WoGen schafft gemeinschaftlichen Wohnraum
Die erste Gemeinschafts-Genossenschaft Österreichs, die WoGen, wurde vergangenen Herbst gegründet. Nun startet sie in die operative Phase. Die neue Bauträgerin steht bei der praktischen Umsetzung von gemeinschaftlichen Wohnbau-Projekten als Eigentümerin hinter den Projekten.
Seit Jahren verfolgt die österreichische Architekturszene das wachsende Interesse der Bevölkerung an geteiltem Wohnraum, die erste Genossenschaft für gemeinschaftliche Wohnprojekte in Österreich, die diesen Trend weiter fördern will, wurde im Herbst 2015 gegründet: Die WoGen Wohnprojekte-Genossenschaft mit Sitz in Wien ist die erste, genossenschaftliche heimische Bauträgerin, die ausschließlich gemeinschaftliche Wohnprojekte errichtet und betreibt. Das Unternehmen befindet sich aktuell in der Vorbereitungsphase für ein Pilot-Wohnbauprojekt, dass in Wildgarten, im 12. Wiener Gemeindebezirk, entstehen soll.
Bürokratische Hürden beseitigen
"Die WoGen entstand mit dem Ziel, die Überwindung bürokratischer Hürden bei der Umsetzung gemeinschaftlicher Wohnsituationen zu vereinfachen," erklärt WoGen-Gründungsmitglied Heinz Feldmann. Die Genossenschaft fungiert dabei als verantwortliche Entität und Eigentümer der Wohnräume, während sich die BewohnerInnengruppen als Verein organisieren, der das jeweilige Gebäude von der Genossenschaft pachtet. Gleichzeitig sind die PächterInnen auch GenossenschafterInnen der WoGen und können als solche ihr jeweiliges Haus von Anfang an mitgestalten und sich so aktiv an ihrem Projekt beteiligen. Die WoGen untersteht zusätzlich dem Revisionsverband "Österreichischer Genossenschaftsverband", der die gesetzliche vorgeschriebenen Unternehmens-Prüfungen übernimmt.
Gemeinschaft ist "in"
Vor allen in den österreichischen Großstädten bestehen gemeinschaftliche Wohnprojekte schon seit Jahren erfolgreich, die bekanntesten davon sind die Wiener Sargfabrik und das 2014 fertiggestellte Wohnprojekt Wien, in dem rund 70 Menschen leben. Auch die elf GründerInnen der WoGen leben in Gemeinschafts-Wohnprojekten oder der dazugehörigen Szene. Der Gemeinschafts-Trend äussert sich mittlerweile nicht mehr nur in geteiltem Wohnraum, auch Food-Coops, Community-Gärten und kooperative Arbeitsformen werden immer beliebter.