Feng Shui - Harmonielehre mit Geschichte
In seiner langen Geschichte entwickelte sich die Philosophie des Feng Shui zu einer tiefgreifenden Erfahrungswissenschaft des Wohnens. Ihr Ziel in der heutigen Andwendungsart ist es, den Menschen in Harmonie mit seiner Umwelt zu bringen.
Feng Shui hat sich, im Laufe seiner über 5000 Jahre alten Geschichte zu einer tiefgreifenden Erfahrungswissenschaft des Wohnens, Arbeitens und Lebens entwickelt, welche sich um die harmonische Einbeziehung sämtlicher vorhandener Umwelteinflüsse auf das tägliche Leben bemüht.
Feng Shui - die Ursprünge
Die chinesische Mentalität und die Geographie des Landes spielten bei der Entwicklung dieser Wissenschaft eine wesentliche Rolle. Aufgrund unterschiedlichster örtlicher Gegebenheiten hat sich in vielen Jahrhunderten in verschiedenen Regionen spezielles Wissen, zum Beispiel zur Bekämpfung von Krankheiten, isoliert herausgebildet. Bei der immensen Größe des chinesischen Reiches und der Vielzahl an verschiedenen gesprochenen Dialekten war die Informationsübermittlung, und somit auch die Speicherung erworbenen Wissens besonders schwierig. Nur durch die Möglichkeit strukturierter schriftlicher Kommunikation war es möglich, dieses Wissen aus den unzähligen Teilen des Landes über die Jahrhunderte und Jahrtausende zusammenzutragen und daraus zum Beispiel eine einheitliche Medizin - die TCM - zu entwickeln.
Feng Shui heute
Seminare, Schulen ja sogar Akademien für Feng Shui gibt es in der westlichen Welt inzwischen mehr als genug. Doch leider umfasst nur ein minimaler Teil davon das komplette Spektrum. Warum ist das so? In Orten mit unterschiedlichsten Gegebenheiten sind, ausgehend von unterschiedlichen Lehrern, viele verschiedene Schulen entstanden, die nur Teilaspekte und deren Anwendung gelehrt haben. Erst nach und nach entstand Feng Shui aus unterschiedlichen Lehren mit seiner gesamtheitlichen Sichtweise und mit seinen tragenden Elementen – ein Prozess, der bis in die Gegenwart andauert. Zur Verwirrung tragen zumindest noch zwei weitere Faktoren bei, die oftmals in Vergessenheit geraten:
- Da ist zunächst die Tatsache, dass der chinesische Kompass nach Süden zeigt und nicht nach Norden. Wurde also 1:1 übersetzt und übernommen, so sind sämtliche Himmelsrichtungen um 180° verdreht und somit jegliches darauf basierende Ergebnis falsch.
- Das zweite Faktum ist noch eine Spur kurioser: Während einer Periode von etwa 400 Jahren wurde China nicht von einer chinesischen, sondern von einer mandschurischen Dynastie regiert. Um diese zu schwächen und abzusetzen, haben die chinesischen Wissensträger über lange Zeiträume hinweg bewusst Feng Shui-Anwendungen verfälscht. Aus dieser Zeit stammende Überlieferungen sind in kleinen aber besonders wesentlichen Details verfälscht. So ist es nicht verwunderlich, dass Publikationen und selbsternannte Berater, die ihr Wissen im wesentlichen oft nur aus Büchern beziehen, auch nur dieses Teilwissen aufweisen.
Europäisierung der Lehre nötig
Zusätzlich zu beachten gilt es auch, dass manche Lösungsansätze sinnvollerweise "europäisiert" werden müssen. Die anderen klimatischen Gegebenheiten sowie Bauvorschriften machen dies zwingend notwendig. In Europa hat man jedoch nur wenige Möglichkeiten, umfassend Feng Shui zu erlernen. Wer das Glück hat, eine solche - im Regelfall viele Jahre dauernde - Ausbildung zu absolvieren, hat die einmalige Möglichkeit, die Komplexität aber auch die Mächtigkeit der einander überlagernden Theorien, Techniken und Lösungen zu ermessen und damit dem Klienten nutzenbringend anzubieten: Den im konkreten Einzelfall richtigen Lösungsweg. Und zwar ohne die Gesetzmäßigkeiten der anderen Theorien und Lösungsansätze zu verletzen. Eine moderne Definition von Feng Shui sagt: „Feng Shui ist das Studium und die Praxis von Natur- und Umweltwissenschaft, Harmonie und Kunst!“