Immobilienmarkt weiter im Höhenflug
Im ersten Halbjahr 2016 gab es in Österreich rund 60.000 Immobilien-Verbücherungen – ein Plus von 10 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015. Die stärksten Zuwächse gab es im Burgenland, in Vorarlberg und Tirol – Oberösterreich ist Schlusslicht, so das Maklernetzwerk Re/Max.
Die Grundbuchs-Gerichte in Österreich hatten im ersten Halbjahr 2016 viel zu tun: 59.452 Immobilien wurden verbüchert, das sind um +5.456 mehr als im Vorjahr und sogar um +18.311 mehr als noch im ersten Halbjahr 2014.
Steuerreform wirkt sich aus
„Die Steuerreform zeigte gegen Ende des letzten Jahres vermehrt Auswirkungen in Form von vorgezogenen Verkäufen. Ein großer Teil davon ist im ersten Quartal 2016 verbüchert worden und wirkt sich damit entsprechend positiv auf die Statistik aus“, erklärt der Geschäftsführer von Re/Max Austria, Bernhard Reikersdorfer (im Bild).
Während der verbücherte Immobilienwert im ersten Halbjahr 2015 bei 10,8 Milliarden Euro lag, sprang er laut Re/Max-ImmoSpiegel im Halbjahr 2016 um satte 20,8 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro.
Bundesländer im Überblick
In Vorarlberg, Tirol und dem Burgenland gab es die meisten Zuwächse (16% mehr Verbücherungen). Während alle anderen Bundesländer zwischen 9 und 11 Prozent mehr Eintragungen aufzuweisen hatten, war Oberösterreich mit einem Plus von 4,6 Prozent einsames Schlusslicht.
Ein schwaches Drittel (31,3%) des Immobilienverkaufswertes, also 4 Milliarden Euro, entfiel auf Wien. Das im ersten Halbjahr 2016 in Immobilien neu investierte Kapital, also der Gesamtkaufpreis aller Immobilienkäufe, ist in Wien um mehr als ein Drittel gestiegen (+33,6%). Oberösterreich und Vorarlberg liegen mit 22,0 Prozent bereits deutlich zurück, alle anderen Bundesländer erst recht.
Schlusslichter im Transaktionsvolumen-Ranking sind Niederösterreich (+9,6%) und Kärnten mit (+6,3%). Rechnet man aber die mehr als 230 Millionen Euro in Oberösterreich, die zwischen dem Land Oberösterreich und der Landes Immobilien GmbH transferiert worden sind, heraus, liegt Oberösterreich wertmäßig wie mengenmäßig bei +4,6 Prozent.
G’riss um Grundstücke
Zwar haben 23.319 Wohneinheiten im ersten Halbjahr 2016 die Eigentümer gewechselt (+8,4%) und auch die Kaufpreissumme ist um 10,9 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro gestiegen. Die stärksten Steigerungen gab es aber nach Liegenschaftstyp bei den Grundstücken: 14.477 Verbücherungen (+10,6% mehr als im 1. Hj 2015). Das gehandelte Transaktionsvolumen lag bei 1,7 Milliarden Euro, dies entspricht einer starken Steigerung von 28,8 Prozent. Fast eine halbe Milliarde Euro haben auch noch die Zinshäuser im ersten Halbjahr 2016 zur Gesamtwert-Steigerung beigetragen.
Dynamischer 2. und 3. Bezirk
Die Wiener Bezirke mit der höchsten Mengen-Dynamik waren im ersten Halbjahr 2016 laut den Re/Max Immobilien-Experten die Leopoldstadt (2.), die Landstraße (3.) gefolgt von Simmering (11.), Liesing (23.) und Alsergrund (9.). Deutlich unter den Werten des Vorjahres liegen derzeit noch Floridsdorf (21.), Rudolfsheim-Fünfhaus (15.), Meidling (12.) und vor allem die Innere Stadt (1.).
Die teuersten Objekte
Die Top-6 der nationalen Immo-Hitparade im ersten Halbjahr 2016 finden sich allesamt in Wien. Ein Hotelkomplex an der Vorderen Zollamtstraße/Landstraßer Hauptstraße schlug sich mit 169 Millionen Euro zu Buche. 58 Millionen Euro kostete ein Viertel des EKZ Citygate an der Wagramer Straße, beinahe gleich viel wie die Grundstücke an der Rosiwalgasse, gefolgt von 3 Zinshäusern um 41 Millionen, 34 Millionen und 32 Millionen Euro.
Ein starkes Transaktionsvolumen in Niederösterreich wies Wien-Umgebung auf (1.243 Verbücherungen; +39,8% bei den Transaktionen).