Elk Fertighaus steigt wieder ins Bauträgergeschäft ein
Neben den Häuslbauern, für die eine neue "New Living"-Typenreihe (Bild) entwickelt wurde, lockt jetzt wieder das B2B-Geschäft. Zudem will der Fertighausbauer auch auf dem Wachstum versprechenden deutschen Markt stärker Fuß fassen.
Elk stellt nach dem Eigentümerwechsel im letzten Jahr ab sofort die Weichen neu. Erste konkrete Schritte, die auch einen Ausbau der Geschäftsfelder mit sich bringen, wurden dazu heute in der Blauen Lagune skizziert. Die Ausganglage sei gut, so Geschäftsführer Gerhard Schuller beim Pressetermin. Der nationale Markt wachse weiter, wenn auch nur im kleinen Maßstab. 2017 würden rund 900 Häuser verkauft, auch die Auftragsbücher für das kommende Jahr seien bereits gefüllt. Er rechnet auf dem Österreich-Markt mit einem kleinen Plus, auch bei den Marktanteilen
Einstieg in den großvolumigen Wohnungsbau
Weiterwachsen will Elk auch wieder auf dem B2B-Terrain. Mit der neugeründeten Tochtergesellschaft HFTI Projektbau-Service GmbH woller man ins Bauträgergeschäft einsteigen, so Schuller. In einem ersten Schritt würden allerdings noch über Business-Partner Doppel- und Reihenhäuser errichtet. Ziel sei aber „der großvolumige Wohnbau mit bis zu vier Etagen“, erklärt er die weitere Marschroute. In den beiden Kernmärkten Oberösterreich und Niederösterreich sind bereit Projekte im Entstehen. Die Zahl der derzeit jährlich rund 110 Wohneinheiten aus dem Bauträgergeschäft soll sich laut Geschäftsführer bereits im kommenden Jahr verdoppeln.
Den deutschen Markt im Visier
Nicht nur die Business-Schiene lockt. Elk hat vor, neue Claims abzustecken – und zwar beim westlichen Nachbarn, wo man aktuell nur einen verschwindend geringen Marktanteil von 0,6 Prozent des Gesamtmarktes hält.
Letzterer sei etwa fünf Mal so groß wie der heimische, „allerdings liegt die Fertighaus-Quote mit zwanzig Prozent noch weit unter den 32 Prozent in Österreich“, wie Ewald Zadrazil, Geschäftsleitung Vertrieb und Marketing Österreich und Deutschland, befundet – und gleich vorrechnet: Sollte beispielsweise der eigene Marktanteil nur um einen Prozentpunktgesteigert werden können, seien gleich 250 zusätzliche Häuser in die Elk-Bilanz einzupreisen.
Der flächendeckende Einstieg in Deutschland wird über Bayern gespielt. Dort wurde bereits in neue Musterhäuser und neue Vertriebsstrukturen investiert. Schrittweise will man dann Potenziale weiter im Norden heben.
Ins prognostizierte Wachstum investieren
Um die Neuausrichtung und Markterweiterung auch stemmen zu können, würden laufend die Produktionsstandorte im Waldviertel und in Tschechien ausgebaut, informiert Schuller. Bis zum Jahr 2020 wolle man dafür rund 15 Millionen Euro locker machen, die in Produktionskette und in die Modernisierung der Vertriebsstruktur fließen werden. Auch die Manpower soll aufgestockt werden. Bei Elk spricht man von hundert zusätzlichen Monteuren.
Ein Facelift steht auch dem Auftritt gegenüber dem Kunden bevor. Ziel seien vereinfachte Kommunikationswege mit jeweils nur einem Ansprechpartner unter der Devise „one face to the customer“, wie der Geschäftsführer den eigenen One-Stop-Shop erklärt.
Haustypen: Steigende Grundstückspreise verändern Grundrisse
Last but not least fettet Elk sein Haus-Sortiment auf. Mit den Typen „Elk Top Living“, „Elk Family Living“ und „Elk Slim Living“ (im Bild oben) nimmt man Häuslbauer ins Visier, die aus schmalen und schwer bebaubaren Grundstücken ein Wohnoptimum herausholen wollen. Zadrazil: „Die steigenden Grundstückspreise haben dramatischen Einfluss auf den Fertighausmarkt. Die Grundstücke werden durchschnittlich kleiner.“ Die neuen grundrisstauglichen Hauskonzepte sollten darauf eine erste passende Antwort liefern.