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Metallindustrie "kämpft mit echten Problemen"

Der Fachverband der Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie bezeichnet die Forderungen der Gewerkschaft nach einer 6. Urlaubswoche und Arbeitszeitverkürzung angesichts der schlechten Auftragslage als "unpassend".

Die Zahlen bei Aufträgen und Produktion gehen in der Metallindustrie beharrlich nach unten. Denn schwankende Konjunktur, sinkende Auftragslage, schwache Verkaufspreise und "wettbewerbsschädigende heimische Arbeitskosten" gehen an den Metallbetrieben nicht vorbei, warnt der Fachverband der Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie (MMI) anlässlich der diesjährigen KV-Verhandlungen. Der Preis für die Unternehmen sei hoch: Die Produktivität sinkt - und damit ihr Spielraum.

Betriebe verdienen weniger

Christian Knill, Obmann des Fachverbands: "Unsere Industrie hat ein weiteres schwieriges Jahr hinter sich. 2014 betrug das Minus in der Produktion 3,5 % und bei den Aufträgen 3,7 %. Die Produktivität sank um 3,3 %, die Beschäftigung ging um 1,4 % zurück. Nur die Lohnstückkosten stiegen um 2,3 %. Wir liegen unter dem Vorjahresniveau - und das war bereits schlecht. Die Betriebe können deutlich weniger verdienen."

Einbrüche im Export

Auch für das laufende Jahr sieht es nicht rosig aus: In den ersten fünf Monaten 2015 wird ein Produktionsrückgang von 2,6 % verzeichnet. "Wir kämpfen mit echten Problemen. So ist unser Export nach Russland im ersten Halbjahr um die Hälfte eingebrochen. Das ist dramatisch", sagt Knill. In einer Branche, die immer hohe Löhne und Gehälter gezahlt hat - laut MMI um 10 % mehr als das vergleichbare Metallgewerbe - würde "die Schraube höher zu drehen, definitiv Arbeitsplätze kosten", so Knill.

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Archivmeldung: 25.09.2015

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