Impressionen und Stimmen von der Häuslbauermesse Graz

Gekonnter Kick-off ins neue Jahr: Zigtausende Besucher trafen in der Messe Graz auf rund 500 Aussteller. wohnnet Business hat sich bei Produzenten und Vertriebspartnern umgehört.

Biologische Baustoffe und nachhaltiges Energiemanagement. Wellness und Wohnstile, viel Technik und die fortschreitende Digitalisierung der eigenen vier Wände: Die größte Bau-Fachmesse im österreichischen Süden geriet einmal mehr zur Trendschau. Vier Tage lang, vom 18. bis zum 21. Jänner,  wurde informiert, gefachsimpelt und so manches Geschäft angebahnt.

Gute Ausgangslage

Viele Aussteller nutzten die größte Bau- und Wohnmesse im Süden Österreichs, um ins Gespräch zu kommen. Diese wären, so der Tenor, konkret wie schon lange nicht mehr ausgefallen. Das Interesse, sei quer über alle Branchen feststellbar gewesen und spiegle die gute Konjunkturlage sowie die  steigende Konsum- und Investitionslust in der Bevölkerung wider, wie an den meisten Messeständen zu hören war.

Für Dach und Wand

Mit „leichtem“ Gepäck war unter anderem der Dachspezialist Bramac angereist. Vorgestellt wurde der neue Aerlox Classic, der im Vergleich zu herkömmlichen Dachsteinen um bis zu 30 Prozent weniger auf die Waage bringt. „Der Trend zu leichten Dachmaterialien wird uns 2018 und auch noch in den folgenden Jahren weiter beschäftigten“, so eine zufriedene Marketing-Leiterin Renate Hörlezeder. Die positive Resonanz beim Messe-Launch hätte dies bereits an diesem Wochenende bestätigt.  

Das Team von Wienerberger Ziegelindustrie ging mit dem Tondach Vintage weiß-grau-antik auf Dachschau und präsentierte unter anderem den Porotherm W.i. (mit dem integrierten Dämmstoff Mineralwolle) für den hochenergetischen Wohnbau. Am Messestand sprach man von einem „starken Eröffnungstag“, der für das noch junge Jahr sehr viel verspreche. Unter anderem sei das von Lieb Massivhaus, Partner der Wienerberger Massivwerthaus-Gruppe, vorgestellte Heim ein wahrer Publikumsmagnet gewesen, wie aus dieser Messe-Ecke zu erfahren war.

Hohes Energielevel

Auch bei den Energiesystemprofis war von unterkühlter Stimmung nichts zu spüren. Stiebel Eltron, Spezialist im Bereich Erneuerbarer Energien, überraschte nicht nur mit neuem Messestand, sondern auch mit neuer Technologie im Bereich Lüftung und Systemspeicherung. Andreas Schneeweis aus der Vertriebsabteilung zeigte sich rundum zufrieden. Der Trend gehe in Richtung Allround-Anbieter, hier könne und wolle man die Kunden weiter abholen.

Mit seinen Flächenheizungs- und Kühlsystemen war Variotherm vor Ort. Neu am Messestand: der kompakte Heiz- und Kühlkreisverteiler für die Aufputz- als auch Unterputzmontage. Geschäftsführer Alexander Watzek bereute das Grazer Wochenende nicht – im Gegenteil. Die Gespräche mit potenziellen Kunden hätten ein neues Qualitätslevel erreicht, so sein erster Befund. Dies lasse auf ein starkes Auftragsjahr  hoffen.

Von einem „perfekten Start in die Messesaison“ und einem „perfekten Timing“ um die Häuslbauer zu erreichen, sprach Stephanie Winter, zuständig für Marketing beim Heizkesselhersteller Hargassner. Auf ihrem Messestand zu finden: neue Technologie (Pellets, Hackgut, Stückholz) und die nächste Generation im Bereich der Warmwasserspeicherung.

Gut gelaunt zeigte sich auch Haustechnikspezialist Karl Gluschitsch, der mit einem weiteren starken Jahr rechnet. Besonders bei Wärmepumpen sei noch sehr viel Luft nach oben.

Auch das Messeteam von Heat4All hatte keinen Grund, rot zu sehen. Der Infrarotheizungsanbieter meldete reges Besucherinteresse, was vor allem auf neue System-Features zurückzuführen gewesen sei. Gute Gespräche meldete auch Suntastic.Solar, ein Vollsortiment-Distributor für Photovoltaik, der mit erweitertem Paneel-Portfolio für die smarte Stromspeicherung  in Graz mit dabei war.

Klafs zeigte die ausklappbaren Schwitzvariante „S1“ sowie Saltpro X für den salzigen Saunagang. Laut Vertriebsassistentin Christine Karner bleibt Wohlfühlen auch im Jahr 2018 ein relevantes Thema. Was ihr heuer besonders aufgefallen ist? „Viele sind bereits in der Planungsphase bei uns am Stand.“ Die erleichtere die Umsetzung der Wellness-Wünsche, so die Expertin.

Bad, Pool & Co

Trends aus den „Mein Holter-Bad“-Serien (beispielsweise „Irland“) sowie ein Nassbereich aus Zirbenholz zählten zu den weiteren Publikumsmagneten. Daniela Jung aus der Unternehmenskommunikation des Großhändlers Holter ortete eine große Nachfrage nach nachhaltigen wie regional produzierten Ausstattungen. Ebenso Trend: schnelle und saubere Renovierungslösungen und praktisch zu benutzende Wellness-Oasen für die Generation 60 plus.

Geberit stellte sein AquaClean Dusch-WC in die Messeauslage. Laut Evelyn Sillipp, zuständig für das PR- und Markenmanagement, sei man damit genau auf Kundenlinie. Die Reinigung mit Wasser werde immer mehr zum Thema, ebenso wichtig bliebe auch ein ansprechendes Design.  

Dass Qualität aus Österreich besonders gut angekommen ist, bestätigten auch Richard Nistelberger und Josef Wolf vom Whirlpool-Ausstellern Svoboda Metalltechnik. Gemeinsam mit dem Technikpartner Top-Schwimmbad wurden die trendigsten Edelstahl-Varianten (inklusive energieeffizienter Luftwärmepumpe) mit neuen Beleuchtungs- und Designfeatures ausgestellt.

Für Outdoor-Pool-Fans lieferte Aura Schwimmbadsysteme passende Schutzabdecksysteme aus Glas. „Die vielen Gespräche haben gezeigt, dass wir damit den Trend voll getroffen haben“, so Geschäftsführer Thomas Prusnik.

Auch Tor-Spezialist Lindpointner zieht nach dem Auftakt ins Messejahr 2018 eine erste zufriedene Bilanz. Verkaufsleiter Markus Rößl  meldet ein Plus in puncto Frequenz. Besonders die Nachfrager nach Falltoren seien im Steigen begriffen. Sein Kommentar: „Wir sind sehr guter Dinge.“

Wohnlichkeit ist Trumpf

Auch die Inneneinrichter meldeten ein nach Wunsch verlaufenes Messewochenende. Von der guten Stimmungslage profitierten auch die Küchenhersteller. Ewe war mit neuen Oberflächendesigns und der „ewe 50“ angetreten. Noch heuer würde eine weitere Produktlinie in den Verkauf kommen, wie von der Marketingleitung zu erfahren war.

Küchen zum Wohlfühlen präsentierte Sandra Ertl, Geschäftsführerin von Ertl Küchen. Ihrer Erfahrung nach würden vor allem warme Materialien wieder im Kommen sein. „Eiche ist ein Thema“, so die Expertin. Aber auch Farbe komme bei den Küchen wieder ins Spiel, ebenso würde nach pflegeleichten Fronten gefragt.

Neue Türöffner

Türenspezialist Kunex setzte vieles auf optische Karte – Stichwort: Naturholzoberflächen; zeigte aber auch mit flächenbündige Elementen auf. Bei den Besuchern, so Vertriebsmitarbeiter Wolfgang Weikl, sei man damit auf offene Ohren gestoßen.

Bodenständiges – ganz ästhetisch

Auch Margit Leidinger von Finalit, spezialisiert auf Stein- und Fliesenreinigung, zog eine positive Messebilanz. Die Nachfrage nach Pflegeprodukten und Dienstleistungen sei, so ihre Zusammenfassung, auf dem guten Niveau des Vorjahres gelegen, Tendenz steigend.

Eternit legte mit dem „Swisspearl Floor“ einen neuartigen mineralischen Bodenbelag aus. Laut Bernhard Jantschek, zuständig für das Architektur-Objektmanagement in der Steiermark, ein frischer Allrounder in Sachen Qualität, Funktion, Ästhetik und Design. „Wir haben einen Hingucker geliefert, der für viel Gesprächsstoff gesorgt hat.“

Keramikböden, die in Naturstein- und Holzoptik daherkommen, hatten die Vertreter von Beton + Stein Widmoser nach Graz mitgebracht. Besucher waren vom trendigen Alternativprodukt sowie der großen Auswahl für die Gartenweg- und Terrassengestaltung überrascht, so Verkaufsleiter Philipp Widmoser.

Smarter Rasenmäher, stimmige Automatisierung

Einen Gartenarbeiter der Generation 4.0 hat Roboschaf-Chef Bernd Ellersdorfer auf der Messe-Wiese in der grünen Mark geparkt. Die Besucher haben schon jetzt Gefallen an den digital gesteuerten Helferleins für Morgen gefunden, freute sich der Anbieter. Neu ist, dass künftig nicht mehr ein Mähroboter, sondern ein aufeinander eingespieltes Robo-Team nach dem Rechten im eigenen Garten sehen wird. Geschnitten wird dabei nach dem Modell der Schwarmintelligenz.

Intelligente Technologien, die Aktoren und Sensoren verknüpfen und damit die weitgehende Automatisierung des Smart Home möglich machen, waren am Stand von Verbund Solutions das große Thema. Lisa Bacher vom Marketing erklärte die einfachen Steuerungsmodi der „Eco-Home“- Kommunikation an der eigens aufgestellten Demo-Wand. Wie Lichtstimmungen erzeugt und Jalousiensteuerung per Sprachbefehl funktioniert, konnte dort gleich live getestet werden.

Handfeste Informationen zu Finanzierungsfragen hatte das Team von Wüstenrot Steiermark parat. Viele Besucher nutzten die Chance auf ein Gespräch mit den Profis, die zu allen Detailfragen Rede und Antwort standen.

Kunstpavillon als i-Tüpfelchen

Auch die hohe Kunst hatte bei der 2018-erAuflage in Graz wieder ihren festen Platz. Erstmals stellte sich die freischaffende Künstlerin Verena Bachner mit Werken aus Öl und Acryl dem Publikum. Damit habe sie den Trend nach „hochwertigen Einzelexponaten im Wohnbereich“ aufgegriffen, wie sie sagt. Resultat? „Viele Einzelgespräche und viel Zuspruch. Ich wurde in meinem Eindruck gestärkt.“

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Datum: 22.01.2018

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