Österreichs Bauwirtschaft mit Produktionsplus
Der heimische Wirtschaftsmotor brummt, die Arbeitslosenzahlen sinken. Zuletzt publizierte Zahlen der Statistik Austria zeigen das auch für den gesamten produzierenden Bereich (Sachgüter und Bau). Gemeldet werden für die Untersuchungsperiode Jänner bis April 2017 ein Beschäftigungsplus von 1,8 Prozent (insgesamt 933.797 unselbstständig Beschäftige). In Summe wurden von diesen Umsatzerlöse von 87 Milliarden Euro (plus 4,3 Prozent zur Vorjahresperiode) erzielt. Top: Auch viele der extra ausgewiesenen Produktionszahlen für den Bereich Bau liegen im Plus.
Die aktuell rund 35.000 Betriebe der Baubranche erwirtschafteten einen abgesetzten Produktionswert von 11,6 Milliarden Euro; das entspricht im Periodenvergleich einem nominellen Plus von 7,2 Prozent. Beim arbeitstätig bereinigten Produktionswert wurde für den Zeitraum Jänner bis April 2017 im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Vorjahres ein Plus von 7,9 Prozent errechnet. Verantwortlich dafür war unter anderem die Hochbausparte "Wohnungs- und Siedlungsbau" (plus 19,6 Prozent).
Auf "Brücken- und Hochstraßenbau" entfiel ein Plus von 50,1 Prozent. Gefolgt vom „Tunnelbau" (plus 26,5 Prozent) sowie dem "Bau von Bahnverkehrsstrecken" (plus 23,9 Prozent). Die in absoluten Zahlen nur eine kleinere Rolle spielende Tiefbausparte "Kabelnetzleitungstiefbau" verzeichnete einen satten Zuwachs von 115,4 Prozent. Rückgänge hingegen wiesen lediglich die Bausparten "Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt" (minus 19,7 Prozent), "Sonstiger Hochbau" (minus 4,4 Prozent) und "Bau von Straßen" (minus 4,0 Prozent) auf.
Produktionsentwicklung: Erfolge im heimischen Westen wie Osten
Aus geografischer Sicht waren der äußerste Westen und Osten auf der Überholspur. Die höchsten Produktionssteigerungen meldeten zum einen das Burgenland (plus 28,6%) und zum anderen Tirol (plus 12,3%) sowie Vorarlberg (plus 11,8%). Einbußen bei der Produktion musste laut Statistik Austria kein einziges Bundesland hinnehmen.
Auftragssituation: Probleme nur in Wien und im Burgenland
Ende April 2017 hatten die österreichischen Baubetriebe exklusive Baunebengewerbe Auftragsbestände von insgesamt 12,7 Mrd. Euro in ihren Büchern – ein Plus von 15,1 Prozent im Vergleich zum Untersuchungszeitraum 2016, wie die Statistiker berichten. Besonders gut performen laut ihren Daten Betriebe in Vorarlberg (728,6 Millionen Euro; plus 135! Prozent), dahinter folgen Niederösterreich (2,1 Milliarden Euro; plus 37,6 Prozent) und Salzburg (1,1 Milliarden Euro; plus +26,2 Prozent). Rückgänge hingegen wurden nur in Wien (minus 0,5 Prozent) und dem Burgenland (minus 34,5 Prozent) verzeichnet.