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Der mediterrane Garten

Woran denken Sie zuerst, wenn Sie Toskana oder Algarve hören? Lavendelduft, Zitronenbäumchen, frischer Zucchini und blutrote Tomaten, die an der heißen Hausmauer gedeihen. So könnte auch Ihr Garten aussehen, wenn Sie sich für die mediterrane Variante entscheiden.

Ohne Sonne geht nichts im mediterranen Garten. Ein schattiger schmaler Hinterhof wird also nicht die geeignete Wahl für Lavendel & Co. sein. Mediterrane Pflanzen mögen keine Kälte. Liegt also nicht der gesamte Gartenbereich in sonniger Süd-West-Lage, so sollten Sie vor der Bepflanzung einen kleinen Rundgang machen. Gerade windgeschützte Ecken und Nischen, die sich bei Sonneneinstrahlung rasch erwärmen und im Winter vor der extremen Kälte verschont bleiben sind perfekt geeignet.

Viel Stein und Metall, wenig Holz

Der mediterrane Garten muss so aussehen, als wäre er schon immer hier gewesen, also "alt" im besten Sinne des Wortes. Im Gegensatz zu den typischen alpinen Gärten wird in südlichen Gefilden weniger mit Holz gearbeitet. Stein und Metall sind die vorrangig eingesetzen Materialien, nicht zuletzt, weil sich auf ihnen eine wunderschöne Patina bildet, die den gewollt in die Jahre gekommenen Charakter noch verstärkt.

Aus der Trockenmauer wachsen die Grasbüschel, die Terrasse ist natürlich gepflastert und individuelle Wegeplatten aus Stein führen den Gartenbewohner durch sein Reich. Was die Materialwahl anbelangt, sollten Sie in Sachen Stein auf hellen Kalkstein oder auch Terrakotta und generell auf warme Natursteine setzen. Alles was rötlich, gelb und beige ist, passt wunderbar. Zu dunkle Farben, wie etwa die vom Schiefer, sind hingegen nicht sehr passend. Ob Zaun, Tor, Sitzmöbel oder Pavillon - viele Einrichtungsgegenstände sind schmiedeeisern und nicht aus Holz. Terrakottatöpfe, Blumentreppen und -ampeln sowie zahlreiche Gartenlaternen und -lampen dürfen im mediterranen Garten ebenfalls nicht fehlen. Grundsätzlich sollte nicht zu viel klare Struktur, nicht zu viel Sauberkeit herrschen, ein bisschen wildes Durcheinander wird dem südländschen Charakter da schon gerechter.

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Wenn Holz, dann unbehandelt

Natürlich müssen Sie auf den natürlichen und warmen Baustoff Holz auch im mediterranen Garten nicht gänzlich verzichten. Doch greifen Sie dann besser zu unbehandelten Harthölzern, wie etwa Buche, Eiche oder Robinie. Diese Holzarten verändern ihr Aussehen schon nach kurzer Zeit und werden - so sie unbehandelt bleiben - leicht silbrig. Optisch passt sich das dann wunderbar in den mediterranen Gesamtstil ein.

Die passende Bepflanzung

Der mediterrane Garten braucht nährstoffarmen Boden. Denn die südländischen Pflanzen mögen es trocken und sandig. Durch ihre Leichtigkeit und Offenporigkeit kommt auch bei längerem Regen keine Staunässe auf und der Boden ist ständig mit Sauerstoff gesättigt - der perfekte Lebensraum für sonnenverliebte Pflanzen.

Da die meisten "Südländer" aufgrund unseres Klimas nicht im Garten überwintern können, empfehlen wir, die Pflanzen in Kübel und Töpfe zu setzen, die dann in der kalten Jahreszeit in das Haus gebracht werden können. Dafür braucht es übrigens Platz. Bevor Sie sich also ans Einkaufen machen, sollten Sie sich darüber Gedanken machen, wo Sie die ganzen Kübel und Töpfe im Winter unterbringen.

Ab Mai können die Zitrus- und Orangenbäumchen, Oliven, Kumquat und Oleander sowie Rosmarin und Lavendel hinaus ins Freie. Gewöhnen Sie die Pflanzen langsam an die Sonne, zu schnell zu heiß kann schwerwiegende Verbrennungen an den Blättern verursachen und Zitrone & Co zerstören. Am richtigen Standort - vollsonnig und warm - gedeihen sie über den Sommer prächtig, ihr einzigartiger Duft strömt durch Garten und Terrasse und ihre Früchte reifen voll aus.

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Kräuter dürfen einfach nicht fehlen

Die duftenden und heilenden Vertreter des Mittelmeeres lieben die Sonne. Für Lavendel, Oregano, Rosmarin und Co Sie an der Hauswand, wo es vielen Stauden zu trocken ist, ein ideales Plätzchen. Außerdem haben Sie Ihre selbst gezogene mediterrane Würzmischung beim Kochen immer in greifbarer Nähe. Kräuter kombiniert mit Blumen, die keinen immensen Wasserbedarf haben, sorgen auch in den größeren Blumenkästen für Abwechslung. So bildet zum Beispiel Orangene Tagetes mit blauem Mehl-Salbei ein munteres Duo.

AutorIn:
Datum: 23.05.2016
Kompetenz: Garten und Zaun

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