Warum nicht ein Reihenhaus?
Das Reihenhaus hat ein etwas spießiges und uniformes Image, doch vielfach werden die enormen Vorteile dieses Haustyps schlicht unterschätzt. Erfahren Sie hier, was ein Reihenhaus auszeichnet und für wen es die geeignete Gebäudeart ist.
Steigende Mieten in den Innenstädten möchten und können nicht alle tragen. Eine gute Alternative sind da die Speckgürtel der Städte. Wen finanziell ein freistehendes Eigenheim überlasten würde, für den kann ein Reihenhaus die passende Lösung sein.
Sind Reihenhäuser günstiger?
Bei der Reihenhausbauweise wird der vorhandene, meist begrenzte Platz, maximal genutzt. Grundsätzlich ist beim Hausbau ein Mindestabstand zur Grundstücksgrenze vorgesehen. Bei einem Reihenhaus teilen sich mehrere Einheiten ein (aufgeteiltes) Grundstück, die Häuser selbst stehen quasi Wand an Wand nebeneinander. Nur die Enden, die Eckhäuser, sind mit größeren Gärten versehen, um den nötigen Abstand zur Straße zu gewährleisten. So sparen die künftigen EigentümerInnen Kosten, auch, weil es sich nur um eine Baustelle handelt und nicht mehrere einzelne. Das wirkt sich auf den Kaufpreis aus.
Vorteil: Wand an Wand spart Energie
Die dichte Bauweise der Reihenhäuser spart auch bei den Heizkosten. Da es (von den Eckhäusern abgesehen) nur zwei Außenwände gibt, geht weniger Wärme verloren. Andersherum bedeutet es aber auch, dass in zwei Wänden keine Fenster eingebaut und die Mauern auch nicht von Sonne beschienen werden können. Bezüglich Lärm oder Brandschutz muss sich heutzutage aber keiner mehr Sorgen machen – die Zwischenwände sind auf hohem Niveau schallisoliert und feuerfest.
Nachteil: Kleiner Garten und viele Nachbarn
Durch den begrenzten Platz ist auch nur ein Minigarten pro Einheit vorgesehen. Freiflächen zwischen 50 und maximal 100 Quadratmetern mag zunächst etwas karg klingen, doch gibt es auch Reihenhäuser mit zusätzlichen (Dach-)Terrassen. Auch da lässt sich noch einiges an Grün anpflanzen. Der wichtigste Punkt, der für (oder halt auch gegen) ein Reihenhaus spricht: die direkte Nähe zu den NachbarInnen. Ein sozial homogenes Umfeld kann zu einer großen Bereicherung und somit auch hohen Wohn- und Lebensqualität führen. Gemeinsame Spieleabende, Grillnachmittage aber auch gegenseitiges Achten und Kümmern zeichnen gute Reihenhaussiedlungen aus. Gibt es viele Kinder in der Siedlung sind stets geeignete SpielkameradInnen zur Stelle. Ganz zu schweigen von der höheren Einbruchsprävention durch aufmerksame Mitmenschen nur eine Wand weiter.
Reihenmittelhaus oder Reihenendhaus?
Ein Reihenmittelhaus (also ein Reihenhaus, das zwischen zwei anderen Reihenhäusern liegt) zeichnet sich durch zwei angrenzende Nachbarn und damit durch eine meist höhere Schallbelastung aus. Im Gegensatz dazu ist es im Reihenendhaus, eines, das am Ende einer Reihenhauskette liegt, ruhiger. Hinzu kommt, dass ein Reihenmittelhaus meist weniger Lichteinfall hat, da es nur an zwei Seiten nicht verbaut ist. Es befinden sich dann auch nur an zwei Seiten Fenster, was den Innenraum des Reihenhauses sehr dunkel werden lassen kann. Dem entgegenwirken kann man, indem man an den freien Seiten möglichst großzügige Fensterflächen anbringt.
Reihenhaus zu verkaufen: Zugreifen oder doch nicht?
Reihenhäuser sind eine gute Eigenheimlösung für junge Paare oder Familien, die etwas mehr Raum, Ruhe und Grün haben möchten, als Stadtwohnungen bieten können. Die Kosten halten sich im Gegensatz zu einem Einfamilienhaus in Grenzen. Außerdem umgehen Sie Risiko und Aufwand eines Eigenbaus. Ein kleiner Garten ist gerade für Vielbeschäftigte von Vorteil, die zwar Grün mögen, aber für intensives Gartln (noch) keine Zeit haben. Wer sich jedoch architektonisch und botanisch verwirklichen möchte, der kommt um ein Einfamilienhaus wohl nicht herum. Menschen, die privat sozial eher zurückgezogen leben möchten, sind in einem Haus mit großem Grundstück oder einer dezentralen Eigentumswohnung ebenfalls besser aufgehoben.