Welche Pflanzenarten gibt es? Ein Überblick
Ob Blumen, Sträucher, Stauden oder Bäume - die Welt der Pflanzen lässt sich in viele Gruppierungen und Kategorien unterscheiden. Wir haben für Sie die wichtigsten zusammengefasst.
Ist der Oleander ein Baum oder ein Strauch und was unterschiedet Zwiebelblumen von Topfpflanzen? Was macht eine Kletterpflanze aus und was umfasst alles die Kategorie Kräuter? Um den Überblick im Universum der Pflanzen zu bewahren, möchten wir Ihnen die wichtigsten Kategorien näher erklären.
Stauden und Sommerblumen
Stauden sind Pflanzen, die sich zum Winterschlaf unter die Erde zurückziehen. Sie bilden im Gegensatz zu Sträuchern keine verholzten Pflanzenteile aus. Ihre oberirdischen Teile sterben im Herbst ab, ihre Wurzeln überwintern jedoch mehrere Jahre auch bei strengem Frost - das unterscheidet sie wiederum von den Sommerblumen, die nur eine, maximal zwei Vegetationsperioden überleben.
Aus dem Wurzelstock treiben Stauden jedes Frühjahr neue Laub- und Blütentriebe. Durch diesen charakteristischen Vegetationszyklus sind sie quasi der Spiegel der Jahreszeiten. Auch für Profis ist das Reich der Stauden und Sommerblumen schier unüberschaubar -es gibt tausende und abertausende Arten und Sorten, für jeden Standort und jeden Geschmack das Richtige.
Kletterpflanzen
Grün in der Vertikalen - auch dafür hat die Natur gesorgt, indem sie Kletterpflanzen schuf. Bei den Klettermaxen unterscheidet man zwei große Gruppen: Die erste Gruppe benötigt Rankgerüste oder Spaliere, um auf dem Weg nach oben festen Halt zu finden. Diese Schlinger und Ranker umwinden Drähte, Seile und Latten mit ihren Trieben.
Zu dieser Gruppe zählen die Waldreben (Clematis), das Geißblatt, die Glyzinie, Kletterrosen und der Schlingknöterich. Die zweite Gruppe überzieht Wände und Mauern ganz ohne Unterstützung. Die sogenannten "Selbstklimmer" bilden entweder Haftwurzeln, wie der Efeu, oder Haftscheiben, wie das Veitchii, aus. Es gehört jedoch zu den Gerüchten, daß dadurch Mauern und Wände feucht werden, ganz im Gegenteil: die Kletterpflanzen entziehen dem Boden Wasser und sorgen daher unterirdisch für etwas mehr Trockenheit.
Zwiebelpflanzen
Zwiebelpflanzen speichern ihre Nährstoffe in ihren Zwiebeln. Aus ihren Nahrungsdepots treiben sie jedes Jahr wieder erneut aus. Viele von ihnen, wie beispielsweise der Krokus, gehören zu den ersten Frühlingsboten. Aber es gibt auch Arten unter ihnen, die erst im Frühsommer ihre Blütenpracht entwickelt, so beispielsweise die Lilien.
Die Frühjahrsblüher kommen bereits im Herbst in die Erde. Empfindliche Züchtungen wie Gladiolen oder Dahlien pflanzt man am besten Anfang Mai. Wichtig: Schneiden Sie nie die grünen Blätter gleich nach der Blüte ab - mit ihnen sammelt die Pflanze Reservestoffe für die nächste Saison. Daher: erst zurückschneiden, wenn die Blätter vergilbt sind!
Bei Zwiebelpflanzen hängt die Pflanztiefe von der Größe der Zwiebel ab. Die Grundregel lautet: Die Zwiebeln kommen ca. 3x so tief in den Boden wie ihr Durchmesser beträgt. Ist der Boden sehr durchlässig (sandig), so kann etwas tiefer gepflanzt werden, bei schweren, dichten Böden, etwas höher.
Kübelpflanzen
Kübelpflanzen haben unsere Terrassen und Balkone fest im Griff und belohnen unsere aufopfernde Pflege mit herrlich exotischer Blütenpracht. Jedes Jahr kommen neue Sorten auf den Markt und Züchtungen, die immer besser unser rauheres Klima vertragen. Vielleicht ist es doch gerade ihre Mobilität, die ihren Siegeszug unterstützt hat, denn jedes Jahr können sie neu arrangiert werden - für Abwechslung ist also gesorgt.
Kräuter
Für den ganz privaten Kräutergarten braucht man lediglich ein Fensterbrett. Günstig ist eines, das nach Süden orientiert ist, denn die meisten Küchenkräuter entfalten an sonnigen Standorten intensiveres Aroma. Doch es gibt auch Kräuter für halbschattige Lagen. Zitronenmelisse, Petersilie, Minze, Dill und Waldmeister wachsen sogar noch auf dem Nordbalkon. Kräutergärten sind also die Gärten der Städter, die nicht auf Terrassen oder Dachgärten ausweichen können.
Und wer´s einmal ausprobiert hat, wird bestätigen, daß der Kräutertee aus frisch geernteten Blättern in der Früh die doppelte Energie gibt. Mit dem Kräutergarten auf dem Fensterbrett kommt wirklich Gartenfrisches auf den Küchentisch. Zu den Besonderheiten unter den Kräutern gehört sicherlich der Lavendel.
Er genießt einen sonnigen, trockenen Standort und belohnt dann mit verführerischem Duft und silbrig-nadelförmigen, aromatischen Blättchen, die heilende Öle enthalten. Die Blüten werden geerntet, sobald sich die Knospen öffnen. Ganz nebenbei vertreibt er Blattläuse und wird daher gerne zu Rosen gepflanzt.