Kaminofen anschließen: Schritt für Schritt-Anleitung
Die stark steigenden Energiepreise haben den Boom zu Kamin- und Kachelöfen in den letzten Monaten neu befeuert. Wenn auch Sie sich einen Kaminofen als Zusatzheizung zugelegt haben, muss er natürlich an den Kamin angschlossen werden. Wie Sie das selber machen können, zeigen wir Ihnen hier.
Kaminöfen erzeugen eine wunderbare Strahlungswärme, das Knistern des Feuers bringt Wohlgefühl und Romantik ins Wohnzimmer und noch dazu sind sie, durch ihre Befeuerung mit Scheitholz oder Pellets, eine kostengünstige, nachhaltige Alternative zu Heizöl und Co. – besonders in der Übergangszeit. Erfahren Sie hier Schritt für Schritt, wie Sie Ihren neuen Kaminofen anschließen.
Wichtige Fragen, bevor es losgeht
Bevor Sie mit dem Stemmen anfangen, sollte erst einmal klar sein, wo der Ofen überhaupt stehen soll. Natürlich wäre es das Beste, ihn gleich an einen freien, baulich geeigneten Rauchabzug (mind. 15 x 15 cm und mind. 4,5 Meter Höhe über dem Kamin) anzuschließen. Gesetzt den Fall, Sie haben gar keinen (freien) Schornstein, können Sie auch einen fertigen Alu- oder Edelstahlkamin an der Außenwand des Hauses entlangführen. Keine dieser Entscheidungen sollte ohne Hinzuziehen eines Rauchfangkehrers passieren – er hat hier das letzte Wort inkl. Genehmigung des neuen Anschlusses!
Kaminofen selbst anschließen - so funktioniert's:
Wenn schon ein Gerät am betreffenden Schornsteinabzug hängt, klären Sie mit dem Rauchfangkehrer ab, ob der Kamin die Abgase von zwei Geräten schafft. Schauen wir uns nun genauer an, wie Sie Ihren neuen Kaminofenanschluss selbst realisieren können.
1. Schritt: Feuerfeste Platte auslegen
Bringen Sie zuerst eine feuerfeste Platte aus Metall oder Glas am Boden an, und zwar dort, wo später der Kaminofen stehen soll. Achten Sie unbedingt auf die korrekte Dimensionierung: Die Platte sollte vorne mindestens 50 cm länger als der Ofen sein und in der Breite den Ofen um mindestens 30 cm überragen.
2. Schritt: Verlauf des Rauchrohres festlegen
Wo soll das Rauchrohr des Kaminofens verlaufen? Je nach Ihrer Entscheidung wird nun der Kaminofen an seinen künftigen Platz gerückt und die Länge des Rohres genau ausgemessen. Nun mit einem Stift an der Wand Höhe und Durchmesser des Rohres einzeichnen und dann mit der Bohrmaschine entlang der Markierung Löcher in kleinem Abstand bohren. Stemmen Sie dann den Innendurchmesser mit Hammer und Meißel heraus.
Markieren Sie den Umfang des Rohrwandfutters und bohren Sie in kleinem Abstand kreisrund Löcher in die Wand. © Mario Ewald
3. Schritt: Wandfutter einbringen
Sorgen Sie nun für die sichere Verbindung zwischen Ofenrohr und Kamin / Schornstein. Dafür brauchen Sie ein so genanntes Wandfutter, das als Anschlussstück in der Wand dient, durch welches das Kaminrohr geschoben wird. So können die heißen Abgase sicher durch den Schornstein entweichen, ohne die Wand, durch die das Rohr führt, zu beschädigen. Wie Sie das Wandfutter in wenigen Schritten selbst einbauen, erfahren Sie in unserer Anleitung. Als nächstes wird das Wandfutter für den Rohranschluss mit feuerfestem Mörtel in der Maueröffnung eingebaut. Wichtig: Weder das Futter noch das Rohr dürfen in den Schornstein ragen!
Nachdem Sie das Anschlussloch ausgestemmt haben, wird das Wandfutter für den Rohranschluss mit feuerfestem Mörtel in der Maueröffnung eingebaut. © Mario Ewald
4. Schritt: Ofen positionieren
Als letztes folgt nun noch die Positionierung des Ofens – lesen Sie dafür genau nach, welche Sicherheitsabstände zur Umgebung der Hersteller vorsieht. Dann noch das Ofenrohr zwischen Ofen und Wand anbringen und mit einem Glasfaserband ordentlich abdichten. Als letztes den im Lieferumfang enthaltenen Feinstaubfilter in den Ofen geben.
Als letztes folgt nun noch die Positionierung des Ofens. Als letztes den im Lieferumfang enthaltenen Feinstaubfilter in den Ofen geben. © Mario Ewald
Bevor Sie Ihren neuen Ofen zum ersten Mal einheizen, muss er unbedingt vom Rauchfangkehrer abgenommen werden!
Tipp: Diese DIY Anleitung vermittelt Ihnen in groben Schritten den Arbeitsablauf für Ihr Projekt. Nicht versierten und ungeübten Heimwerkern empfehlen wir aufgrund der Komplexität der Arbeiten die Beauftragung eines Profiunternehmens. Achten Sie bei der Umsetzung auf die Einhaltung der persönlichen Sicherheit, tragen Sie, wenn erforderlich, die passende Schutzkleidung. Lassen Sie die hier beschriebenen Arbeiten von Fachleuten ausführen, wenn Sie mit den Materialien, Arbeitsvorgängen und Arbeitsregeln nicht vertraut sind.
