Architekturzentrum Wien hat neue Direktorin
Der Wechsel an der Spitze des Architekturzentrums Wien ist erfolgt: Mit 1. Jänner hat Angelika Fitz (Bildmitte) offiziell das Zepter von Gründungsdirektor Dietmar Steiner übernommen. Diese Woche (25. Jänner) stellte sie – flankiert von Präsident Hannes Swoboda und Geschäftsführerin Karin Lux, die gemeinsam durchwegs positiv auf das Jahr 2016 zurückblickten – die Leitlinien ihrer Direktion und erste programmatische Schwerpunkte vor.
Der Übergang sei friktionsfrei und nahtlos vonstatten gegangen. Sie könne sich daher „voll und ganz" auf die inhaltliche Dimension, die mit ihrer neuen Aufgabe einhergehe, konzentrieren, so Fitz vor versammelter Branchen- und Medienequipe.
Große Brüche sind von ihr nicht zu erwarten. Vielmehr setzt Fitz auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Sie wolle „auf der besonderen DNA des Architekturzentrum Wien aufbauend“, mit Verve der gesellschaftlichen Komponente von Architektur nachforschen. Mit frischen Formaten sollen zudem neue Besucher- und Expertenkreise erschlossen werden.
Rückgewinnung der Handlungsfähigkeit in der Architektur
„Was ist Architektur? Was kann Architektur? Und was kann sie nicht (mehr)? – Für die Neo-Direktorin sind das die elementaren Fragestellungen, der sich die Branche, aber auch ihr Haus zu stellen habe. Erste Antworten, die sich auf die Rückgewinnung der Handlungsfähigkeit beziehen, soll das Jahresprogramm des Architekturzentrums liefern. Wie eine „gebauten Verteilungsgerechtigkeit“ aussehen kann, wie das Zusammenlebens in einer diversen Gesellschaft neu ausverhandelt werden muss und welche Ressourcen es dazu braucht, will Fitz in den kommenden Monaten einer kritischen Diskussion unterziehen.
Promgrammhighlights
Den Ausstellungsauftakt liefern die britischen Jungstars von „Assemble“, die sich einem gemeinschaftlichen, räumlich innovativen, ökologischen und nachhaltigen Bauen verpflichtet haben. Mit seinem Beitrag zur Vienna Biennale verlässt das Architekturzentrum Wien die Ausstellungsräume und geht in die Stadt. Unter dem Titel „Care + Repair“ wird hier ein öffentlicher Arbeitsraum am Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs eingerichtet. Ebenfalls am Kalender: die Pop-up-Ausstellung „Actopolis“, die die Handlungsspielräume urbaner Zivilgesellschaften auslotet und die Architekturproduktion „Form folgt Paragraph“, die anhand anschaulicher Beispiele eine breite Diskussion zu Baurecht, Normen und Standards, aber auch ganz grundsätzlich zur „Vollkaskogesellschaft“ entfachen will.
In Summe sind für 2017 wieder über 500 Veranstaltungen, Exkursionen und Workshops geplant. Die Sammlung an Vor- und Nachlässen sollen ins neuentwickelte Format „SammlungsLab“ überführt und publikumsgerecht aufbereitet werden.