Office Eye-Syndrom wird Volkskrankheit
Volkskrankheit Office Eye-Syndrom – Laut Messungen im Zuge der Aktion "Gesunde Luft – Gesundes Auge" kämpfen immer mehr Menschen mit Beschwerden, die von schlechter Raumluft am Arbeitsplatz ausgelöst werden. Die größten Probleme in den meisten Büros: zu hoher CO2-Gehalt, zu trockene und zu warme Luft sowie Feinstaub.
Die Ergebnisse sind der erste Zwischenbericht der Gesundheits-Initiative, die von der Bundesinnung der Augenoptiker/optometristen und der unabhängigen Plattform MeineRaumluft.at in Auftrag gegeben wurde. Insgesamt 100 Büros wurden untersucht, die daraus entstandenen Messungen zeichnen ein mehr als tristes Bild: Bei 90 Büros war die gemessene Raumtemperatur zu hoch - im Schnitt wurden 24,3 Grad Celsius gemessen, die empfohlene Temperatur liegt bei 22 Grad. In jedem vierten Büro lag die Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent und damit deutlich unter den idealen Werten. Auch der empfohlene maximale CO2-Wert von 1000 ppm (parts per million) war bei jedem fünften Arbeitsplatz überschritten.
Enormer Aufholbedarf in österreichischen Büros
"Die Luft in den Büros ist deutlich zu trocken und meist zu warm. Das begünstigt das sogenannte Office Eye-Syndrom - die Augen beginnen zu brennen, sind gerötet und werden müde," fasst Thomas Schlatte, Sprecher von MeineRaumluft.at die Ergebnisse zusammen. Vor allem in Kombination mit fehlenden Pausen bei der Bildschirmarbeit führen diese Umstände in den meisten Fällen schnell zu Beschwerden bei den Betroffenen. Im Zuge der Studie konnte dies auch bestätigt werden: 86 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig unter Beschwerden zu leiden. 40 Prozent klagten über brennende Augen, schnelles Ermüden und Rötungen, 39 Prozent über trockene Augen, jeder Dritte über Kopfschmerzen. Außerdem gaben zwei Drittel der Befragten an, bereits unter einer Sehschwäche zu leiden; spezielle Bildschirmbrillen wurden laut Studie aber nur von drei Prozent der Betroffenen getragen.
Abhilfe für geplagte Augen schaffen regelmäßige Pausen, Augentropfen, eine ergonomische Haltung beim Arbeiten sowie ein gesundes Lüftungsverhalten in den Räumlichkeiten. In erster Linie wäre es wichtig, ein Bewusstsein für die Problematik zu entwickeln. Schlatte: "In den österreichischen Büros gibt es noch viel Aufholbedarf."
Dunkle Prognose
Nach diesen, ersten Erkenntnissen werden im zweiten Teil der Initiative noch hundert weitere Büros besucht und bemessen. Allerdings kann schon jetzt von einem noch schlechteren Abschneiden dieser Räumlichkkeiten ausgegangen werden: Aufgrund der nun gestarteten Heizsaison ist mit ziemlicher Sicherheit mit einer Verschlechterung der Messwerte zu rechnen, erklären die Initiatoren der Messungen.