Bei der Auswahl des Außenbelags sollten Sie sich nicht nur an den Gartentrends orientieren. Zu berücksichtigen sind unter anderem Nutzungsart, Wetterbeständigkeit und Budget. © Beenis/stock.adobe.com

Pflaster, Wege, Plätze: Die Trends des Jahres

Welche modernen und ökologischen Alternativen gibt es zum klassischen Pflasterstein? Welcher Gartenbelag passt zu meinem Gartentyp? Wir haben die besten Tipps und aktuelle Trends hier für Sie zusammengefasst.

Die Gartengestaltung der letzten Jahre waren geprägt von klaren Linien, akkurat angelegten Flächen und geometrischen Formen. In so manchem Garten wurden sie recht unansehnlich mit Hilfe von Pflastersteinen, Betonplatten und viel Schotter umgesetzt. Großflächige Versiegelungen sind aber nicht nur optisch wenig ansprechend, sondern auch wasserundurchlässig und stellen keine idealen Bedingungen für Blüh- und Grünpflanzen im Garten dar, schon gar nicht in trockenen Sommermonaten. Aktuell lässt sich ein starker Gegentrend beobachten: die Natur darf sich wieder breit machen und zumindest ein Stück weit die Kontrolle im Garten übernehmen. Entsprechend sind es vor allem Naturmaterialien, die voll im Trend liegen.

In diesem klar strukturierten Garten wurden Trittplatten in Kies verlegt. Bei dieser Kombination zu bedenken: je feiner die Splittkörnungen, desto schneller verschmutzt der Gartenweg. © blickwinkel2511/stock.adobe.com

Kies im Garten

Statt Zement und Beton kommt für Gartenwege und Pflasterungen immer häufiger feiner Kies zum Einsatz. Es gibt ihn in vielen Farben und Korngrößen. Dadurch ist man bei der Gartengestaltung mit Kies kaum eingeschränkt - vom mediterranen Garten bis zum alpinen Steingarten ist alles möglich. Besonders beliebt sind Gartenwege aus Kies: zum einen sind sie günstig, zum anderen sorgen wasserdurchlässige Kiesflächen dafür, dass der Gartenboden nicht so schnell austrocknet. Ebenfalls im Trend ist ein mit Kies, Steinen und Formgehölzen gestalteter Zen-Platz im Garten.

Im Rasen verlegte Trittplatten aus Naturstein © nuwatphoto/stock.adobe.com

Ökologischer Natursteinbelag

Granit, Basalt, Quarzit, Kalkstein oder Travertin: Natursteine sind die Klassiker im Gartenbau. Sie sind die erste Wahl, wenn der Garten möglichst viel Charakter bekommen soll. Es sind jedoch nicht alle Steinarten für Terrasse und Außenbereich geeignet, weshalb Sie beim Kauf auf frostbeständige Materialien zurückgreifen sollten. Materialien mit hohem Quarzanteil sind besonders belastbar und frostbeständig und damit ideal für einen individuellen Naturgarten - die hochwertigen Unikate haben aber natürlich ihren Preis.

Holz ist nach wie vor einer der beliebtesten Bodenbeläge im Haus und Garten © REHAU AG + Co

Holz im Garten

Natürliche Materialien sind ein fixer Bestandteil im modernen Garten. Holz darf da nicht fehlen. Besonders gern wird es als Belag für Sitzbereiche und Terrassen verwendet. Das Naturmaterial ist hierfür wie gemacht, weil es sich bei Hitzeeinstrahlung nicht so stark aufheizt und auch barfuß begehbar bleibt. Ebenfalls eingesetzt wird Holz für Sichtschutzwände im Garten, die sich dank der natürlichen Optik harmonisch in jeden Außenbereich einfügen. Für eine besonders harmonische und natürliche Gartengestaltung kombiniert man Holz und Naturstein.

Spannender Kontrast: Moderne Feinsteinzeugfliesen in Estrichoptik treffen hier auf eine naturbelassen wirkende Bruchsteinmauer.
  © Deutsche Fliesee/Steuler

Trendsetter Keramikplatten

Keramikplatten für den Garten können in einer fast unendlichen Fülle an Farben, Formaten und Oberflächen hergestellt werden. Wenig überraschend jagt aus diesem Grund ein Trend den anderen. Aktuell besonders beliebt sind Feinsteinzeugplatten im cleanen Estrichlook oder in täuschend echter Marmor- und Holzoptik. Keramische Bodenplatten können auf drei Arten verlegt werden: Sie werden entweder geklebt, in Splitt oder auf Stelzlagern verlegt. Die Verlegung in Splitt (Kies) ist wohl die bekannteste Variante, langlebiger und praktischer sind jedoch Stelzlager. Die Vorteile: kein Unkrautwachstum, einfache Nivellierung und unkomplizierte (nachträgliche) Verlegung von Wasser- und Stromleitungen. Handelt es sich um eine Umrandung für den Whirlpool, sollte man die Keramikplatten lieber kleben.

Spielen Sie mit Kontrasten und kombinieren Sie Stein, Beton und Holz im Garten! © epr braun-steine berding-beton

Ist ein Beton-Belag noch zeitgemäß?

Beton ist nach wie vor ein Trendmaterial für den Garten. Er ist sehr beständig, belastbar und punktet mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Viele Gartenbesitzer überzeugt die cleane und schnörkellose Optik von Beton. Hersteller bieten zudem unterschiedliche Oberflächen, so können Beläge aus Beton gestrahlt oder feingewaschen und in vielen verschiedenen Farben gefärbt werden. Nur wenige Pigmente reichen und das schlichte Grau der Platten oder Pflastersteine weicht einem trendigen Beige oder Greige. Auch in Bezug auf Formate und Größen haben Sie mit einem Betonbelag großen Gestaltungsspielraum. Ein weiterer Vorteil von Betonplatten und Zementverbundsteinen ist der Preis: dieser ist im Vergleich mit einer Natursteinpflasterung wesentlich günstiger.

Sie denken bei Beton an voll versiegelte, wasserundurchlässige Flächen? Mittlerweile gibt es auch hier gartenfreundlichere Alternativen, wie sickerfähige poröse Betonbeläge, die den natürlichen Wasserkreislauf in Gang halten und das Niederschlagswasser in den Boden weiterleiten, oder Öko-Betonplatten mit Löchern, die mit Gras besät oder mit Kies befüllt werden können.

Welcher Gartenbelag ist der richtige?

Welche Beläge sich für Ihren Garten eignen, kommt zunächst einmal auf die Beschaffenheit des Bodens und dem Einsatzbereich an. Um den Pool herum ist beispielsweise ein rutschfester Bodenbelag wichtig, der Untergrund von Einfahrten und Parkplätzen sollte besonders belastbar sein. Hier erfahren Sie mehr zum Thema.

AutorIn:
Datum: 05.12.2023
Kompetenz: Steinmetz

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