauträger in der bauplatzübergreifenden Quartiersentwicklung – unterstützt durch das befristete Stadtteilmanagement der CARITAS – bereits heute das praktizieren, was Schule machen sollte: Jedes Wohnprojekt sollte künftig einen Beitrag zur Bildung von Quartieren leisten und die gemeinsame Nutzbarkeit von Gemeinschaftseinrichtungen ermöglichen."

Die Jurybegründung: "Das Besondere ist, dass die Grenzen zwischen den Bauteilen keine Rolle mehr spielen. Dieser Gemeinschaftsgedanke hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass das Quartiersmanagement einen erfolgreichen Anstoß zur Gemeinschaftsbildung und zur Eigeninitiative der Mieterschaft leisten konnte und die Verantwortung dafür mehr und mehr in deren Hände legen kann. Besonders erwähnenswert für die Einschätzung der Qualitäten dieses gemeinsamen Projektes ist auch noch das weiterführende Angebot betreubarer Wohnungen und der Pflegegemeinschaft als Beiträge zum ,Generationenwohnen‘. Dies rundet die Qualitäten sozialer Nachhaltigkeit ab, die dieses Gemeinschaftsprojekt ausmachen."

Anerkennung Baugruppen

"Wohnen mit uns!, Wohnen mit scharf!", das am Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs vom Bauträger Schwarzatal errichtet und von SUPERBLOCK ‒ einszueins architektur geplant wurde, erhielt den Anerkennungspreis für Baugruppen. Das „Zwillingsprojekt: Wohnen mit alles“, das im Dezember 2013 fertiggestellt wurde, umfasst 51 geförderte Mietwohnungen mit Superförderung und 98 Heimplätze. Es besteht aus zwei korrespondierenden Gebäuden: "Wohnen mit scharf!" (Mietwohnungen) und "Wohnen mit uns!". In der Erklärung der Jury heißt es: "Es gibt nicht viele Wohngebäude, die ‒ wie dieses Baugruppenprojekt zeigt ‒ derart vielfältig nutzbare Erd- und Souterraingeschoße mit klug angeordneten, offen und kommunikativ gestalteten Gemeinschaftsräumen aufweisen. Das Spektrum reicht von einer Gemeinschaftsküche, über Kinderspielräume, Versammlungsräume und Werkstätten. Hervorzuheben sind auch die integrierten Sozialwohnungen und die Gästewohnungen auf dem Dach. Stadtentwicklungspolitisch ist das Projekt ein Wegweiser, weil es aufzeigt, dass Baugruppen auch in den neuen, zentral gelegenen Stadtarealen den Platz finden können, der ihnen die Möglichkeit zur Entfaltung gibt."

Publikumspreis

Neben dem Jurypreis wurde heuer erstmals auch ein Publikumspreis verliehen. Im Rahmen eines Online-Votings hatten Bewohner und Interessierte die Möglichkeit, aus den neun von der Jury fürs Finale nominierten Projekten ihren Favoriten zu wählen. Dieser Preis ging an den Bauträger ÖSW und das Architekten-Team g.o.y.a. architekten für das Wohnprojekt "Time Out – Aktives Wohnen". Die 84 geförderten Mietwohnungen, die im Mai 2013 bezogen wurden, sind Teil der Oase 22 in Neu-Stadlau, Wien 22. "Time out" widmet sich laut Eigendefinition "den wirklich wichtigen Dingen im Leben". Es verfügt über ein reichhaltiges Angebot an hauseigenen Freizeitangeboten und Gemeinschaftseinrichtungen.

 

 

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Datum: 18.05.2015

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