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Sauzahn – perfekt zum Bodenumgraben

Biogärtner schwören schon seit den 70ern auf dieses eigentümliche Gartenwerkzeug: den Sauzahn! Damit wird der Boden umgegraben ohne seinen Mikrokosmos zu zerstören. Besser als jeder Spaten.

Die Frage, wie gut das Umgraben des Bodensmittels Spaten tatsächlich ist, entzweit die Gärtnergemeinde. So ordentlich ein frisch umgegrabenes Beet auch aussehen mag, so wenig interessieren sich die Millionen von Mikroorganismen für das ästhetische Empfinden des Menschen. Diverse Bakterien, Pilze und Einzeller, die dicht unter der Bodenoberfläche leben, ersticken, wenn sie in tiefere Schichten gelangen. Ebenso gibt es unzählige Organismen, die eine bestimmte Feuchtigkeit und Temperatur benötigen und an der Oberfläche sofort vertrocknen. Selbstverständlich erholt sich der Boden wieder, doch letztlich kostet das unnötig vertane Zeit.

Der Hauer eines Keilers aus Kupfer

In den 70ern kamen dann die ersten Biogärtner auf den Gedanken, ein Bodenwerkzeug zu nutzen, welches den Boden lockert ohne ihm zu schaden. Der Sauzahn ist ein großes, einzinkiges Grabgerät, mit einem sichelartigen Zinken, an dessen Spitze ein flaches Metallstück angeschmiedet ist. Für den Gebrauch ist ein Gerät empfehlenswert, das fest mit dem Stil verbunden ist. Beim Durchziehen durch das Erdreich können hohe Zugkräfte auftreten, die ein Wechselstil-System beeinträchtigen würden.

Die meisten Biogärtner, damals wie heute, bevorzugen übrigens ein Modell aus Kupfer, da in der Anthroposophie davon ausgegangen wird, dass sich das unmagnetische Kupfer günstig auf die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Bodens auswirkt. Und noch zwei Punkte sprechen aus ihrer Sicht für das Metall: der Abrieb des Werkzeugs reichert den Boden mit eben diesem Spurenelement an (wichtig bei verschiedenen enzymatischen Stoffwechsel-Vorgängen der Pflanzen) und der Reibungswiderstand ist geringer als bei Edelstahl. Es lässt sich also mit Kupfer leichter arbeiten.

So graben Sie richtig um

Zunächst ist es wichtig, die Oberfläche mit einer Hacke vom Unkraut zu befreien. Dann ziehen Sie den Sauzahn in geraden Bahnen von einer Ecke des Beetes zur anderen und dabei so tief wie möglich durch die gesamte Fläche. Der Abstand der Rillen sollte in etwa zwanzig Zentimeter betragen. Ist der Boden schwerer, dürfen die Rillen enger beieinander liegen, ist er lockerer, können sie etwas weiter sein. Haben Sie das Beet einmal komplett in eine Richtung bearbeitet, ziehen Sie den Sauzahn noch einmal um 90 Grad versetzt durch die Erde. Am Ende soll ein Rautenmuster auf der Oberfläche entstanden sein.

So gelockert, werden die tieferen Schichten des Bodens mit Sauerstoff versorgt, ohne dass die dort lebenden Mikroorganismen geschädigt werden. Im Gegenteil, dieser Vorgang vitalisiert sie sogar. Außerdem kann das Niederschlagswasser so schneller in die unteren Schichten abfließen. Das kommt dem Feuchtigkeitshaushalt der Oberfläche zu gute.

AutorIn:
Datum: 04.04.2017
Kompetenz: Garten und Zaun

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