Investments Europa
Das Investmentvolumen in Osteuropa ist dramatisch eingebrochen, der gesamteuropäische Umsatz ist dagegen annähernd gleich geblieben. Gefragt sind Deutschland, Skandinavien, Russland, Polen und Tschechien.
Die Entwicklung in den CEE Ländern hat sich im Jahr 2012 laut dem Immobilien-Beratungsunternehmen CBRE wieder verlangsamt. "Eine dramatische Veränderung in Osteuropa. Das Investmentvolumen ist stark eingebrochen", kommentiert CBRE-Österreich-Geschäftsführer Andreas Ridder die Daten: Nach dem sehr guten Investmentjahr 2011 – 11,6 Milliarden Euro und somit der zweithöchste Wert in der Geschichte – wurden per Ende 2012 nur rund 7,6 Milliarden Euro in der gesamten Region in Immobilien investiert. Der Anteil der CEE Investments am gesamteuropäischen Investmentmarkt von 120,4 Milliarden Euro liegt allerdings noch immer bei 6,3 Prozent, was nahe am langjährigen Durchschnitt liegt, sagt Ridder.
Sehr gefragt: Russland, Tschechien, Polen
In Russland wurden rund 3,7 Milliarden Euro investiert – dort erhielten die meisten Immobilien neue Eigentümer - gefolgt von Polen (2,6 Milliarden Euro) und Tschechien (620 Millionen Euro). "Dieser Trend sollte sich auch 2013 fortsetzen. Russland, Polen und Tschechien sind sehr gefragt und für diese Länder sind auch noch Finanzierungen durch Banken realistisch, während es vor allem in den SEE Ländern kaum Bewegung und Interesse gibt. Tschechien könnte schwächer werden, Russland und Polen stärker", prognostiziert Ridder, der auch für die gesamte CEE Region verantwortlich ist.
In der Ukraine, in Bulgarien, Ungarn, Slowakei und in den baltischen Staaten ist laut CBRE ein zurückhaltendes Interesse der Investoren festzustellen: In all diesen Ländern wurden insgesamt nur rund 700 Millionen Euro im Jahr 2012 investiert.
Ausnahme Belgrad: Büromieten gestiegen
Während in Moskau, Warschau und Bratislava noch Büros nachgefragt und vermietet werden, ist die Nachfrage in den meisten anderen Städten der Region um 20 bis 35 Prozent zurückgegangen. "Die Leerstandsraten sind in Städten wie Bukarest, Sofia oder Kiew ohnehin schon traditionell hoch, diese konnten auch im Jahr 2012 wegen der geringen Nachfrage nicht gesenkt werden", so Ridder, der mit einer ähnlichen Entwicklung für 2013 aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes rechnet.
Einzig in Belgrad stiegen die Büromieten um rund 3,5 Prozent, während sie in allen anderen Städten stabil blieben oder leicht fielen.
Positive Ausreißer: Deutschland, Skandinavien
Der gesamteuropäische Umsatz ist mit 120,4 Milliarden Euro im Jahr 2012 nahezu gleich geblieben wie im vorangegangenen Jahr 2011 (rund 120,3 Milliarden Euro). Die positiven Ausreißer nach oben waren insbesondere Deutschland – hier wurden auch speziell im vierten Quartal 2012 sehr große Wohnportfolien verkauft – sowie Skandinavien. Sehr gut läuft laut Ridder auch Großbritannien: "Das ist ein sehr liquider Markt, da kommt man schnell rein und wieder raus".