Die gesetzliche Lage beim Dachausbau
Der Eurocode 8 regelt die Vorschriften zum Dachausbau. Die Gesetze sind streng, die Ausbauwilligen verunsichert. Worauf muss man beim Dachausbau achten?
Unsicherheit herrscht bei Haus- bzw. Wohnungseigentümern, welche an einen Dachausbauin ihrem Altbau denken: Eine neue europaweite Verordnung, der EUROCODE 8, regelt einheitlich die Vorgaben für Bauten in Sachen Erdbebensicherheit.
Die ohnedies schon kontinuierlich verschärften Ö-Normen werden dadurch noch etwas strenger, und ein Dachausbau gerade bei einem Gründerzeithaus zu einem durchaus gewagten Vorhaben.
Strengere Vorschriften
Die Verordnungen für Bauten in Erdbebengebieten, die mit Juni 2009 europaweit in Kraft treten, sehen vor, dass Gebäude bei einem schweren Dachausbau (mehr als 720kg an zusätzlichem Gewicht pro Quadratmeter wobei Volumen und Nutzfläche maßgeblich vergrößert werden) praktisch in den Zustand eines Neubaus versetzt werden müssen.
Dies ist theoretisch zwar möglich (wenn auch außerordentlich teuer) in der Praxis aber mehr oder weniger undurchführbar: Das Gebäude muss leer stehen, Holzdecken müssen betoniert werden.
Wiener Baukultur:
Ein interessantes Forschungsprojekt mit dem Ziel, die technische Behandlung des Wiener Hausbestandes zu vereinfachen.
Schwierige Berechnung
Auch die Möglichkeiten, genau zu bestimmen ob ein Gründerzeithaus einen Dachausbau (bzw. welche Art davon) überhaupt aushält, sind begrenzt, Kriterien die heute für Neubauten gelten, waren zur Zeit der Errichtung alter Gebäude noch nicht bekannt. Diese statische Ungewissheit macht den Dachausbau noch komplizierter.
Gesetzliche Regelungen
Die zuständige Magistratsabteilung 37 verweist darauf, dass sich die Baubewilligung nach dem Stand der Technik zur Zeit der Erteilung dieser richtet, und es nur bei nachträglichen Änderungen des Bauvorhabens zu zusätzlichen Auflagen kommen kann. Dennoch zögern angesichts der Einführung des strengeren EUROCODE 8 zahlreiche Bauherren mit ihrem (bereits bewilligten) Dachausbau, weiterführende Zusatznormen zum Eurocode werden gewünscht.
Letztere sollen vor allem auf den tatsächlichen Gebäudezustand (also auch bei älteren, aber womöglich statisch einwandfreien Gebäuden) Rücksicht nehmen. Die Stadt Wien ermuntert hingegen zum Ausbau der Dächer, und betont die Bedeutung des Dachausbaus als Wohnraumverdichtung ohne Verlust von Grünflächen.