Hauptbahnhof Wien: Wahrzeichen "fertig"
Das "Wahrzeichen moderner Mobilität und Funktionalität" am Wiener Hauptbahnhof wurde termingerecht fertig gestellt: Das Rautendach mit seinen 31.000 Quadratmetern Fläche - eine planerische und logistische Herausforderung.
Das Rautendach des Wiener Hauptbahnhofs war eine planerische und logistische Herausforderung, die nun gemeistert ist. Das Dach mit seinen 31.000 Quadratmetern sichtbarer Fläche ist fertig gestellt. 7.000 Tonnen Stahl wurden verbaut, so viel wie anno dazumal bei der Errichtung des Eiffelturms. Das "Wahrzeichen moderner Mobilität und Funktionalität", wie es seine Errichter bezeichnen, umfasst eine Länge von 200 Metern und eine Breite von 120 Meter.
Individuelle Rautenkonstruktion
Fünf Bahnsteige werden von der Konstruktion aus 14 Rauten überdacht, die auf Grund der leichten Neigung des gesamten Bahnhofdachs jede für sich individuell sind. Federführend für die Entwicklung und Planung ist das "Wiener Team", eine Arbeitsgemeinschaft von Architektur-, Planungs- und Ziviltechnikerbüros. Architekt Albert Wimmer: „Der Hauptbahnhof ist mehr als ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein Impuls für die Stadtentwicklung, er ist eine Drehscheibe in einem europaoffenen Wien und durch seine Verbindung in alle Himmelsrichtungen ein Symbol für ein vereintes Europa. Das Rautendach leistet dazu einen wichtigen Beitrag, da es mit seiner dynamischen Gestalt, seinem Rhythmus und Schweben quasi ein bauliches Synonym für die Welt- und Musikstadt Wien darstellt“.
Aufwendige Planung
In jeder einzelner Raute stecken rund 7.000 Stunden Planung, 2.300 Träger und fast 13.500 Blechzuschnitte. Von der Entstehung einer Raute bis zur finalen Montage vergingen durchschnittlich 3,5 Monate. Produziert wurde von der Unger Steel Group in der Zentrale in Oberwart, die für das gesamte Rautendach verantwortlich ist. „Es macht uns stolz einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung dieses zukunftsweisenden österreichischen Projektes geleistet und so das Stadtbild Wiens entscheidend mitgeprägt zu haben“, sagt Matthias Unger, Sales and Business Development, Unger Steel Group. Der Stahlbauexperte wurde nun auch mit der Überdachung des Vorplatzes Nord-West – also in Richtung Südtiroler Platz - betraut. Die Arbeiten dafür beginnen im Juni 2014 am Areal.
Zwei Bauphasen
Die Realisierung der gesamten Dachkonstruktion erfolgte in zwei Bauabschnitten. In der ersten Bauphase (Mai 2011 bis Juli 2012) wurden bereits rund 60 % des Stahlbaus, sowie der Dacheindeckung, der Untersicht und der Verglasung fertiggestellt. Damit waren die Piazzaüberdachung, acht Rauten und drei Einzelbahnsteigdächer finalisiert. Von August 2012 bis April 2014 wurden in der zweiten Bauphase die restlichen sechs Rauten und zwei Einzelbahnsteigdächer realisiert und konnten somit plangemäß an den Bauherrn übergeben werden.