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Altes Hafenviertel wird zur lebendigen Stadt

Das schwedische Malmö zeigt vor, wie vielfältige Stadtteile geschaffen werden. Ein ehemaliges Industriegebiet beherbergt künftig bis zu 12.000 Einwohner. Je 10.000 Arbeits- und Studienplätzen soll es außerdem geben.

Das alte Hafenviertel in Malmö hat schon viel erlebt: Lange Zeit war der Schiffbau das wichtigste wirtschaftliche Standbein der schwedischen Stadt direkt am Öresund - das ist die Meerenge zwischen Dänemark und Schweden. Mit der Werftenkrise der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts verloren 30.000 Menschen ihre Arbeit.

Das ehemalige Industrieareal wird nun bis 2025 zu einem Stadtgebiet für 10.000 bis 12.000 Einwohner um- und ausgebaut. Je 10.000 Arbeits- und Studienplätze sollen entstehen. Alle Lebensbereiche rund um vielfältiges Wohnen, Arbeiten und Ausbildung sollen abgedeckt werden.


Klimaneutrales Stadtviertel

Das Projekt Västra Hamnen (zu Deutsch: Westhafen) ist ein nationales Vorzeigebeispiel für nachhaltige Stadtentwicklung. Mit dem Quartier Bo01 existiert hier Schwedens erstes klimaneutrales Stadtviertel: Das Bo01 wird hundertprozentig mit lokaler erneuerbarer Energie versorgt. Diese wird aus Wind, Sonne und Biogas gewonnen. Letzteres wird im Rahmen des lokalen Abfallmanagements produziert. Elektrizität wird vorrangig über Windkraft, zu einem kleinen Teil auch mithilfe einer Photovoltaikanlage erzeugt. Das Heizen und Kühlen wird durch Solarkollektoren, Wärmepumpen und sowohl Grund- als auch Meerwasser ermöglicht.


Raum für Alle
Laut dem Direktor der Stadtplanungsabteilung, dem schwedischen Architekten Christer Larsson, war es wichtig, öffentlichen Raum für Alle anzubieten: "Öffentlich zugängliche Quartiere, in denen kein Konsumzwang herrscht und die zum Treffpunkt der Bewohner werden."

Augenmerk wurde außerdem auf den richtigen Mix zwischen Wohn- und Büroflächen gelegt. Die begehrte "Waterfront" ist größtenteils frei zugänglich und bietet Parks, Freizeitanlagen sowie attraktive Straßen und Plätze für alle Bewohner. Viele Grünflächen werten den öffentlichen Raum zusätzlich auf. Bestehende ökologisch wertvolle Flächen wurden als Grünflächen erhalten – ein Beitrag zur Biodiversität.

Wissens- und Erfahrungsaustausch
In einem gemeinsamen Wissens- und Erfahrungsaustausch gelang es der öffentlichen Verwaltung, Bauträgern, Architekten und Bürgern, neue Lösungen im nachhaltigen Städtebau zu finden. So wurde die Fassadenhöhe auf 25 m begrenzt, was einem "menschlichen Maßstab" entsprechen soll. Auf ein gesundes Innenraumklima wird besonders Bedacht genommen.

Auch auf die architektonische Vielfalt wird Wert gelegt: Allein an der Errichtung des Quartiers Bo01 waren 20 verschieden Bauträger und über 30 internationale Architekturbüros beteiligt. "Wir haben nur die besten Architekten beschäftigt", so Larsson, der aber nicht mehr so handeln würde: "Wir haben viel Kritik deswegen eingesteckt, jeder hat sich beschwert."

Empfohlene Mietobergrenze
Nachhaltiger Städtebau muss natürlich auch leistbar bleiben: Mit einer empfohlenen Mietobergrenze im Quartier Flagghusen von rund 130 Euro pro m2 und Jahr (Stand 2008) wird sichergestellt, dass auch unter den Bewohnern der richtige Mix entsteht.

(Ulrike Biberschick)

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Datum: 23.04.2012

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