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So wird die Wohnungsbesichtigung zum Erfolg

Liebe auf den ersten Blick oder doch die Katze im Sack? Die Suche nach der Traumwohnung ist gar nicht so einfach. Wer bei der Wohnungsbesichtigung eine rosarote Brille trägt, ist schlecht beraten. Hier finden Sie die besten Tipps zur erfolgreichen Wohnungsbesichtigung!

Endlich ist es so weit: Sie haben eine Wohnung gefunden, die perfekt zu Ihnen passt. Oder etwa doch nicht? Immobilienanzeigen können trügerisch sein, denn in den meisten Fällen werden die Objekte dort nur im besten Licht gezeigt. Deshalb ist eine persönliche Wohnungsbesichtigung vor Ort absolut notwendig, um sicherzugehen, dass das Objekt tatsächlich zu Ihnen und Ihrem Lebensstil passt. Scheuen Sie nicht davor, dem Makler beziehungsweise Vermieter so viele Fragen wie möglich zu stellen und lassen Sie sich dabei nicht unter Druck setzen. Nehmen Sie sich zur Verstärkung ruhig eine zweite Person mit, mit der sie Rücksprache halten können. Mit einer schriftlichen Checkliste behalten Sie Ihre wichtigsten Fragen und Anliegen während des Gesprächs im Überblick!

1. Tipp: Nehmen Sie sich Zeit

Eine Wohnungsbesichtigung sollte taktisch geplant sein. Kommen Sie nicht einfach spontan vorbei, sondern vereinbaren Sie einen Termin, bei dem Sie genügend Zeit haben, um das Objekt auf Herz und Nieren zu prüfen. Vereinbaren Sie am besten einen Einzeltermin, damit Ihr Makler sich Ihnen und Ihren Fragen vollständig widmen kann. Damit Sie sehen können, wie die Immobilie tatsächlich aussieht, sollte der Termin immer unter Tags bei natürlichem Licht stattfinden.

2. Tipp: Immer einen kühlen Kopf bewahren

Zu viel Liebe macht blind – das gilt auch für die Wohnungsbesichtigung. Die Wohnung hat eine wunderschöne Aussicht, das Badezimmer Ihrer Träume oder einen Garten, der zum Wohlfühlen einlädt? Das ist toll, aber dennoch sollten Sie sich nicht sofort zu Tagträumereien hinreißen lassen. Bedenken Sie, dass ein Makler immer versucht, Ihnen die Wohnung im besten Licht zu präsentieren. Lassen Sie sich deshalb auf keinen Fall hetzen, nehmen Sie ihre rosarote Brille ab und versuchen Sie, sich auf die Tatsachen zu konzentrieren. Welche Kleinigkeiten könnten im Alltag zum Problem werden? Gibt es etwas, das Sie stört? Welche Gerüche oder Geräusche haben Sie nicht erwartet? Zögern Sie nicht, Ihren Makler direkt darauf anzusprechen. Wenn es zu viele Problemchen gibt, die nicht aus der Welt zu schaffen sind, ist die Wohnung vielleicht doch nicht die perfekte Wahl für Sie.

3. Tipp: Auf Schäden achten

Miet- oder Kaufobjekte sind bei der Besichtigung oft schick in Szene gesetzt. Kleine Wehwehchen werden dabei meist vertuscht. Gerade bei gebrauchten Immobilien und Altbauten können allerdings verschiedene Schäden auftreten, die Sie auf keinen Fall in Kauf nehmen sollten. Diese sind als Laie nicht immer einfach zu erkennen. Nehmen Sie deshalb einen fachkundigen Begleiter mit oder informieren Sie sich im Voraus, woran Sie Schäden erkennen können. Folgende Makel können auf Probleme in der Wohnung hindeuten:

  • Flecken an den Wänden
  • Hohe Luftfeuchtigkeit
  • Risse
  • Putz löst sich
  • Stockflecken
  • Undichte Fenster
  • Schimmel
  • Zustand der Fußböden

Wenn Sie etwas davon bemerken, sollten Sie Ihren Makler darauf hinweisen und gegebenenfalls einen Fachmann zur Rate ziehen.

4. Tipp: Sagen Sie den Nachbarn Hallo

Wer weiß besser über die Vor- und Nachteile eines Hauses oder einer Wohngegend Bescheid als eine Person, die selbst dort lebt? Ihr Makler möchte Ihnen das Objekt schmackhaft machen – daher empfiehlt es sich, eine neutrale Partei hinzuzuziehen. Fragen Sie deshalb nach, ob Sie sich auch mit den Nachbarn unterhalten können. Scheuen Sie sich nicht davor, anzuklingeln und ein kurzes Gespräch über die Wohnlage zu führen. Wie ist die Stimmung in der Nachbarschaft? Wie laut ist es im Haus? Gibt es Störfaktoren in der Umgebung? Wie gestaltet sich die Lage der Wohnung im Alltag? Ein Gespräch mit den NachbarInnen hilft Ihnen, sich ein realistisches Bild von dem Objekt zu machen.

Ihre Checkliste für die Wohnungsbesichtigung

Oft vergisst man die wichtigsten Fragen genau in dem Moment, in dem es darauf ankommt. Damit Sie später nicht bereuen, dass Sie bestimmte Dinge nicht angesprochen haben, gibt es hier eine Checkliste für die wichtigsten Fragen zur Wohnungsbesichtigung. Diese können Sie natürlich um ihre eigenen Punkte erweitern.

Fragen zur Wohnungsbesichtigung:

  • Wie ist die Anbindung zum Verkehr?
  • Gibt es öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe?
  • Wie steht es um die Parksituation?
  • Gibt es in der Nähe Kindergärten und/oder Schulen?
  • Gibt es in der Nähe Ärzte und/oder Krankenhäuser?
  • Sind Supermärkte in der Nähe, in denen man spontan einkaufen kann?
  • Sind in der Immobilie Haustiere erlaubt?
  • Wie steht es um die Nachbarschaft? Wer sind die NachbarInnen?
  • Sind in der Zukunft Bauprojekte in der Nähe geplant?
  • Wie laut ist es in der Gegend nachts?
  • Gibt es einen Fahrradraum?
  • Gibt es ein Kellerabteil?
  • Gibt es einen Lift?
  • Sind in der Nähe Grünanlagen/Spielpätze/Parks?
  • Gibt es eine Waschküche?
  • Wie viel Stauraum gibt es in der Wohnung?
  • Wie kann die Wohnung beheizt werden? Wie sind die Heizkörper aufgeteilt?
  • Was für einen Fernsehanschluss gibt es? Kabel oder Satellit?
  • Haben die Fenster Rollos?
  • Gibt es feste Ruhezeiten?

Scheuen Sie nicht davor, die Liste zu erweitern und stellen Sie Ihrem Makler beziehungsweise dem Vermieter alle Fragen, die Ihnen in den Sinn kommen. Zu viel gibt es nicht – ein Umzug ist eine große Entscheidung und Sie haben als künftiger Mieter das Recht, in allen Belangen bestens informiert zu sein!

AutorIn:
Datum: 22.06.2023
Kompetenz: Immobilien

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