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Fenstertausch - so macht's der Profi

Schlecht schließende Fenster beeinträchtigen das Wohnklima und verschwenden Energie. Oft sind neue Fenster einer Reparatur vorzuziehen oder schlicht die einzige Möglichkeit. Der Profi - und der versierte Heimwerker - erledigt das an einem Tag.

Neue Fenster sind Energiesparmeister, alte Fenster allzu oft Energieschleudern. Sind auch Ihre Fenster in die Jahre gekommen, eine Reparaturzahlt sich nicht mehr aus und Sie haben sich entschlossen, moderne, neue Fenster einzubauen?

Bevor Sie mit der Arbeit beginnen...

Eine Schutzabdeckung für den Bodenbereich unter den Fenstern ist obligatorisch, um den Arbeitsbereich sauber zu halten und den Boden nicht zu beschädigen. Wir zeigen Ihnen nun im Folgenden Schritt für Schritt, wie der Fenstertausch zu einer sicheren und sauberen Angelegenheit von nur wenigen Stunden wird. Und so funktioniert’s:

1. Schritt:

Die alten Fensterflügel und die Fensterrahmen entfernen. Dafür am besten den Rahmen mit Fuchsschwanz oder Elektro-Säbelsäge einschneiden, so kann er sicher entfernt werden. Dann die Teile mit Hilfe von Stemmeisen und Hamme herauslösen.

2. Schritt:

Jetzt die innere und äußere Fensterbank demontieren. Achtung: Neue Fenster sind aufgrund ihres Anspruches auf optimalen Wärmeschutz meist tiefer als die alten!

3. Schritt:

Als nächstes wird der alte Fensterrahmen, die Rahmenlaschen und -dübel sowie der alte Putz entfernt. Nutzen Sie dafür einen Winkelschleifer, Hammer und Meißel. Eventuell benötigen Sie auch ein wenig Reparaturmörtel.

4. Schritt:

Falls noch nicht passiert, bringen Sie nun ein Dekompressionsdichtband am Fensterrahmen an. Setzen Sie dann den Rahmen in der Maueröffnung auf Tragklötze auf und fixieren Sie ihn mit Keilen. Rundum sollten etwa 20 mm Abstand zur Mauer sein.

5. Schritt:

Fixieren Sie den Rahmen nun mit Hilfe der Rahmendübel in den vorgesehenen Bohrlöchern. Dann noch die Fensterflügel montieren und justieren sowie die Fugen mit Montageschaum ausschäumen.

6. Schritt:

Zum Schluss noch die neuen Fensterbänke montieren und den Rahmen ordentlich abgedichtet. Dieser Arbeitsabschnitt ist der wichtigste, es muss sehr genau gearbeitet werden, da nur so das Fenster auch für viele Jahre dicht bleibt und sich auch nach hundertmaligem Lüften noch leicht öffnen und schließen lässt. Schon kleine Ungenauigkeiten beim Einbau können Ihr Fenster langfristig schädigen. Bauschäden wie Dichtungsfehler, Kondensat oder Kältebrücken werden aber erst nach einiger Zeit sichtbar und lassen sich dann kaum noch ausbessern. Übrigens: Fenster sollten auf jeden Fall noch vor dem Winter getauscht werden. Bei Außentemperaturen unter 0 °C können einige Materialien nicht mehr verarbeitet werden.

Was Sie brauchen:

Kein Selbermach-Projekt ohne die nötigen Materialien und vor allem das passende Werkzeug. Finden Sie hier auf einen Blick, was Sie für die einzelnen Arbeitsschritte benötigen:

  • Fensterflügel und -rahmen, evt. Fensterbänke
  • Mörtel
  • Rahmen- oder Spreizdübel
  • Haftputz und Spachtelmasse
  • Ansetzbinder
  • Montageschaum und Dichtmasse (Silikon oder Acryl)
  • Fuchsschwanz oder Elektro-Säbelsäge
  • Hammer, Meißel und Winkelschleifer
  • Wasserwaage
  • Schlagbohrmaschine inkl. passenden Bohrern 
  • Schraubendreher
  • Auspresspistole


Tipp: Diese DIY Anleitung vermittelt Ihnen in groben Schritten den Arbeitsablauf für Ihr Projekt. Nicht versierten und ungeübten Heimwerkern empfehlen wir aufgrund der Komplexität der Arbeiten die Beauftragung eines Profiunternehmens. Achten Sie bei der Umsetzung auf die Einhaltung der persönlichen Sicherheit, tragen Sie, wenn erforderlich, die passende Schutzkleidung. Lassen Sie die hier beschriebenen Arbeiten von Fachleuten ausführen, wenn Sie mit den Materialien, Arbeitsvorgängen und Arbeitsregeln nicht vertraut sind.

AutorIn:
Archivmeldung: 10.01.2020
Kompetenz: Fenster und Glas

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