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Dacheindeckungen: Der Materialüberblick

Ob Dachstein aus Beton, Ziegel oder Blech - grundsätzlich muss jedes Dach stabil, weitreichend feuerfest, wasserdicht sowie UV-stabil sein. Die Materialauswahl hängt vor allem von der Neigung des Daches ab.

Das Material zum Dachdecken kann in vier Kategorien eingeteilt werden: Es gibt die natürlichen Dacheindeckungen wie Schiefer, Schilf (Reet), Tondachziegel und Bitumenschindeln. In die Gruppe der Metalle finden sich Dachplatten aus Aluminium, Titanzink oder Kupfer. Außerdem kann ein Dach mit einem Verbundwerkstoff eingedeckt werden, den Faserzementplatten(Dachplatten oder Wellplatten). Ferner gibt es künstliche Materialien wie Betonziegel und Kunststoff.

Material zum Dachdecken auswählen: Kriterien

Die Materialauswahl für die Dacheindeckung hängt vor allem ab von der Neigung des Daches, der Dachkonstruktion, dem Budget, Ihren persönlichen Vorlieben und kommunalen Bebauungsplänen. Die örtlichen Bebauungspläne sorgen dafür, dass ein einheitlicher Siedlungscharakter in einem Gebiet entsteht und erhalten bleibt. Einige dieser Pläne geben sehr strenge Richtlinien vor. Dazu gehören zum Beispiel die Dachform, die Dachneigung, die Dacheindeckung, das Dachdeck-Material und die Dachfarbe. In anderen Kommunen haben Sie als Bauherr bei der Neueindeckung oder der Dachsanierung mehr Spielraum.

Welches Material für welches Dach?

  • Welldächer aus Kunststoff: vorrangig auf Carports, Gartenhäuschen und Unterstellplätzen, eignen sich weniger für Wohngebäude
  • Faserzementplatten: besonders geeignet für Nutzbauten, Garagen oder Gartenhäuser
  • Glasdächer: oftmals zur Überdachung von Terrassen, Wintergärten oder Carports, aber dank moderner Technik auch für größere Flächen
  • Schiefereindeckungen: auf historischen Gebäuden, für komplizierte Dachkonstruktionen, für Eigenheime
  • Betonziegel und Dachziegel aus Ton: Eigenheime
  • Bitumenschindeln: besonders geeignet für Nutzbauten, Garagen oder Gartenhäuser
  • Aluminium: für Flachdächer

Die Dachneigung bestimmt das Material

Die meisten Dachbaustoffe können für alle gängigen Neigedächer verwendet werden. Insbesondere schwere Dachbaustoffe benötigen eine stärkere Neigung, sonst kann die Dachkonstruktion das Gewicht nicht tragen. Da die Werte je nach Material stark schwanken können, ziehen Sie unbedingt einen Fachmann hinzu!

Zusätzliche Konstruktionen wie etwa ein Unterdach können die erforderliche Mindestneigung etwas herabsetzen. Ab einer Neigung von 60° müssen zusätzliche Maßnahmen gegen das Herabfallen der Dachdeckung ergriffen werden (Nagelung). Grundsätzlich sollte das Dach immer von einem Fachmann gedeckt werden. Bei einer unsachgemäßen Montage drohen Gefahren, wie Wassereintritt oder das Herabfallen von Ziegeln oder Schindeln - im schlimmsten Fall mit Personenschaden als Folge.

 

Die wichtigsten Materialien im Überblick

Die Dachbaustoffe variieren nicht nur in ihrer Zusammensetzung, sondern auch im Gewicht, in der Lebensdauer, in den Kosten und in weiteren Eigenschaften. Eine Übersicht über die verschiedenen Materialien zum Dachdecken finden Sie in der folgenden Tabelle:

Material Vorteile Nachteile
Dachsteine aus Beton - kleine Formate möglich (für Erker, Türme, Gaupen)
- relativ kostengünstig
Farbauswahl begrenzt
Dachziegel aus Ton - Haltbarkeit (in der Regel mehr als ein Jahrhundert)
- sehr hoher Sicherheitsfaktor
- frei von chemischen Zusätzen
- große Formen- und Farbenvielfalt
- Teurer als Betonziegel
- Montage heikel, vor allem wegen Wasserdichtheit

Faserzementplatten

(eben oder gewellt)

- einfach zu verlegen
- langlebig (korrisionsbeständig, immun gegen Fäulnis)
-feuerfest
-
gute Wärmedämmung
-
große Auswahl and Farben und Oberflächen
- v
erhältnismäßig geringes Gewicht

- Ab 25° Neigung einsetzbar
Kunststoff

- leichtes Gewicht
- tritt- und so gut wie bruchfest
-hagelsicher & witterungsbeständig

-wenige farbliche Varianten
Bitumenschindeln

- besonders leicht, elastisch und biegsam
-sehr gute Dachabdeckung
- einfach zu verlegen

- begrenzte Lebensdauer
- regelmäßige Wartung notwendig

Kupfer

- dehn- und verformbar
- leichtes Verlegen
- kaum Wartungsaufwand

- Verfärbung durch Patina
- korrosionsanfällig
Aluminium

- sehr geringes Gewicht
- einfache Montage

- korrosionsanfällig
Zinkdachbelag - hohe Dauerstandfestigkeit
- geringe Wärmedehnung
- durch Patina quasi wartungsfrei und „unverschmutzbar“
- korrosionsanfällig
- Verfärbung durch Patina
Dachpappe - leicht zu montieren
- kostengünstig
- für Flachdach geeignet
- muss regelmäßig abgedichtet werden
- begrenzte Lebensdauer
Schiefer

- unterschiedliche Dacheindeckungsarten möglich
-sehr beständig gegen Sturm und Witterung
-
sehr lange Lebensdauer

- hohes Gewicht
Glasdach

- hohe Licht- und Wärmedurchlässigkeit
- darunterliegende Räume heizen sich schnell auf

- regelmäßige Reinigung und Wartung notwendig
direkteindeckende Solar- oder PV-Module

- Strom - oder Warmwasserproduktion
- intergrieren sich in die Dacheindeckung
- nach außen fast unsichtbar

- Indach-Montage teurer als Aufdach-Montage
- etwas geringerer Ertrag der Anlage

 
 

Wieviel kosten die Materialien zur Dacheindeckung?

Beim Preis gibt es große Unterschiede. Kaufentscheidend soll nicht nur der Preis pro Quadratmeter sein, sondern auch etwaige Wartungskosten sowie die Lebensdauer der Dachziegel oder -platten. Diese kann mitunter stark schwanken, beträgt sie doch teilweise nur etwa 25 Jahre, wohingegen eine Schieferdeckung problemlos auch 90 bis 100 Jahre überdauern kann. Auch die notwendige Unterkonstruktion (Dachstuhl, Lattung, Konterlattung und Schalung) hat Einfluss auf die Kosten. Beispielsweise können leichte Materialien wie Kunststoff und Metall teilweise sogar ohne Unterkonstruktion verwendet werden oder auf einen leicht konstruierten Dachstuhl aufgesetzt werden. Dies senkt natürlich die finanziellen Ausgaben für eine Dacheindeckung zusätzlich.


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Datum: 14.02.2022
Kompetenz: Dachdeckung und Dachausbau

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