Baustoffindustrie: Konjunkturerhebung
Die Baustoffindustrie hat zwei schwierige Jahre hinter sich. Auf das Krisenjahr 2009 folgte Stagnation, die Umsätze der Bauzulieferer gingen leicht zurück. Für die Zukunft erhofft man sich vor allem Belebung durch Infrastrukturprojekte.
Die Baustoffindustrie steht vor einem richtungsweisenden Jahr: Mit dem vergangenen konnte man jedenfalls nicht zufrieden sein, man stagnierte auf dem niedrigen Niveau des Krisenjahrs 2009. Ein Umsatz von 3,21 Mrd. Euro bedeutet sogar ein leichtes Minus von 0,05 %. Zwar konnten die Industriezulieferer (Feinkeramik, Schleifmittel, Feuerfest) um fast 20 % zulegen, der Löwenanteil am Umsatz von 2,57 Mrd. Euro entfällt aber auf die Bauzulieferer die über einen Rückgang von fast 4 % zu klagen hatten. Nicht umsonst spicht Manfred Asamer, Obmann des Fachverbands Steine-Keramik von einem "sehr schlechten Jahr trotz Konjunkturerholung."
Trend zur Konzentration in KMU-Branche
Zwar ist die Stein- und keramische Industrie nachwievor stark KMU-geprägt (70 % der Unternehmen haben zwischen 6 und 250 Angestellte), der Anteil der zehn umsatzstärksten Unternehmen ist aber im letzten Jahr um über 7 % gewachsen. Für Asamer eine direkte Auswirkung der Wirtschaftskrise.
2011: Hoffnung Infrastruktur und Wohnbau
Von den privaten Bereich betreffenden Initiativen gehen zwar Impulse aus, diese sind aber zu wenig: So rechnet Fachverbands-Geschäftsführer Carl Hennrich zwar mit positiven Effekten derthermischen Sanierung(etwa ein Plus bei Dämmstoffen von 4-5 %), zu einer größeren Belebung könne es aber erst kommen, wenn der Wohnbau wieder anzieht.
Bei den Ausgaben für Infrastuktur lobbyiert der Verband dahingehend, dass es im Zuge etwaiger Sparpakete zumindest zu keinen weiteren Kürzungen kommt. "Ein weiteres Streichkonzert wäre nicht nur für uns fatal, sondern gefährdet die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Österreich generell", so Obmann-Stv. Bernd Wolschner.
Die größte Hoffnung setzt man bei der Baustoffindustrie in einen europaweit akkordierten Ausbau der Infrastruktur, von Verkehr bis Energie. In Sachen Gebäuderichtlinie soll Österreich bis 2020 außerdem eine Einsparung von 5 Mio. Tonnen CO2-Emissionen erreichen, ein Ziel für das noch viel Arbeit vor uns liegt. Was die Planung von Infrastrukturmaßnahmen betrifft, hat Wolschner vor allem einen Wunsch: "Das Thema sollte aus der Tagespolitik herausgenomen werden, es muss langfristig geplant werden."