best(and)IMMO#7: Die große Nachschau
Am 21. Mai trafen sich 150 Experten zum Talk über aktuelle Themen rund um Bestandsimmobilien. Das umfangreiche Konferenzprogramm spannte einen Rahmen von gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und strategischen Aspekten. Ein Rückblick.
Leistbares Wohnen, die Belebung der Erdgeschossflächen, Citylogistik und moderne Arbeitsformen, das waren die Themen, die bei der best(and)IMMO #7 von einem wieder mal beeindruckenden Expertenpanel bearbeitet wurden. Zudem wurden anhand von Praxisbeispielen konkrete Lösungen zur Umsetzung demonstriert und erklärt. Die vortragenden Experten und Diskussionsrunden haben das große inhaltliche Spektrum rund um die bestmögliche Nutzung von Bestandsimmobilien wider. Ein paar Auszüge:
Airbnb und neue Wiener Bauordnung
Der Wiener Gemeinderat Kurt Stürzenbecher eröffnete die Tagung mit einem Appell an die gemeinsame Herausforderung „Leistbares Wohnen“. Laut dem Experten wird Wien auch weiterhin mit vollen Fördertöpfen und EU-Projekten dafür sorgen, dass Wohnen in der Hauptstadt für alle Gesellschaftsschichten leistbar bleibt. Für den aktuellen Airbnb-Trend hat der Experte übrigens nichts übrig: „Wir haben keine Freude damit, dass Wohnungen am Rande der Legalität für Kurzfrist-Mieten zur Verfügung gestellt werden – schließlich fehlen die dann am Wohnungsmarkt. Noch ist die Situation zwar nicht beängstigend, aber wir bleiben wachsam.“
Den vielen Gesichtern der aktuellen Wiener Bauordnungsnovelle gingen unter anderen Jasmin Soravia, Geschäftsführerin von SoReal und Chairwoman von ULI Österreich und Karin Zipperer (BWS-Gruppe) sowie Alois Aigner (AIGNER Projektentwicklung) auf den Grund: „Sie ist ein mutiger und großer Schritt in Richtung leistbares Wohnen und sozialer Gerechtigkeit, weiter so!“ lobt zum Beispiel Karin Zipperer die Novelle. Und Jasmin Soravia und Alois Aigner sind sich einig: „Für Projekte wie Triiiple ist das eine klare Kampfansage – es sei denn, ein solches Projekt wird von der Anwendbarkeit ausgenommen“.
Bestandsentwicklung: Strategien und Möglichkeiten
Wohnen, Leben und Arbeiten wird sich immer mehr vermischen. Daher muss die Immobilie oder das Quartier, in dem wir uns befinden, alle Bedürfnisse erfüllen können – vor allem aber muss sie flexibel bleiben. „Frag die Mieter, was sie wollen, und sie werden es dir sagen“, ist Horst Traxler, Asset Manager am Flughafen Wien überzeugt. Gerade für Gewerbeimmobilien gilt: „Wir müssen die Prozesse der Nutzer verstehen, damit wir die passende Immobilie anbieten können.“ Stefan Wernhart (EHL Gewerbeimmobilien) geht noch einen Schritt weiter: „Der Arbeitsplatz ist der Ort, wo Organisationen und Werte verwirklicht werden. Die Immobilie muss das wiederspiegeln!“ Markus Ortmann (Offezio) zeigt mit stimmungsvollen und inspirierenden Fotos, wie sich das umsetzen lässt. „Es geht um die Frage, wo sich die Menschen wohlfühlen, wo Communities entstehen und wo der Austausch gefördert wird! Und dabei muss auf die perfekte Komposition aus Raum, Ausstattung, Pflanzen, Farbe, Geruch etc. geachtet werden.“
"Wir können uns nichts anderes leisten, als nachhaltig zu bauen"
Um den Immobilienbestand attraktiv zu halten, müssen Sanierungen Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit mit einbeziehen. An die Nachhaltigkeit beim Sanieren appelliert Peter Engert (ÖGNI): „Während sich Lagen verändern, bleibt die Bausubstanz bestehen. Nachhaltigkeit bedeutet hier auch Werthaltigkeit, wir können uns nichts anderes erlauben, als nachhaltig zu bauen, zu betreiben und zu sanieren!“ Wie auch immer wir mit unserem in die Jahre gekommenen Portfolio umgehen – wir sollten unsere Entscheidungen immer über diese vier Schritte treffen: „Immobilienstrategie festlegen– Einzelobjekte analysieren – Portfoliobetrachtung – Maßnahmen ableiten,“ fasst Doris Wirth von Bluesave zusammen.
Vom User zum Käufer - Tipps vom Profi
Erich Benischek (Blaue Lagune) eröffnete in seinem Vortrag neue Perspektiven, wie man mit Modulbauweise besonders schonend für den aktuellen Betrieb sanieren, erweitern und verdichten kann. „Der Kombination von Materialien, der Individualität und der Funktionalität sind keine Grenzen gesetzt. Wir können jeden Hinterhof zu einer begehrten Oase machen!“ Apropos Verdichtung: Lage, Lage, Lage – das war früher. Jetzt heißen die drei Gebote Lage, Funktionalität und Urbanität.
Bei all den guten Ideen darf auf eines nicht vergessen werden – in der Onlinevermarktung von Immobilien kann man viel richtig, aber auch viel falsch machen. Emanuel Führer (Wohnnet Medien) hat die neun Prinzipien einer erfolgreichen Online-Vermarktung kompakt und übersichtlich auf den Punkt gebracht. Nachzulesen übrigens, wie alle Vorträge der best(and)immo#7 im Downloadbereich hier.