Gardena Mähroboter © Gardena

Markanalyse: Rasenroboter

Man kennt sie schon, die hurtig über den Rasen fahrenden kleinen Mähroboter. Die neue Generation hat viel dazugelernt und pflegt das Grün mit ausgefeilter Mähtechnik. Einige Modelle weisen allerdings Sicherheitsmängel auf.

Der allererste Mähroboter wurde bereits 1995 auf der internationalen Gartenmesse vorgestellt und wuselte sich sofort in die Herzen der Gartenbesitzer. Nur leisten konnte sich das gute Stück damals niemand. Heute ist das anders. Mähroboter sind Stand der Technik und es gehen jährlich Hundertausende über die Ladentische.

Grundinstallation

Wie schon vor 18 Jahren muss man dem Mähroboter auch heute noch Grenzen setzen. Alle gängigen Modelle benötigen eine Eingrenzung ihres Arbeitsareals mit Begrenzungsdrähten. Und hier kommt schon der erste Kritikpunkt ins Spiel. Wie man an der Uni Wien genau weiß, wäre dies nämlich längst verzichtbar, hätten die Hersteller in dieser Richtung weiterentwickelt. Die Lösung dafür gäbe es schon, nämlich mittels Real Time Kinematics. Mithilfe dieser Berechnungen würde sich das aufwändige und kostspielige Verlegen der Begrenzungsdrähte erübrigen. C'est la vie.

Status quo - Begrenzungsdraht

Wie auch immer, Mähroboter sind auf die Begrenzungsdrähte, die elektrische Impulse aussenden, angewiesen, die die zu mähende Fläche umschließen. Die Drähte werden an der Rasenoberfläche fixiert oder wenige Zentimeter ins Erdreich eingegraben. Die Ladestation markiert dabei Anfang und Ende des Begrenzungsdrahtes.

Stoßen die Geräte auf Hindernisse, werden diese unterschiedlich hart touchiert, ehe sie als solche erkannt werden. Hat er ein Hindernis wahrgenommen, fährt der Roboter etwa einen halben Meter zurück und nimmt dann wieder Fahrt in eine andere Richtung auf.

 

Mähverhalten

Fast alle Modelle mähen nach dem Zufallsprinzip, fahren also willkürliche Bahnen innerhalb des eingezäunten Areals. Einzig das Topmodell von Bosch mäht nach Plan. Bei seiner allerersten Fahrt bewegt sich das Gerät entlang der Drähte und „merkt” sich so, die Fläche, die er zu bearbeiten hat. Danach bewegt er sich systematisch und vermeidet derart, manche Stellen mehrmals bearbeiten zu müssen. Auch permanente Hindernisse speichert der Indigo auf seiner Festplatte und umfährt sie künftig. Nach einigen Tagen und bei mehrstündigem Einsatz (abhängig von der Größe der zu mähenden Fläche) hat jeder Roboter „seine” Wiese im Griff.

Alle handelsüblichen Mähroboter sind auf Dauerarbeit ausgelegt und schneiden die Grashalme jeweils nur um wenige Millimeter ab. Bei diesem so genannten Mulchmähen wird der Rasenschnitt über die Fläche verteilt. Was der Wind nicht verträgt, verrottet in kürzester Zeit. Und je öfter gemäht wird, desto dichter wächst der Rasen. Bei Regen bleibt der fleißige Gartenhelfer allerdings im Trockenen, dafür sorgen seine Regensensoren.

Bedienkomfort

Am komfortabelsten sind die Rasenroboter Topmodelle von AL-KO, Bosch, Gardena und Husqvarna (in alphabetischer Reihenfolge). Sie lassen sich einfach bedienen und über mehrzeilige Displays mit selbsterklärenden Symbolen steuern. Andere Marken und Modelle sind schwieriger zu bedienen. Will man beispielsweise die Schnittlänge einstellen, lässt sich dies bei einem Modell digital über das Display durchführen, bei anderen gibt´s dafür einen Drehschalter unter dem Gehäusedeckel und einige Modelle müssen dazu auf den Rücken gelegt und mit einem Schraubenschlüssel bearbeitet werden.

Sicherheit

In puncto sicherer Bedienung zeigen die unterschiedlichen Geräte sehr divergierende Ergebnisse. Ausschließlich Geräte der Marke robomow schalten das Mähwerk sofort aus, sobald ein Hindernis touchiert wird. Alle Geräte verfügen über eine so genannte rote Notfall-Taste, die unterschiedlich groß und an unterschiedlichen Positionen zu finden ist. Überprüft man die diversen Bedienungsanleitungen, stellt man fest, dass alle Hersteller empfehlen, die Geräte nicht unbeaufsichtigt arbeiten zu lassen. Andererseits verspricht die Werbung, dass die Mäher selbständig und ohne Kontrolle ihre Bahnen ziehen. Auf den Punkt gebracht: Auch Mähroboter verfügen über extrem scharfe Schneidemesser, die mit mehreren tausend Umdrehungen pro Minute arbeiten und sind daher genau so gefährlich wie andere Mähgeräte. Man kann sie nur dann alleine werken lassen, wenn keine kleinen Kinder oder Haustiere in der Nähe sind.

Sensoren sollen sicherstellen, dass beim Anheben oder Kippen des Mähroboters das Mähwerk augenblicklich stehen bleibt. Tatsächlich ist die Bandbreite vom Topgerät, bei dem die Messer stillstehen noch ehe die Räder den Boden verlassen haben bis hin zu Maschinen, deren Messer auch bei einer Neigung von mehr als 40 Grad noch laufen. Apropos Breite: Die Schnittbreite beträgt je nach Modell von 35 bis 56 Zentimeter.

Fazit

Mähroboter sind ihren Kinderschuhen entwachsen und verlässliche, leistungsstarke Maschinen. Das richtige Gerät für den eigenen Garten zu finden erfordert ausführliche Recherche oder ein kompetentes Beratungsgespräch und aufmerksames Lesen der Bedienungsanleitung. Zu kaufen gibt es einige Geräte direkt beim Hersteller, alle im Fachhandel und ein gestrafftes Sortiment im Baumarkt. Der Preis richtet sich in erster Linie nach der Leistungsfähigkeit und dem Bedienkomfort.

AutorIn:
Datum: 03.04.2015
Kompetenz: Haustechnik und Multimedia

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