Klassische Küchenmöbel in gedeckten Farben verbreiten Charme - für lange Zeit! Perfekt abgestimmte Details wie passende Griffe im gleichen Stil runden das Bild ab. © Villeroy & Boch

Klassische Küche planen und einrichten

Sie ziehen die klassische Küche einer cleanen Designerküche vor? Auf welche Materialien und Farben Sie in diesem Fall setzen sollten und woran Sie bei der Küchenplanung denken müssen - unsere Planungstipps geben Ihnen die Antworten!

Die Entscheidung für eine klassische Küche ist nicht unbedingt eine schwere, denn die Vorteile liegen auf der Hand: Gut geplant und stilsicher eingerichtet, ist sie ein zeitloses und trotzdem wandlungsfähiges Schmuckstück in Haus oder Wohnung. Trends kommen und gehen - eine klassische Küche, ob als Wohnküche oder als einfache Küchenzeile realisiert, übersteht sie alle und passt sich dank eines neutralen Designs immer wieder neu an. Somit fällt sie im besten Fall selbst nach einem Jahrzehnt noch immer nicht aus der Zeit und macht ihren Besitzern Freude. Neben ihrer Zeitlosigkeit und Wandelbarkeit punktet die klassische Küche mit Alltagstauglichkeit, einer großen Auswahl an Modellen verschiedener Hersteller und Preisen für jedes Budget.

© Norsu Interiors

Welche Küchenform soll's sein?

Häufig werden klassische Küchen mit einer U- oder L-Form geplant. Platzsparende L-Küchen bieten große Arbeitsflächen und ausreichend Stauraum, während der Klassiker unter den Küchenformen, die U-Küche, dank kurzer Laufwege effizientes Arbeiten in der Küche ermöglicht. Wer ein geringes Budget zur Verfügung hat, für den ist eine Küchenzeile ideal. Sie präsentiert sich - ganz auf Linie mit einer klassischen Küche - mit einem schlichten Design, klaren Formen und cleveren Stauideen, häufig in Form von Hängeschränken oder - noch praktischer - Hochschränken.

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Klassische Küche mit Kochinsel

Bei der Planung einer klassischen Küche können neben Küchenzeilen auch offenen Kochinseln eine Rolle spielen. Sie sorgen für ein kommunikatives Miteinander und bieten darüber hinaus Raum und Platz fürs Zubereiten und Ausprobieren, dank Unterschränken aber auch für allerlei Küchenutensilien. Wenn Sie eine offene Wohnküche planen, dann sorgt die Kochinsel zudem für einen schönen Übergang zum Wohn- oder Essbereich. Es bietet sich auch an, den Esstisch direkt an die Kücheninsel anzudocken.

© Schüller

Welches Schranksystem passt?

Haben Sie sich für eine Küchenform entschieden, gehts an die Stauraumplanung. Falls Sie eher wenig Stauraum benötigen, reicht es unter Umständen schon, Unterschränke mit klassischen Hängeregalen zu ergänzen. Bei größerem Platzbedarf empfehlen sich in der klassischen Küche Hoch-, Ober- oder Eckschränke mit intelligenten Auszugssystemen.

Welche Anschlüsse Sie auf jeden Fall brauchen

Für gewöhnlich müssen in keinem anderen Raum so viele Elektrogeräte Platz finden wie in der Küche. Achten Sie also darauf, dass Sie für alle genügend Steckdosen einplanen! Dafür sollten Sie bereits bei der Küchenplanung wissen, für welche Geräte Sie einen Anschluss brauchen. Überlegen Sie, welche Geräte Sie tatsächlich regelmäßig nutzen und welche vielleicht nur Staubfänger sind. Kaufen Sie neue Elektrogeräte, fügen sich Geräte mit einem modernen, minimalistischen Design und mit einer klaren Formengebung am besten in eine klassische Küche ein. Für einen klaren Look wird bei ihnen weitestgehend auf Designelemente verzichtet und funktionale Komponenten zusammengefasst. An dieser Stelle zu nennen sind auch platzsparende Kombigeräte (z. B. Backofen und Dampfgarer), die sich besonders für kleine Küche anbieten. Jede Küche, ob klassisch, modern oder im Landhausstil, braucht jedenfalls folgende Anschlüsse:

Stromanschlüsse Wasseranschlüsse
Herd (Starkstromanschluss) Geschirrspüler
Dunstabzug eventuell Waschmaschine
Kühlschrank Kleiner Boiler für die Spüle
Backofen  
Beleuchtung  

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Machen Sie sich's leicht!

Auch wenn sie in Designfragen meist eher reduziert daherkommt, sollte auch in einer klassischen Küche alles so angenehm, komfortabel und ergonomisch wie nur möglich von der Hand gehen. Ein absoluter Küchenstandard ist es, die Bereiche „Vorbereiten“, „Spülen“ und „Kochen“ möglichst eng beieinander anzuordnen. In der „Kochen“-Zone befinden sich Töpfe, Pfannen sowie Gewürze griffbereit, die Höhe der Arbeitsplatte liegt 10 bis 15 Zentimeter unter der Ellenbogenhöhe. Wenn nur irgendwie möglich - ein professioneller Küchenplaner hilft hier bei der Lösungsfindung - sollten für ein optimales ergonomisches Arbeitsumfeld Backofen oder Geschirrspüler erhöht eingebaut werden. Im Idealfall haben Sie dafür einen Hochschrank oder ein halbhohes Highboard.

© Foto Team 7

Fronten für einen zeitlosen Charme

Für Küchenfronten kommen unterschiedliche Holzarten in Frage oder - ein weiterer Klassiker, der nie aus der Mode kommt - weiße Fronten. Ebenfalls eignen sich Beige und Grau. Bei Weiß greift man seit einigen Jahren zur matten Variante, die auch perfekt zur klassischen Küche passt, weil sich ein mattes Weiß stärker zurückhält. Hersteller bieten zum Beispiel Furnier-, Lack-, Glas- oder kostengünstigste Kunststofffronten. Suchen Sie nach den passenden Fronten, denken Sie auch an die Griffe! Wird die moderne Küche mittlerweile meist grifflos ausgeführt, finden sich an klassischen Küchenfronten sehr wohl Griffe. Lassen Sie sich beim Küchenplaner verschiedene Griffvariationen zeigen und achten Sie auch auf ihre Funktionalität: Lassen sich die Türen gut öffnen und schließen? Bleibt man vielleicht beim Vorbeilaufen an den Griffen hängen? Und ganz wichtig: Wie groß ist der Aufwand beim Putzen?

© Villeroy & Boch

Welches Material für Arbeitsplatte & Spüle?

Klassisch-elegantes Küchendesign verlangt nach klaren Linien, unnötige Schnörkel sucht man hier vergebens. Klassisch heißt aber deshalb noch lange nicht fad! Hochwertige Arbeitsplatten, zum Beispiel aus Granit oder Schiefer, sorgen für eine elegante, individuelle Optik. Ein Highlight in klassischen Küchen sind auch Küchenarbeitsplatten aus Keramik, aus Glas, Schichtstoff oder Holz. Oft bietet es sich an, Nischenrückwände aus dem gleichen Material zu wählen. Bleibt nur noch die Materialwahl für die Spüle: Der Klassiker ist ohne Frage Edelstahl. Beliebte Varianten sind aber auch Chrom, Keramik, Glas oder Granit.

© Schüller

Zeitlos heißt nicht farblos

In einer klassischen Küche dominieren natürliche, zeitlose Farben. Freilich schließt das denn Einsatz von auffälligen Farben nicht aus, jedoch werden mit ihnen lediglich Akzente gesetzt, etwa in Form einer farbigen Küchenrückwand oder Nischen. Auch mit Textilien, im Trend liegen zum Beispiel Leinenstoffe, bringt man Bewegung in die klassische Wohnküche. Mit Gardinen, Tischdecken, Sitzkissen, aber auch Geschirrtüchern können topaktuelle Farb- und Mustertrends ganz einfach aufgegriffen werden bzw. ohne großen Aufwand für einen neuen Look ausgetauscht werden.

© Naber

Faustregeln für die Lichtplanung

Materialien, Oberflächen, Farben: der Laie stellt häufig optische Kriterien in den Fokus seines Küchenkonzepts. Professionelle Küchenplaner wissen aber: Maßgeblichen Einfluss auf die Atmosphäre und Funktionalität einer Küche hat unter anderem die Beleuchtung. Als Faustregel gilt: Sie benötigen 300 Lumen je Quadratmeter. Für einen 15 Quadratmeter großen Raum braucht es entsprechend eine Helligkeit von 4.500 Lumen - auf unterschiedliche Lichtquellen verteilt. In der klassischen Küche als Arbeitslicht gerne eingesetzt werden in den Hängeschrank eingefräste LED-Einbaustrahler oder Unterbauleuchten (Neutralweißes Licht, 3.300 - 5.300 Kelvin). Denken Sie auch an Ambientelicht und, falls vorhanden, die Beleuchtung des Essplatzes. Hier sorgt man mit dimmbaren LED-Lampen für eine gemütliche Atmosphäre. Im Dunkeln sitzen müssen Sie aber keinesfalls: Die Küchenbeleuchtung lässt sich z. B. dank LED-Klebstreifen recht einfach nachrüsten.

AutorIn:
Datum: 14.07.2022
Kompetenz: Küchen und Kochen

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