Wie wird sich das Klima global gesehen weiterentwickeln?
Klimaprojektionen liefern Informationen, wie heutige und zukünftige menschliche Tätigkeiten die Zusammensetzung der Atmosphäre verändern und das globale und regionale Klima beeinflussen. Dabei handelt es sich um Schätzungen auf Basis von globalen Klimamodellen
Klimaprojektionen liefern Informationen, wie heutige und zukünftige menschliche Tätigkeiten die Zusammensetzung der Atmosphäre verändern und das globale und regionale Klima beeinflussen. Es handelt sich dabei um eine Abschätzungen auf Basis von globalen Klimamodellen (Global Climate Models - GCMs). Ein Klimamodell ist ein komplexes Computermodell, das die wichtigsten klimarelevanten physikalischen Vorgänge in der Erdatmosphäre, den Ozeanen und auf der Erdoberfläche sowie ihre gegenseitigen Wechselwirkungen vereinfacht darstellt.
Zur Erstellung der Klimaprojektionen werden die Klimamodelle mit unterschiedlichen SRES-Emissionsszenarien (SRES- Special Report on Emission Scenarios aus dem IPCC, 2007) über die zukünftige Entwicklung der Treibhausgasemissionen gekoppelt. Die Emissionsszenarien gehen von der Annahme aus, dass die zukünftige demographische, wirtschaftliche und technologische Entwicklung eine unmittelbare Auswirkung auf den weiteren Verlauf des Treibhausgasausstoßes haben und somit den Klimawandel unterschiedlich stark vorantreiben wird. Die SRES-Emissionsszenarien sind in vier Szenarien-Familien zusammengefasst, die durch folgende Merkmale beschrieben werden:
- rasches Wirtschaftswachstum, rückläufige Weltbevölkerung
- Änderung der Wirtschaft in Richtung Dienstleistungs- und Infowirtschaft
- mittleres Wirtschaftswachstum, mittleres Bevölkerungswachstum
- langsame wirtschaftliche Entwicklung, hohes Bevölkerungswachstum
Die Klimaprojektionen gehen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts von einer weltweiten Erwärmung von 1,8 bis 6,4°C aus (im Vergleich zu 1980-1999). Der Schwankungsbereich erklärt sich durch die unterschiedlichen zukünftig möglichen gesellschaftlichen Entwicklungspfade, die mittels Emissionsszenarien in die Klimaprojektionen Eingang finden.
Die Projektionen der Erdoberflächentemperatur zeigen keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Emissionsszenarien bis zum Jahr 2020. Der Temperaturanstieg um weitere 0,2° C auf eine globale Erwärmung von 1° C bis 2020 ist also unabhängig von unserem Verhalten und kann daher nicht mehr beeinflusst werden (IPCC, 2007). Bis zum Ende des Jahrhunderts zeigen sich jedoch deutliche Temperaturunterschiede zwischen den Emissionsszenarien.