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Einbrüche und ihre Langzeitfolgen

Ein Einbruch hat mitunter starke seelische Folgen für die Betroffenen. Das bestätigen zahlreiche Befragungen und Studien. An welchen Langzeitfolgen die Menschen leiden und was dagegen gemacht werden kann.

Aufgebrochene Türen, zerschlagene Fensterscheiben, herausgerissene Laden und durchwühlte Kleiderkästen. Wer schon einmal einen Einbruch in seinen vier Wänden erlebt hat, kann neben dem materiellen Verlust vor allem eines lange nicht überwinden: das Gefühl, dass in der eigenen Wohnung jemand war, der hier nicht sein hätte dürfen.

Was ein Einbruch in uns auslöst

Das eigene Zuhause ist für die meisten Menschen einer der wichtigsten Sicherheitsorte. Verschaffen sich Fremde unerlaubt Zugang zu diesem Schutzraum, führt das zu einer besonderen Belastung der Psyche - wir empfinden das Eindringen in die Wohnung als Verletzung unserer Intimsphäre und uns selbst. Häufige psychischen Folgen des Einbruchs: Panikattacken, Schlaflosigkeit, Unruhe und Konzentrationsstörungen. Diese Belastungen können auch dann auftreten, wenn es nicht zum direkten Kontakt mit den Einbrechern gekommen ist.

Massiver Verlust von Sicherheit

Der Eingriff in die Privatsphäre belastet viele Einbruchsopfer schwerer als der materielle und finanzielle Schaden. Das Sicherheitsgefühl geht verloren. Selbst nach einem längeren Zeitraum und nachdem das Heim gegen Einbruch abgesichert wurde, fühlen sich die meisten Einbruchsopfer zu Hause nicht mehr sicher. Die Angst, dass erneut eingebrochen werden könnte, ist präsent. Häufig sind Opfer deshalb überempfindlich gegenüber Geräuschen und können nicht mehr alleine im Haus bleiben. Auch körperlich kann sich das traumatische Erlebnis vorübergehend bemerkbar machen: Studien sprechen von Kopfschmerzen, Herz-Kreislaufstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden.

Wie man die Angst los wird

"Geht schon wieder": Einbruchsopfer sollten die seelischen Folgen des Erlebten nicht unterschätzen. Diese können sich auch erst Monate später bemerkbar machen. Wiederkehrende Flash-backs, Schlafstörungen, Angstgefühle, Misstrauen und Unsicherheiten im Alltag können mit einer raschen psychologischen Betreuung vermieden werden. Unmittelbar nach erlebter Tat ist es wichtig, zur Ruhe zu finden (z. B. Glas Wasser trinken), räumliche Distanz zum Tatort zu suchen (z. B. anderes Zimmer, Nachbarwohnung etc.) und die Unterstützung von Freunden und Familie zu suchen, um in der Nacht jemanden bei sich zu haben oder nicht allein von der Arbeit nach Hause gehen zu müssen.

Einbruch ist nie die Schuld des Opfers!

Viele Einbruchsopfer haben Schuldgefühle, werfen sich vor, Ihr Heim nicht gut genug vor Einbrechern geschützt zu haben. Tatsache ist: Haus oder Wohnung sind kein Hochsicherheitsgefängnis und sollten auch zu keinem ausgebaut werden. Das ginge schließlich nur auf Kosten der Lebensqualität. Selbst, wenn es dem Täter vermeintlich leicht gemacht wurde - der Schlüssel in der Eingangstür gesteckt hat oder die Balkontüre nachts offen gelassen wurde - Schuldzuweisungen sind völlig fehl am Platz. Denn: Die wenigsten würden eine fremde Wohnung betreten, nur weil Sie bemerken, dass eine Tür offen steht. Ein Einbruch passiert in erster Linie aufgrund des kriminellen Verhaltens einer Person. Und nicht, weil vergessen wurde, eine Tür abzusperren oder das gekippte Fenster zu schließen.

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Archivmeldung: 05.10.2022
Kompetenz: Sicherheit

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