Hendrik „Henk“ Marius Jonkers von der Technischen Universität in Delft macht möglich, was einem Buch Jule Vernes entnommen sein könnte. © epo.org

Hendrik Marius Jonkers - Forscher mit Weitblick

Es klingt nach Science Fiction, doch Hendrik „Henk“ Marius Jonkers von der Technischen Universität in Delft macht möglich, was einem Buch Jule Vernes entnommen sein könnte: Beton, der sich bei Rissbildung selbst repariert.

„Wir denken, dass unser Beton die Art und Weise wie wir bauen revolutionieren wird, weil wir uns von der Natur inspirieren lassen haben“ sagt Jonkers selbst über seine Erfindung. Beton ist eines der meisten verwendete Baumaterial, Risse verursachen jedoch immer wieder aufwendige Reparaturarbeiten, im schlimmsten Fall auch Einstürze von Bauwerken. Für seine neue Technologie wurde Jonkers kürzlich beim European Inventors Award unter die FinalistInnen gewählt. Sie kann Risse und weitreichende Katastrophen dank "Selbstheilung" verhindern.

So funktioniert die "Heilung"

Das Verfahren zur Herstellung des neuen Materials macht sich die Natur zu nutze. So werden dem Beton Kalziumkarbonat produzierende Bakterien beigemengt, die mit der Produktion beginnen sobald Feuchtigkeit zu ihnen durchdringt. Damit sie nicht sofort beginnen, befinden sich die Bakterien in biologisch abbaubaren Kapseln und warten dort auf ihren Einsatz. Die Kapseln lösen sich auf, sobald das Material durchlässig und feucht wird, die Bakterien werden aktiv und die Risse im Beton werden mit Kalkstein aufgefüllt. Das in den Kapseln befindliche Kalziumlactat dient dabei als Nahrungsquelle.

Wirtschaftlich gesehen sei diese Erfindung vor allem im Hochbau interessant, meint Jonkers. Denn bei Brücken und Bahntrassen, aber auch im großvolumigen Wohnbau kann das neuartige Material, so die Hoffnung der ForscherInnen, millionenschwere Sanierungsmaßnahmen sparen und auch die Lebensdauer der Bauwerke deutlich verlängern.

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Archivmeldung: 10.02.2016

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