Grenzwerte für Pestizide im Gartenbau
Was im Lebensmittelbereich längst gang und gäbe, fehlte im Gartenbau bislang: klare Rückstands-Grenzwerte von Pestiziden, reglementiert durch den Gesetzgeber. bellaflora und GLOBAL 2000 wurden nun selbst aktiv.
550 Pestizide werden im heimischen Gartenbau besonders intensiv genutzt, oder haben besonders bedenkliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. GLOBAL 2000 hat diese Pestizide bewertet. Die ExpertInnen haben jedem Wirkstoff einen Indikator zwischen 0 und 1 zugewiesen. Je näher der Wert bei 0 liegt, desto besser, je näher bei 1, umso schlechter für die Bewertung. Die Indikatoren aller auf einer Pflanze gefundenen Wirkstoffe werden schließlich summiert, und heraus kommt eine Gesamtbelastung. Die Ergebnisse sind im gemeinsam mit bellaflora neu geschaffenen Grenzwertkatalog festgehalten.
Grenzwert 4 nicht überschreiten
„Der Grenzwertkatalog schreibt vor, dass die Summe der Belastungen unabhängig von der Anzahl der Wirkstoffe auf einer Pflanze den Wert 4 nicht überschreiten darf“, erklärt Mag. Isabella Hollerer, Leitung Nachhaltige Entwicklung bei bellaflora. Es kann also vorkommen, dass bei einer Pflanze das Ergebnis trotz des Einsatzes mehrerer Wirkstoffe weit unter dem Grenzwert liegt, während bei einer anderen schon wenige Wirkstoffe alarmierend sein können. Der Katalog umfasst das gesamte bellaflora Pflanzensortiment. Einzige Ausnahme sind biologisch kultivierte Pflanzen, wo die Richtlinien der biologischen Landwirtschaft Anwendung finden.
Anleitung zur Selbstkontrolle
„Der Grenzwertkatalog von bellaflora zielt darauf ab, sowohl die Umweltbelastungen bei der Produktion der Pflanzen als auch die Rückstände auf den verkaufsfertigen Pflanzen zu reduzieren“, betont GLOBAL 2000 Projektkoordinator Mag. Dominik Linhard. Im Februar 2017 hat bellaflora alle Pflanzenlieferanten über den neuen Grenzwertkatalog informiert und eingeladen, diesen ab sofort in den Kulturen anzuwenden. Auch wenn eine gewisse Umstellungszeit für die Gärtnereien einkalkuliert werden muss, hat bellaflora bereits mit laufenden Beprobungen und Analysen zum Nachweis der Grenzwerte begonnen.