Gesundes aus dem Garten selbst gemacht
Gegen jedes Leiden ist ein Kräutlein gewachsen. Nicht selten sind Naturheilmittel eine gute Alternative zur Schulmedizin. Ob Johanniskraut, Thymian, Oregano, Ringelblume oder Kamille. Wir haben ein paar wunderbare Rezepte für Sie zusammengestellt. Nachmachen!
Die Natur ist der beste Arzt und immer mehr Menschen greifen bei der einen oder anderen Missstimmung oder Erkrankung lieber zuerst zu einem Hausmittel, als gleich in die Apotheke oder gar zum Arzt zu laufen und sich eine schulmedizinische Substanz zu holen.
Pflanzen, die heilen
Die meisten Kräuter haben eine heilende oder die Gesundheit unterstützende und stärkende Wirkung, nur leider wissen die wenigsten von diesen Kräften. Blutreinigender Knoblauch, hustenlösender Eibisch, die entwässernde Wirkung von Petersilie oder auch die Blätter der Malve, die gegen Magenbeschwerden helfen.
Wir haben für Sie ein paar Rezepte für bewährte Naturheilmittel zusammengetragen. Sie bestehen aus Pflanzen, die wohl in jedem Garten zu finden sind. Ausprobieren lohnt sich - es geht ganz einfach!
Das tief dunkelrote Öl hat eine lange Tradition und wirkt besonders gut in seiner äußerlichen Anwendung. Erfahren Sie hier mehr zu seinen heilenden Eigenschaften und wie Sie es selbst herstellen können.
Verarbeitet werden die Blüten des Johanniskrautes. Diese sollten unbedingt frisch gesammelt werden, am besten am Tag des Hl. Johannes (24. Juni), auf jeden Fall aber nicht nachher.
Zubereitung
Stopfen Sie die Blüten in eine weithalsige Glasflasche und übergießen Sie sie mit einem halben Liter kaltgepresstem Leinöl (zu kaufen im Reformhaus oder Bioladen), sodass sie komplett mit dem Öl bedeckt sind. Achten Sie darauf, das Öl bei zunehmendem Mond und im Tageszeichen Blüte anzusetzen, da dann die Heilkräfte der Pflanze noch stärker sind. Die Flaschenöffnung mit einem Fleck Leinenstoff oder Baumwollwindel abdecken, damit die Feuchtigkeit der Blüten entweichen kann und kein Schimmel entsteht, und mit einer Schnur oder einem Gummiband befestigen. Die Flasche anschließend aufs Fensterbrett in die Sonne stellen. Den Ansatz vier Wochen dort stehen lassen und immer wieder vorsichtig aufschütteln. Nach einem Monat abseihen, die Blüten fest ausdrücken, das Öl in kleine dunkle Fläschchen füllen und diese kühl und abgedunkelt lagern. Selbst hergestelltes Johanniskrautöl hält sich unter den richtigen Voraussetzungen bis zu zwei Jahre.
Heilende Wirkung
Johanniskrautöl wirkt entzündungshemmend. Es kann zur Narben- und Brandwundenbehandlung, bei Schürfwunden, leichten Vebrennungen, zur Wundschorfbehandlung, bei Gelenksentzündungen, Schleimhautentzündungen in Nase, Ohren, Mund und Zahnfleisch verwendet werden. Geheimtipp: bei Heuschnupfen einen Esslöffel des Öls täglich einnehmen.
Diese Gartenblume findet sich in heimischen Gärten, Blumenkisten und -töpfen gleichermaßen. Sie ist dank ihrer satten Orange- und Gelbtöne optischer Aufputz, bei Bienen und Schmetterlingen sehr beliebt und noch dazu ein uraltes Heilmittel. So machen Sie aus der Blume eine pflegende Creme.
Zubereitung
Bei schönem Wetter und vor zwölf Uhr mittags die Blütenköpfe abzwicken. Dann die Blütenblätter vorsichtig abzupfen. Nun 200 ml biologisches Olivenöl in einem Topf vorsichtig auf etwa 40 Grad erhitzen (das Öl schäumt leicht), die Kräuter und Blütenblätter mit einem Holzlöffel unterrühren, den Topf sofort vom Herd nehmen, zudecken und zwölf Stunden ziehen lassen. Am nächsten Tag das Öl wieder leicht erwärmen, durch ein Leinentuch in eine Schüssel laufen lassen und die Kräuter ordentlich ausdrücken. Die Schüssel dann ins Wasserbad stellen, 40 g reines Bienenwachs hineingeben und unter ständigem Rühren auflösen. Noch bevor die Masse zu cremig wird, einige Tropfen Teebaumöl (für die Haltbarkeit und zur Desinfektion) dazu, die Schüssel aus dem Wasserbad nehmen und ständig rühren, bis eine dickflüssige Masse entstanden ist. Diese in (mit Alkohol gereinigte) kleine Salbentiegel abfüllen und auskühlen lassen. In einem dunklen, kühlen Raum ist die Creme bis zu einem Jahr haltbar.
Heilende Wirkung
Ringelblumensalbe verwenden Sie zur Pflege trockener und empfindlicher Haut, bei Hautgeschwüren, Frostbeulen, leichten Verbrennungen und Insektenstichen. Die Ringelblume wirkt außerdem entzündungshemmend, wundheilend, erweichend (gut bei Narben) und gegen Hühneraugen.
Er ist ein beliebtes Gewürzkraut und wird oft auch zu Tee verarbeitet. Man kennt ihn außerdem als Hustenbonbon oder in Form eines Gurgelsaftes gegen Halsschmerzen. Wir zeigen Ihnen, wie aus dem mediterranen Alleskönner Salbei eine heilende Tinktur wird.
Zubereitung
Frische Salbeiblätter mit Stängel in eine Glasflasche mit weitem Hals stopfen und mit 40%igem Schnaps (z. B. Kirschwasser) übergießen. Die Flasche schließen und an einen warmen, sonnigen Ort stellen. Nach 14 Tagen hat der Alkohol die ätherischen Öle des Salbeis aufgenommen und die Tinktur kann verwendet werden. Sie können den Salbei übrigens in der Flasche lassen. Die Tinktur ist innerlich und äußerlich anwendbar und aufgrund des Alkohols unbegrenzt haltbar.
Heilende Wirkung
Die Tinktur kann gegen alle Entzündungen im Hals und Rachen eingesetzt werden, wie Halsschmerzen, Zahnfleischentzündung (Gingivitis), Parodontose bzw. Parodontitis, bei blutenden und lockeren Zähnen, Auch bei Zahnfleischrückgang (leichter Paradontose) oder Mandelentzündung wirkt er Wunder. Entweder mit einem Wattestäbchen auf die betroffenen Stellen auftupfen oder ein paar Tropfen in wenig Wasser auflösen und damit spülen bzw. gurgeln.
Thymian passt nicht nur wunderbar zu Wildgerichten, er besitzt auch eine starke heilende Wirkung und wird vor allem bei Katarrhen der unteren Atemwege eingesetzt. Hier erfahren Sie, wie man Thymianbutter herstellt - ein natürlicher Brustbalsam.
Zubereitung
Einen Teelöffel getrockneten Thymian mit einem Mörser zu Pulver stampfen und in ein hitzefestes Glas füllen. Nun einen Teelöffel 95 %igen Weingeist oder Doppelkorn zugeben, das Glas fest verschließen und einige Stunden stehen lassen. Dann einen Teelöffel ungesalzene Butter hinzufügen und das Ganze im Wasserbad erwärmen bis die Butter geschmolzen ist. Das Glas aus dem Wasser nehmen, umrühren und die noch warme und flüssige Masse durch ein Leinentuch drücken und in einen sauberen, desinfizierten Tiegel rinnen lassen. Achtung: Aufgrund der Butter ist die Masse nicht lange haltbar und sollte unbedingt im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Heilende Wirkung
Verwenden Sie die Butter bei rauer, trockener Haut an der Nase, wie sie durch häufiges Schnäuzen entsteht. Besonders geeignet für Säuglinge und Kleinkinder. Außerdem gut bei Husten und hartnäckigem Schnupfen – Brustkorb damit einreiben.
Die Kamille ist eine wichtige Vertreterin der Heilpflanzen. Kaum eine Magen-Darm-Beschwerde ohne die Empfehlung zum Kamillentee. Doch auch in der Kosmetik spielt die kleine Blume eine wichtige Rolle. Hier ein Rezept für Blondinen.
Kamille hat seit vielen Jahren ihren Platz in der Heilkunde und wird bei Hautproblemen oder Magen-Darmbeschwerden angewendet. Doch auch in der Küche ist die Kamille vielseitig verwendbar – von den jungen Blättern bis zu den Blüten. Und: Kamille ist interessant für die Haut und Haare. Sie kann bei der Regeneration der Kopfhaut helfen und mildert Juckreiz oder Entzündungen. Dafür einfach Kamillentee in die Kopfhaut einmassieren.
Die aufhellende Wirkung der Kamille auf das Haar
Bereits die Römerinnen verwendeten die Kamille als Bleichmittel und setzten sie in verschiedenen Rezepturen ein, um ihre Haare zu pflegen. Das Haar wird mit Kamille sehr sanft gebleicht, ein neuer Farbton lässt sich dadurch aber nicht erzielen. Sind Sie aber ein hellhaariger Typ, dann können sie mit Kamille sehr schöne, natürliche Effekte, wie dezent aufgehellte Strähnchen, erzielen.
Und so funktioniert's:
Wenn Sie über eigene, getrocknete Kamillenblüten verfügen, geben Sie eine kleine Faust voll in ein feuerfestes Gefäß und übergießen Sie es mit rund einem Liter kochendem Wasser. Sie können auch Teebeutel verwenden, dann bitte etwa sieben bis acht Beutel aufgießen. Nach dem Abkühlen entfernen Sie die Blüten bzw. Teebeutel, und verteilen Sie den Sud nach Wunsch auf den Haaren. Es ist möglich, auch nur einzelne Strähnen damit zu behandeln. Lassen Sie die Haare trocknen, am besten in der direkten Sonne. Die Prozedur kann mehrmals wiederholt werden, um einen noch intensiveren Effekt zu erzielen.