Sonnwendviertel: Pläne kooperativ überarbeitet
Der Masterplan für das Sonnwendviertel, ein Teilareal des Wiener Hauptbahnhofs wurde in einem kooperativen Verfahren überarbeitet. Östlich des Helmut-Zilk-Parks sind Wohnungen für mehr als 3.000 Menschen und urbane Freiräume geplant.
Die Planungen für das Sonnwendviertel, das Hauptbahnhof-Areal östlich des Helmut-Zilk-Parks im zehnten Wiener Gemeindebezirk, stehen fest. Nachdem der Masterplan in einem kooperativen Verfahren überarbeitet wurde, ist man sich nun über die Nutzung und Gestaltung des elf Hektar umfassenden Areals einig.
Attraktivierung von öffentlichem Raum
Ziel der Überarbeitung des Masterplans war es, den öffentlichen Raum zu attraktivieren und nutzbarer zu machen. Im Zuge des kooperativen Verfahrens wurden Planungsgrundsätze formuliert, die in den neuen Masterplan und damit in die Flächenwidmung einfließen. "Die Komplexität der Stadt widerspiegelt sich im Masterplan. Wichtig ist, dass nicht alle Regeln bereits jetzt final fixiert sind, sondern sich einem weiterem Entwicklungsprozess öffnen können. Dies betrifft sowohl urbane Freiraume wie Bauvolumina", so Max Rieder, Architekt und Teilnehmer des kooperativen Verfahrens.
Zurück zur Gründerzeit
Die Pläne orientieren sich an die Qualitäten gründerzeitlicher Stadtteile. Eine kleinteilige Parzellierung der Grundstücke soll zu einer hohen Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten und Architektur bringen. Die Widmung soll auch Häuser mit großzügigeren Raumhöhen als im Naubau üblich, ermöglichen.
Soziale Durchmischung fördern
Wiens Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin Maria Vassilakou: "Ab 2016 wird hier ein Stadtteil mit wertvollem Wohnraum für rund 3.500 WienerInnen entstehen: mit Platz zum Flanieren, Spielen, mit Begegnungsmöglichkeiten und bester Infrastruktur, besonders was Bildung, Nahversorgung oder Mobilität betrifft. Es gibt viele neue Ansätze die wir hier verfolgen, um Innovation und soziale Durchmischung zu fördern. Unter anderem werden auch Baugruppen eingeladen, um sich ihren eigenen Wohnraum zu errichten."
Barriere zwischen Bezirken überwunden
Für Josef Kaindl, Stellvertretender Bezirksvorsteher von Favoriten, wo sich das Areal befindet, ist vor allem die Erreichbarkeit des Bezirks ein wichtiger Aspekt. "Wo früher der Bahndamm eine Barriere zwischen den Bezirken darstellte, ist nun eine vernünftige Durchwegung in die angrenzenden Gebiete möglich", ist Kaindl zufrieden und spricht von einer "Jahrhundertchance für Favoriten".
Noch 2013 sollen die ersten Wohnungen im Sonnwendviertel bezogen werden. Die Arbeiten am Bildungscampus laufen ebenso wie jene am Erste Campus und an der ÖBB-Konzernzentrale. Mit Erdarbeiten für den Helmut-Zilk-Park wird noch heuer begonnen.