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Lila Karfiol, grüne Tomaten, blaue Kartoffeln

Karotten sind orange, Kirschen rot und Karfiol weiß – von wegen! Es gibt unzählige Arten von Gemüse- und Obstsorten in allen Formen und Farben, warum nicht mal etwas Verrücktes anpflanzen? Dadurch schützen Sie auch seltene Nutzpflanzen vor dem Vergessen.

Trotz aller Ertragsoptimierung: Durch die Industrialisierung der Agrarwirtschaft verschwanden unzählige Nutzpflanzensorten von unseren Äckern. Anfang der 90er Jahre gab es sogar einen Einbruch in der landwirtschaftlichen Artenvielfalt von 75 Prozent. Keine Frage, das ist bedauerlich. Längst ist auch bei den KonsumentInnen angekommen, dass es Saatgutkonzerne gibt, die mit Argusaugen über ihre Produkte wachen und ihren Industriepartnern nur sehr wenig Spielraum lassen. Abgesehen davon gibt es aber eine weit vernetzte Gegenbewegung, die sich leidenschaftlich für den Erhalt bedrohter Gemüse- und Obstsorten stark macht, die nebenbei optisch und geschmacklich einiges drauf haben. Denn neben Kirchen, Mozart oder Kaiserreichen ist auch dies ein Teil unserer Kultur und unseres gesellschaftlichen Erbes.

Nein, nihct unreif, sondern saftig und süß! Kirschen müssen nur in Bilderbüchern rot sein, in der Natur nicht. © Larisa Blinova/shutterstock.com

Regional statt international

Über die Jahrhunderte hat sich eine Vielzahl an Untersorten der unterschiedlichen Obst- und Gemüsearten entwickelt. Meist sind diese einzelnen Sorten nur an ganz bestimmten Standorten zu finden. Geht dort die letzte Pflanze ein, ist die Sorte ausgestorben. Wer heute die Generation der Großeltern fragt, welchen Schätze einst in deren Garten wuchsen, bekommt womöglich Namen zu hören, die einem gar nichts mehr sagen. Freilich müssen Sie aus Ihrem Gemüsebeet jetzt keine Arche Noah machen, aber je mehr HobbygärtnerInnen sich für die bedrohten Arten interessieren, umso mehr außergewöhnliche Äpfel, Karotten & Co können gerettet werden.

Blaue Chips, nicht nur selbstgemacht, sind längst ein Knabbertrend. © Frank Bach/shutterstock.com

Großer Wow-Effekt inklusive

Seltene Sorten haben für uns KonsumentInnen zwei enorme Vorteile: sie sehen einzigartig aus und schmecken auch ganz anders, als ihre Verwandten aus dem Supermarkt. Zubereitet auf dem Tisch ist der Wow-Effekt dann groß. Lila Karfiol, grüne Tomaten, blaue Kartoffeln, gelbe Himbeeren – außergewöhnliche Sorten entfachen einen ganz neuen Zauber in altbekannten Gerichten. Sowohl für den Gast, als auch für den Koch. Und sollten Sie nicht im Besitz eines Gartens sein, viele Bauern- und Biomärkte (aber auch gut sortierte Supermärkte) führen mittlerweile immer mehr Raritäten aus der Region. Einfach mal ausprobieren!

Mehr über gefährdete Kulturpflanzen erfahren Sie auf www.arche-noah.at

AutorIn:
Datum: 27.06.2017
Kompetenz: Garten und Zaun

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