STRABAG verkauft Wasserbau
Die STRABAG SE hat sich mit der niederländischen Royal Boskalis Westminster N.V., einem führenden Dienstleistungsunternehmen im Bereich der maritimen Infrastruktur, auf die wesentlichen Punkte zum Verkauf ihrer Wasserbauaktivitäten geeinigt.
Die STRABAG Wasserbau GmbH mit Sitz in Hamburg soll für 70 Mio. Euro im Rahmen eines Asset Deals an die niederländische Royal Boskalis Westminster N.V. gehen, die sämtliche Maschinen, das Personal und eine Reihe von kürzlich abgeschlossenen Wartungsverträgen übernehmen will. Auch die bestehenden Restaufträge wird die Boskalis übernehmen und zu Ende führen. Mit der Finalisierung der Transaktion wird im ersten Quartal 2016 gerechnet.
Raus aus dem Nischenbereich
Mit der Übernahme durch die Boskalis werde der Bereich Wasserbau "in strategische Hände" gelegt, sagt Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE: "Wir haben uns entschlossen, unsere Wasserbaueinheit an Boskalis zu veräußern, die das Geschäft strategisch betreiben kann. In unserem Konzern wären diese Aktivitäten dem Nischenbereich zugeordnet gewesen. Besonders freut uns die Bereitschaft, die 238 Mitarbeitenden der STRABAG Wasserbau GmbH weiterhin zu beschäftigen." Das Closing steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrats der STRABAG SE und der Kartellbehörden. Die Transaktion soll rückwirkend zum 1.1.2016 wirksam werden, gab das Unternehmen bekannt.
Der STRABAG-Konzern ist 2007 mit dem Erwerb von 70 Prozent an der deutschen Wasserbauspezialistin Josef Möbius Bau Aktiengesellschaft in das Geschäftsfeld eingestiegen. Im Juli 2011 wurden die restlichen 30 Prozent zugekauft. 2013 erfolgte die Umbenennung von Josef Möbius Bau in STRABAG Wasserbau GmbH. Im Bereich „großer Wasserbau“, zu dem unter anderem Nass- und Unterhaltungsbaggerung, Sand- und Kiesgewinnung sowie Offshore-Arbeiten gehören, erwirtschaftete das Unternehmen in den Jahren 2013–2015 jährlich einen Umsatz zwischen 60 und 160 Mio. Euro.