HoHo: Baustart für weltweit höchstes Holzhaus in Wien
Eine Woche der Spatenstiche, die wohl Einträge ins Rekordbuch mit sich bringen dürfte: Nach dem Baustart für „The Tower“, den neuen Hochhaus-Giganten am Persischen Golf, legte Wien gestern mit dem Kick-off zum laut Investor weltweit höchsten Hochholzhaus in der Wiener Seestadt Aspern nach. Nach einer zweieinhalbjährigen Entwicklungsphase soll das 84 Meter hohe und 24 Stockwerke umfassende Gebäude, genannt HoHo, bis 2018 errichtet werden. In Summe fließen 65 Millionen Euro in das Projekt.
Die Kerbler Holding, mit Investor Günter Kerbler an der Spitze, plant nach dem Entwurf des Architekturbüros RLP Rüdiger Lainer+Partner knapp 20.00 Quadratmeter Mietflächen für Restaurants, Wellnesseinrichtungen, Büros, Hotel und Appartements in Holz-Hybridbauweise. Der Holzbauanteil ab Erdgeschoss wird bei 75 Prozent liegen, der Rest wird im Betonverfahren errichtet.
Architekt Rüdiger Lainer zeigte sich beim Spatenstich erleichtert, etwas geschafft zu haben, „das außergewöhnlich ist und wirklich beispielhaft sein kann".
Auch die Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holzwirtschaft ortet einen Paradigmenwechsel. Die Verwendung von Holz wäre bei Hochhäusern bis dato und in der Form nicht üblich gewesen. Mit HoHo würden folglich nachhaltige Impulse gesetzt - weit über den neuen Stadtteil hinaus. Holz als nachwachsender und klimaschonender Baustoff spiele dabei eine wesentliche Rolle, so die Branchenvertreter.
Mit Holz in neue Dimensionen
Mit dem Start von HoHO will man mit dem Traditionsbaustoff in neue Dimensionen – und Höhen – vordingen. Grundlage ist ein Konzept, das auf wenigen, vorgefertigten und stapelbaren Bauelementen basiert. Die Fassade erhält laut Lainer "eine raue Haut", ähnlich der Struktur von Baumrinde. Auch in den Innenräumen werde die Sichtbarkeit von Holz eine wichtige Rolle spielen. "Das schafft eine ganz eigene Atmosphäre", sagt Lainer.
In Summe werden bis 2018 rund 3.600 Kubikmeter Holz verbaut, was besondere Anstrengungen auf dem Gebiet des Brandschutzes erforderlich macht. Das Investment veranschlagt Kerbler zufolge rund 65 Millionen Euro – und dürfte damit rund zehn Prozent über Schnitt liegen. Die aufgrund des Errichtungsverfahrens entsprechend kurze Bauzeit soll den Mehraufwand mehr oder weniger kompensieren.