Hochbeet richtig anlegen und bepflanzen - Alle Tipps

Obst, Gemüse und Kräuter können nur gedeihen, wenn die Erde, in die sie gesät oder gesetzt werden, gut ist. Worauf Sie bei der Befüllung und Bepflanzung Ihres Hochbeetes achten müssen, erfahren Sie hier.

Kein Baumarkt, kein Gartencenter in dem man nicht bereits am Eingang über eines der runden, rechteckigen oder quadratischen Konstrukte aus Holz, Kunststoff oder sogar Stein stolpert. Hochbeete erfreuen sich einer so großen Beliebtheit wie wohl noch nie.

Einige Vorteile, die überzeugen

Gründe für ein Hochbeet gibt es viele. So lässt sich ein erhöhtes Beet leichter bearbeiten und Rückenschmerzen nach einem Tag voll Gartenarbeit gehören der Vergangenheit an, man ist flexibler in der Wahl des Aufstellungsortes und braucht noch dazu weniger Platz als für herkömmliche Gartenbeete. Hochgärten lassen sich ohne weiteres auf gepflasterten Vorplätzen, auf Balkonen, Terrassen, am Flachdach oder entlang der Hausmauer aufstellen. Besonders geeignet sind sie daher für das Gärtnern in der Stadt, ein Trend, der sich immer mehr durchsetzt. Weiterer Vorteil: Schädlinge wie Schnecken oder Wühlmäuse sowie Unkraut haben es aufgrund der Höhenbarriere ungleich schwerer. Da Hochbeete in sich geschlossene Systeme bilden verliert die enthaltene Erde nicht an Qualität. Das Umstechen kann man sich also sparen. Und der wohl bestechendste Vorteil: Aufgrund der guten Voraussetzungen fällt die Ernte aus Hochbeeten rekordverdächtig aus! Achten Sie aber auch beim Hochbeet auf die optimale Ausnutzung des Sonnenlichts und richten Sie die Beete möglichst in Nord-Süd-Richtung aus.

Hochbeet anlegen: Materialwahl und Pflege

Hochbeete aus Kunststoff sind besonders leicht und benötigen keine aufwändige Pflege. Die Natursteinvarianten sind wie der Kunststoff witterungs- und frostbeständig und darüber hinaus ein echter Blickfang auf jedem Grundstück.Im Fachhandel finden sich vor allem Hochbeete aus Holz, die in unterschiedlichsten Ausführungen, Formen und Größen angeboten werden. Achten Sie bei Holzhochbeeten unbedingt immer darauf, dass die Erde nicht in direktem Kontakt zum Holz steht, da durch die Feuchtigkeit das Material angegriffen und so die Lebensdauer erheblich reduziert wird. Ein Tipp dazu: Stellen Sie das Hochbeet auf Waschbetonplatten und kleiden Sie es innen mit spezieller Folie aus. Um die Bewässerung des Hochbeetes besser regulieren und vor allem kontrollieren zu können, bietet der Fachhandel außerdem so genannte Drainageböden in verschiedenen Standardmaßen an. Diese verhindern das Auslaufen der Erdschicht bei besonders starkem Regen oder übermäßiger Bewässerung. Gerade am Balkon oder auf der Terrasse sehr hilfreich.

Hochbeet befüllen: Häckselgut und Erde

Beginnen wir bei der eigentlichen Befüllung des Beetes: Den ersten halben Meter bilden zerkleinerte Äste und Zweige, die mit Bioerde bestreut und mit umgedrehten Rasenziegeln oder etwa 20 cm Rasenschnitt, Häckselgut oder Stroh bedeckt werden. Dann mind. 10 cm gut abgelagerter Stallmist oder halb verrottetes Laub. Zum Schluss 20 cm Grobkompost und ganz oben 20 cm Feinkompost, gemischt mit schadstofffreier Bioerde.

Für alle, die keinen Garten beziehungsweise Zugang zu diesen Materialien haben, empfiehlt sich spezielle Hochbeeterde, die das Wasser im besonders warmen Beet besser speichert und in optimaler Menge an die Pflanzen abgibt. Der Dünger ist bereits beigemengt, organisch und im Idealfall rein biologisch.

Hochbeet bepflanzen: Obst, Gemüse, Kräuter – alles geht

In den ersten beiden Jahren ist die Erde in so einem Hochbeet am nährstoffreichsten. Daher empfiehlt es sich, in dieser Zeit besonders zehrende Pflanzenarten wie Zucchini, Tomaten, Kohl, Sellerie oder Gurken anzubauen. Dadurch wird eine Nitratanreicherung in der Erde vermieden, die Pflanzen können gut gedeihen. Im dritten Jahr können dann Schwachzehrer wie der Spinat oder unterschiedlichste Salatarten folgen.

Was die Bepflanzung generell angeht, sind Ihnen keinerlei Grenzen gesetzt. Von den wichtigen Küchenkräutern wie Schnittlauch, Petersilie, Majoran, Thymian oder Liebstöckl über verschiedene Gemüsesorten bis hin zu den süßen Verführungen wie Erd- oder Heidelbeeren, Ribisel und Pflaumen kann alles angebaut werden. Ja sogar Apfel- und Birnenbäumchen können ohne weiteres im Hochbeet auf der Terrasse oder dem Balkon kultiviert werden – greifen Sie zu den in letzter Zeit sehr häufig anzutreffenden, so genannten Säulenbäumchen. Eine Erneuerung der Beete wird übrigens erst nach etwa sechs Jahren notwendig.

Die Top-Tipps rund ums Hochbeet

  • Richten Sie das Hochbeet in Nord-Süd-Richtung aus - so kann der Lauf der Sonne am besten ausgenutzt werden.
  • Achten Sie auf die richtige Höhe und Größe.
  • Legen Sie ein Drahtgeflecht am Boden aus, sodass Ihr Hochbeet gegen Maulwürfe und Wühlmäuse geschützt  ist.
  • Bohren Sie vor der Befestigung der Bretter die Löcher für Schrauben - so splittert das Holz nicht ab. 
  • Streichen Sie die Bretter vor dem Verbauen mit einer Holzschutzlasur. 
  • Das Hochbeet als Frühbeet nutzen? Installieren Sie eine Überdachung zum Schutz vor Schnee, Kälte und Regen!
  • Kleiden Sie das Beet vor dem Befüllen mit einer Folie aus, so wirken Sie Fäulnis entgegen. 

AutorIn:
Datum: 20.08.2019
Kompetenz: Garten und Zaun

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