Wolfgang Amann, IIBW © IIBW

Rekord bei Wohnbaubewilligungen, starkes Minus bei Förderung

Die Wohnbauförderungsstatistik 2015 zeigt: Während die Wohnbaubewilligungen 2015 einen 20 Jahre-Höchstwert erreichten, ist die Wohnbauförderung um 420 Millionen Euro eingebrochen. Die Zuwanderung stellt – wenig verwunderlich – eine große Herausforderung dar.

Das Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) erhebt jährlich die Wohnbauförderungsstatistik im Auftrag des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie. Ein Ergebnis des Jahres 2015: Die Wohnbaubewilligungen erreichten mit 65.700 Stück (inkl. Bewilligungen aus Sanierungen und in gemischt genutzten Neubauten) den höchsten Wert seit über 20 Jahren – jedoch brachen die gesamten Förderausgaben gegenüber 2014 um 14 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro ein.

Bundesländer tendieren inhomogen

„Dass die Förderausgaben zurückgefahren wurden ist gerade hinsichtlich der starken Zuwanderung und des entstehenden Wohnbedarfs fatal”, meint  Fachverbandsgeschäftsführer Andreas Pfeiler. Allerdings verweist er auf die unterschiedlichen Entwicklungen einzelner Bundesländer: Während Tirol, Vorarlberg und die Steiermark die Ausgaben annähernd konstant hielten, waren sie in Salzburg, Niederösterreich, Wien und im Burgenland stark rückläufig.

Auch Wolfgang Amann, Studienautor und Leiter des IIBW (im Bild), hält die aktuelle Tendenz für problematisch, „denn mit einem immer geringeren Anteil an kofinanzierten Wohnungsbauten kommt der öffentlichen Hand ein wichtiges Lenkungs-Tool im Wohnbau abhanden”. Der Rückgang bei den Förderungen betraf 2015 vor allem den Geschoßwohnbau und insbesondere Wien, führt Amann aus.

Hohe Quote bei freifinanziertem Neubau

Der Bauboom dagegen sei vom freifinanzierten Neubau getragen gewesen. Nur noch 30 Porzent der neu errichteten Eigenheime und 60 Prozent der Geschoßwohnungen werden mit Fördermitteln kofinanziert. In etlichen Bundesländern, u.a. in Wien, zeichnet der freifinanzierte Neubau bereits für mehr als die Hälfte des großvolumigen Neubaus verantwortlich. Daraus resultiere einerseits ein verringerter öffentlicher Aufwand, anderseits auch ein Verlust von Lenkungseffekten, so Amann.

Sanierung verliert an Bedeutung

Die Sanierungsförderung sank 2015 gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf 650 Millionen Euro. Die Sanierungsrate bleibt damit weit unter dem politisch angepeilten Niveau, heißt es weiter.

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Datum: 19.09.2016

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